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Blätter der Rilke-Gesellschaft: Rilke in Bern – Sonette an Orpheus

Die neue Ausgabe der „Blätter“ ist erschienen und an die Mitglieder verschickt worden. Sie ist auch im Buchhandel und über den Wallstein Verlag erhältlich.

Titelblatt - Blätter der Rilke-Gesellschaft, Band 32

Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf Untersuchungen zu Rilkes Dichtungen aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, den »Sonetten an Orpheus« und den Werken, die im Umfeld seiner Aufenthalte in Bern entstanden sind. Die Abhandlungen werden durch Kurzbeiträge ergänzt. Wie in den vorhergehenden Bänden werden auch bislang unveröffentlichte Briefe Rilkes mitgeteilt und neuere Publikationen rezensiert.

Der Band ist i.A. der Rilke-Gesellschaft herausgegeben von Erich Unglaub und Jörg Paulus.
408 Seiten, 11 Abb., broschiert.

 

Aus dem Inhalt

Rilke in Bern

  • Jörg Neugebauer: Auf dem Weg zur Tagung
  • Ralph Freedman: Rilkes Leben in der Schweiz
  • Franziska Kolp: Rilkes Besuche im Historischen Museum Bern und die Entdeckung der Shawls
  • Eva Meineke: Gewebe, Teppich, Shawl in den Berner Gedichten und im Malte
  • Rosmarie Zeller Die Verwandlung der Seerosen ins Gedicht. Zu Rilkes Gedicht Nénuphar
  • Thomas Richter: Textgenese und ikonographische Tradition – »Karls des Kühnen Untergang« in den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
  • Alexander Honold: Ur-Geräusch und Felsenkessel. Die Schweiz als Klangkörper
  • Irmgard M. Wirtz: Verlorene Söhne bei Rilke, Gide und Walser
  • August Stahl: »cet été de notre amour«. Abelone und der Goldregen im Park von Ulsgaard
  • Antonia Egel: »Des Armen Haus ist wie des Kindes Hand«. Gefäß und Getränk oder Leere und Fülle in Rilkes Dichtung
  • Gabriela Wacker: Poetik der Gelassenheit. Zur mystischen und poetologischen Fundierung von Rilkes Armut-Konzeption
  • Anna Zsellér: Der Gleichmut der Fontäne. Die Poetik des Verzichts beim späten Rilke

Sonette an Orpheus

  • Wolfram Groddeck: »Heiter und verteilt«. Zyklische Ordnung und metrische Metamorphose in den Sonetten an Orpheus
  • Thomas Martinec: »In Wahrheit singen, ist ein andrer Hauch.«. Musik und Verwandlung in Rilkes Sonetten an Orpheus
  • Magdolna Orosz: »Wann aber sind wir?« – Poetik und Existenzproblematik in Rilkes Sonetten an Orpheus (I,3 und II, 29)
  • Jan Röhnert: Das Ur-Sonett an Orpheus? Rilkes Lied vom Meer
  • Philipp Weber: Sternische Verbindungen. Zur Rettung der Phänomene in Rilkes Sonetten an Orpheus
  • Kristin Bischof: Fortschrittskritik oder Reflexion über Dichtung? Die Sonette II.9 und II.11
  • Vera Hauschild, Raoul Walisch: Berichte zu Werkstattgesprächen im Rahmen des Treffens der Rilke-Gesellschaft in Freiburg i.Br.

Beiträge

  • Peter Por: »Der [defigurierten] Figur zu glauben«. Zur Eigenart von Rilkes poetischer Einbildungskraft
  • Eberhard Fischer: »Die Tänzerin« – ein indisches Bild im Besitz von Rainer Maria Rilke auf Château Muzot
  • David Österle: » … daß wir an diesem beinah sterben«. Zu Rilkes Gedicht An die Frau Prinzessin M. von B.
  • Gustav Landgren: Sprachkritik in Rilkes Gedichtsammlung Aus dem Nachlaß des Grafen C. W.
  • Jörg Adam: Von Ulsgaard nach Wolfsegg – Rilke-Spuk im Werk Thomas Bernhards

Dokumentation

  • Karin Wais: Rilkes Briefe an Pia und Giustina Valmarana (Teil 3)
  • Cornelia Pechota: Ein später Brief Rilkes und seine Valéry-Übertragung »Tante Berthe«
  • Rilkes Briefe an Anna von Münchhausen 1913–1917. Herausgegeben von Theo Neteler
  • Simona Noreik und Erich Unglaub: Zu Carl Jacob Burckhardt. Eine kleine Nachlese

Rezensionen

  • Marginalien zur Rilke-Literatur (Bern September 2012) (August Stahl)
  • Einblicke in die Entstehung von Rilkes Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Zur »textgenetischen« Faksimile-Edition des Berner Taschenbuchs (Wolfram Groddeck)
  • Johannes Wich-Schwarz: Transformation of Language and Religion in Rainer Maria Rilke (Erika Otto)
  • Roland Ruffini: Vier Gestalten der Bibel in Rilkes »Neuen Gedichten« (Magdolna Orosz)
  • Rilke po polsku. Hrsg. von Joanna Kulas und Mikolaj Golubiewski. Wydawnictwo Uniwersytetu Warszawskiego (Marta Zareba)
  • Claire Goll, Yvan Goll, Paula Ludwig: »Nur einmal noch wird ich dir untreu sein« (Erich Unglaub)
  • Michel Itty und Silke Schauder: Rainer Maria Rilke. Inventaire – Ouvertures. Lille, Presses Universitaires du Septentrion (Béatrice Chémama-Steiner)

Mitteilungen

  • Nachruf auf Ulrich Fülleborn (Manfred Engel)
  • Nachruf auf Rätus Luck (August Stahl)
  • Nachruf auf Renate Scharffenberg (Vera Hauschild)

Trauer um Christoph Sieber-Rilke

Die Internationale Rainer Maria Rilke-Gesellschaft

trauert um ihren Schirmherrn

Christoph Sieber-Rilke

geb. 27. August 1933 in Weimar, gest. 20. Juni 2014 in Gernsbach.

Er war immer ein aufmerksamer Gesprächspartner,
ein wohlwollender Förderer, ein 
Freund.

Für den Vorstand der Rilke-Gesellschaft: Erich Unglaub

„Rilkes Florenz“ – Details zur Tagung!

„Rilkes Florenz“ lautet der Titel der diesjährigen Tagung, die vom 24. bis zum 28. September in der Forresteria Valdese stattfinden wird.

Im Mittelpunkt der Vorträge werden Rilkes Aufenthalte in dieser Stadt stehen. Erstmals 1898, danach 1903 und 1908 hat Rilke hier für sein Werk wichtige Tage verbracht. Texte wie das ‚Florenzer Tagebuch‘, aber auch zahlreiche Gedichte – darunter die ‚Mädchenlieder‘ und die Erzählung ‚Der Bettler und das stolze Fräulein‘ aus den ‚Geschichten vom lieben Gott‘– erinnern daran, auch Rilkes Briefwechsel. Renaissance und Fin de siècle werden Stichwörter für die Tagung sein, ebenso das Florenz der Jahrhundertwende.Für die Besichtigungen werden wir – soweit möglich und zugänglich – Rilkes ‚Orte‘ auswählen.Das ausführliche Programm wird gegen Ende März an dieser Stelle bereitgestellt.

Organisatorische Details finden Sie unter diesem Link

By MatthiasKabel (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Blick auf Florenz von der Piazzale Michelangelo

Tagungsband Rainer Maria Rilke Inventaire – Ouvertures

Der Band zur großen Rilke-Tagung in Cerisy ist vor kurzem in französischer Sprache erschienen. Die über 500 Seiten umfassen u.a. Beiträge von Bernard Böschenstein, Ralph Freedman, Renate Scharffenberg, August Stahl, Joachim W. Storck, Anthony Stephens und Erich Unglaub. Herzlichen Dank und Glückwunsch an die Herausgeber Silke Schauder und Michel Itty!

Silke Schauder & Michel Itty (Hrsg.): Rainer Maria Rilke: Inventaire – Ouvertures.

Rilke-Tagung 2014 in Florenz

Die Tagung der Rilke-Gesellschaft 2014
wird stattfinden
vom Mittwoch, d. 24. September bis Sonntag 28. September 2014
im Convitto della Calza, Piazza della Calza 6, Florenz.

Gelegenheit zur Unterkunft wird es in nahe gelegenen Hotels geben.

Weitere Informationen folgen unter www.rilke.ch.

Neue Fassung der Briefkonkordanz

Peter Oberthür hat auf dem Rilke-Treffen in Freiburg die neue Fassung der Konkordanz von Rilkes Briefen vorgestellt.

Es gibt eine Version in Datenbankform (xls-Datei) und eine Version als Textdokument (pdf-Datei).

Brief-Konkordanz 2013 (xls)

Brief-Konkordanz 2013 (pdf)

Die chronologische Konkordanz zu Rainer Maria Rilkes gedruckter Korrespondenz wurde bis 2006 zusammengestellt von Ferenc Szász (Budapest), dann bis 2010 von Rätus Luck (Bern) aktualisiert und erweitert.
Sie wird nun fortgeführt von Peter Oberthür.

Ergänzungen und Änderungsvorschläge bitte an Peter Oberthür (Rilkekonkordanz@freenet.de)

Freigegeben für den privaten Gebrauch –
Kommerzielle Nutzung und Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Rilke-Gesellschaft.

Wir danken Peter Oberthür für sein großzügiges Engagement und denken in Dankbarkeit auch an Ferenc Szász und Rätus Luck.

Zum Tod von Brigitta Weiss

Die Rilke-Gesellschaft trauert um ihr Mitglied Brigitta Weiss (1949-2013).

Brigitta Weiss, 1949 in Wetzlar geboren, studierte evangelische Theologie, Anglistik und Germanistik in Bethel/Bielefeld, Frankfurt am Main und Gießen. Seit 1975 lebte sie als freie Schriftstellerin in Bad Lauterberg im Harz. Brigitta Weiss hinterlässt etwa zehn Gedichtbände. Dazu kommen Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Ihr Werk wurde mit etlichen Lyrikpreisen ausgezeichnet.

Gnade vor Recht

Einst werde ich
vor den Engel
mit der Waage
treten.
Er wird
traurige Augen haben
und einen
traurigen Mund.
Das Gewicht
des Erdballs
über seinen Kopf
krümmt ihm
kein Haar.

Ich werde alles
auf eine Waagschale
legen,
denn ich weiss,
er läßt
Gnade vor Recht
ergehen –
bei mir.

Brigitta Weiss, Härmelin. Gedichte. Historische Edition Dieter Carl, Vellmar 2001, S.51:

Zum Tod von Renate Scharffenberg

Unstete Waage des Lebens
immer schwankend, wie selten
wagt ein geschicktes Gewicht
anzusagen die immerfort andre
Last gegenüber.

Drüben, die ruhige
Waage des Todes.
Raum auf den beiden
verschwisterten Schalen.
Gleichviel Raum. Und daneben,
ungebraucht,
alle Gewichte des Gleichmuts,
glänzen, geordnet.

Rainer Maria Rilke, Juli 1924


Die Rilke-Gesellschaft trauert um ihr Ehrenmitglied Dr. Renate Scharffenberg (19.1.1924 – 8.6.2013).

Eine lebhafte Erinnerung an Frau Scharffenberg stellt sich ein bei der Lektüre ihrer Berichte von den Rilke-Tagungen, etwa in Dresden 2006, ihrer Einzeltexte  wie z.B. zu Rilkes Winter in Ronda 1912-1913, und natürlich der neuen Ausgabe der Rilke-Chronik.