Am 24. Februar 2021 ist der Schweizer Lyriker Philippe Jaccottet gestorben. Jaccotet hatte auch Rilke ins französische übersetzt und eine französischsprachige Monographie über den Dichter verfasst. Er war Ehrenmitglied der Rilke-Gesellschaft.
Ein Nachruf findet sich in der Frankfurther Allgemeinen Zeitung und diesem Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/zum-tod-des-dichters-philippe-jaccottet-17216366.html
Seit 2002 dient das Rilke-Forum Kennern, Freunden, und Neugierigen zum Austausch über den Dichter und sein Werk. Von der Intrepretation von Gedichten über biographische Fragen zu Rilkes Freunden und Reisen bis hin zu Veranstaltungshinweisen finden sich dort über 12.000 Beiträge. Das Forum ist älter als Facebook (gegründet 2004). Zwar hat das soziale Netzwerk uns in Mitgliedszahlen und Seitenimpressionen bald überholt. Aber solche Werte zählten nie besonders im Rilke-Forum. Hier werden werden keine Fotos geshared, keine Menschen getagged, es muss sich auch niemand für jemand anderen ausgeben, denn alle Konten sind pseudonym, und es werden keine Daten gesammelt und keine Werbung geschaltet. Im Mittelpunkt steht: Rilke. Moderiert wird das Forum schon seit Jahren kompetent, fürsorglich und zuverlässig von der Nutzerin „stilz“.
Leider war das Forum in der Vergangenheit immer wieder wegen technischer Pannen unerreichbar. Nun liegt es aber auf einem neuen Server, und wir haben einen technischen Helfer gefunden, der bei zukünftigen Problemen aushelfen wird. Das war besonders dieses Jahr schade, da aufgrund der Corona-Pandemie so viele Möglichkeiten zum Austausch ausgefallen sind. Ein Forum aber funktioniert zu Zeiten des „Lockdown“ genauso gut wie sonst.
Sie finden das Forum im Menü unserer Seite und unter dieser Adresse:
Mit herzlichen Grüßen an alle Mitglieder und Freunde der Rilke-Gesellschaft teilen wir diese weihnachtlichen Gedichte aus dem Haus des Präsidenten, Prof. Dr. Erich Unglaub.
Bereits im August dieses Jahres ist bei Oxford University Press die Werkbiographie „Rilke – Life of the Work“ von Charlie Louth erschienen. Das Werk bietet auf über 650 Seiten eine „textimmanente“ Interpretation von Werken aus Rilkes gesamter Schaffenszeit. Der Autor Charlie Louth ist Mitgliedern der Rilke-Gesellschaft von mehreren Tagungen u.a. in London und Bremen bekannt. Er forscht und lehrt am Queen’s College der Oxford University.
Erschienen im August 2020. Charlie Louths „Rilke. The Life of the Work“
Nun hat der Germanist und Dichter Jeremy Adler das Buch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich gewürdigt (Ausgabe vom 8. Oktober, Feuilleton). Voll des Lobes, sieht Adler darin einen neuen Ansatz in der Deutung von Rilkes Werk:
„Mit Charlie Louth an Rilkes Gedichte heranzugehen heißt lesen lernen. Frisch und intelligent nähert er sich den Texten, als ob er deren allererster Leser wäre. Indem er die Dynamik der Sätze verfolgt, bewert er sich Schritt für Schritt an deren eigentlich Bedeutung heran. Obwohl Louths immens gelehrt ist, wirkt seine Stimme stets zart, geradezu naiv, devot: So ertatstet er, wie man eigentlich Rilke liest, ja dass das Lesen eines Gedichts einen Prozess von „Kommen und Gehen“ bedeutet.“
Wie im Klappentext erläutert, verfolgt das Buch die Entwicklung von Rilkes Werk in einer Reihe von „closed readings“, die neben den bekannten Meilensteinen auch weniger Bekannte Arbeiten umfasst, wie Gedichte in französischer Sprache und seine Übersetzungen von Michelangelo, Shakespeare, Barrett Browning und anderen.
Drei Buddha-Gedichte hat Rainer Maria Rilke (1875–1926) hinterlassen. Ein Anlass dazu war eine Buddha-Statue, die er im Garten Rodins entdeckte (im Bild-Teil des Buchs dokumentiert). Rilke trat in Dialog mit der Statue.
Der emeritierte Theologie-Professor Karl-Josef Kuschel erzählt die Geschichte dieses Dialogs und antwortet auf die Frage: Was hat einen der größten Dichter der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts ausgerechnet an der Gestalt des Buddha interessiert? Rilkes Buddha-Gedichte sind für den Autoren eine Brücke über kulturelle Verstehensgrenzen hinweg, unaufdringlich, ohne belehren zu wollen.
Sierre, 12.10.: Lettres à un jeune poète, édition complète. Le mardi 13 octobre 2020 à 18h30, la Fondation Rilke organise une soirée à l’Hôtel de Ville de Sierre pour célébrer la réédition française des „Lettres à un jeune poète“ – la première édition comprenant les deux parties de la correspondance. Il s’agit de la traduction de l’édition que Erich Unglaub avait édité en intégrant les lettres du „jeune poète“ Franz Xaver Kappus. Bernard Comment, auteur et réalisateur de la série „Fiction & Cie“ aux Éditions du Seuil, présentera le livre.
Am Dienstag, d. 13. Oktober 2020 um 18:30 veranstaltet die Fondation Rilke im Rathaus von Sierre einen Abend zur französischen Neuausgabe der „Briefe an einen Jungen Dichter“ – erstmals mit beiden Seiten der Korrespondenz. Es handelt sich um die Übersetzung der Ausgabe, die Erich Unglaub auf deutsch betreut hatte. Bernard Comment, Autor und Direktor der Reihe „Fiction & Cie“ bei den Éditions du Seuil, wird das Buch vorstellen.
Call for papers : ein Workshop zum Auftakt der diesjährigen Rilke-Tagung in Duino und Triest gibt an einer Promotion Interessierten, Promovierenden und Post-Docs die Möglichkeit, ihre geplanten, entstehenden oder gerade abgeschlossenen Rilke-Projekte gemeinsam mit Expert*innen zu diskutieren (eingeladen sind auch Projekte, die sich neben Rilke mit anderen Autor*innen beschäftigen). Der Workshop am 23. September 2020 hat zum Ziel, den wissenschaftlichen Austausch über aktuelle Projekte zu fördern. Vorgesehen sind 20minütige Präsentationen, die vorab auch als paper eingereicht werden sollen, sowie eine Diskussion. Für die Reise- und Übernachtungsaufwendungen wird ein Zuschuss gewährt.
Bitte bewerben Sie sich bis zum 15. März 2020 mit einem max. einseitigen Exposé (in deutscher oder englischer Sprache) und einem knappen CV unter cfp@rilke.ch. Sie erhalten bis zum 1. April eine Rückmeldung.
Am 24. 12. 2019 verstarb Frau Dr. Karin WAIS (geb. am 13. 5. 1933), geb. Bergeder, in Tübingen. Frau Dr. Wais war Rilke-Forscherin und langjähriges Mitglied der RG.
In der letzten Januarwoche 2020 starb Prof. Dr. Horst NALEWSKI (geb. 1931) in Velpke. Prof. Dr. Nalewski war von 1992 bis 2004 Mitglied im Vorstand der Rilke-Gesellschaft. Seit 2013 war er auch Ehrenmitglied.
Eine Würdigung folgt in der nächsten Ausgabe der ‚Blätter der Rilke-Gesellschaft‘.
Zur Vorbereitung des Rilke-Treffens 2019 hat Erich Unglaub eine umfangreiche Broschüre mit Texten und Dokumenten aus dem Umfeld der Prager Erzählungen zusammengestellt. Diese Broschüre können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.