Am Mittwoch, den 22. September ist es so weit: Die Rilke-Gesellschaft trifft sich endlich wieder zu einer großen Tagung, an einem Rilke-Ort. In Duino und in Triest. Allen Mitgliedern, die sich wieder auf die Reise machen, wünschen wir eine sichere Fahrt.
Als Reiselektüre zur Einstimmung – und als Ersatz für diejenigen, die zuhause bleiben, gibt es die von Erich Unglaub herausgegebene Broschüre, als pdf-Datei in über 100 Seiten.
Im dritten „Rilke-Gespräch“ spricht Erich Unglaub, Vorsitzender der Rilke-Gesellschaft, mit Tina SImon über die von ihm herausgegebene und mit Kommentar und Nachwort versehene neue Ausgabe der „Briefe an einen jungen Dichter“. Diese Ausgabe enthält erstmals auch die Briefe des „jungen Dichters“ – Franz Xaver Kappus – an Rilke. Sie umfasst 148 Seiten und ist im Wallstein Verlag erschienen. Sie wurde sofort in zahlreiche Sprachen übersetzt (u.a. englisch, französisch, dänisch). Die neue Ausgabe wurde auch in der internationalen Presse besprochen, so in Le Monde und im New Yorker.
Lange, sehr lange haben wir diesmal mit einer Entscheidung gerungen und auf eine gute Entwicklung im Sommer gehofft, an dessen Ende die traditionelle Rilke-Tagung stehen soll. Nun hat der Vorstand beschlossen, an einer Tagung vor Ort festzuhalten.
Die 39. Tagung der Rilke-Gesellschaft zum Thema In Schwingung. Rilke in Duino wird also vom
22. – 25. September 2021 in Triest und Duino
stattfinden, sofern uns nicht neue Corona-Entwicklungen oder behördliche Maßnahmen daran hindern.
Im zweiten Video aus der Reihe „Rilke-Gespräch“ stellt Charlie Louth seine Werkbiographie „Rilke: the Life of the Work“ vor. Der Professor am Queen’s College der Oxford University spricht mit Torsten Hoffmann, der diesmal in der fragenden Rolle ist.
„Rilke: Life of the Work“ mit über 600 Seiten ist im Jahr 2020 erschienen bei Oxford University Press.
Am 24. Februar 2021 ist der Schweizer Lyriker Philippe Jaccottet gestorben. Jaccotet hatte auch Rilke ins französische übersetzt und eine französischsprachige Monographie über den Dichter verfasst. Er war Ehrenmitglied der Rilke-Gesellschaft.
Ein Nachruf findet sich in der Frankfurther Allgemeinen Zeitung und diesem Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/zum-tod-des-dichters-philippe-jaccottet-17216366.html
Seit 2002 dient das Rilke-Forum Kennern, Freunden, und Neugierigen zum Austausch über den Dichter und sein Werk. Von der Intrepretation von Gedichten über biographische Fragen zu Rilkes Freunden und Reisen bis hin zu Veranstaltungshinweisen finden sich dort über 12.000 Beiträge. Das Forum ist älter als Facebook (gegründet 2004). Zwar hat das soziale Netzwerk uns in Mitgliedszahlen und Seitenimpressionen bald überholt. Aber solche Werte zählten nie besonders im Rilke-Forum. Hier werden werden keine Fotos geshared, keine Menschen getagged, es muss sich auch niemand für jemand anderen ausgeben, denn alle Konten sind pseudonym, und es werden keine Daten gesammelt und keine Werbung geschaltet. Im Mittelpunkt steht: Rilke. Moderiert wird das Forum schon seit Jahren kompetent, fürsorglich und zuverlässig von der Nutzerin „stilz“.
Leider war das Forum in der Vergangenheit immer wieder wegen technischer Pannen unerreichbar. Nun liegt es aber auf einem neuen Server, und wir haben einen technischen Helfer gefunden, der bei zukünftigen Problemen aushelfen wird. Das war besonders dieses Jahr schade, da aufgrund der Corona-Pandemie so viele Möglichkeiten zum Austausch ausgefallen sind. Ein Forum aber funktioniert zu Zeiten des „Lockdown“ genauso gut wie sonst.
Sie finden das Forum im Menü unserer Seite und unter dieser Adresse:
Mit herzlichen Grüßen an alle Mitglieder und Freunde der Rilke-Gesellschaft teilen wir diese weihnachtlichen Gedichte aus dem Haus des Präsidenten, Prof. Dr. Erich Unglaub.
Bereits im August dieses Jahres ist bei Oxford University Press die Werkbiographie „Rilke – Life of the Work“ von Charlie Louth erschienen. Das Werk bietet auf über 650 Seiten eine „textimmanente“ Interpretation von Werken aus Rilkes gesamter Schaffenszeit. Der Autor Charlie Louth ist Mitgliedern der Rilke-Gesellschaft von mehreren Tagungen u.a. in London und Bremen bekannt. Er forscht und lehrt am Queen’s College der Oxford University.
Erschienen im August 2020. Charlie Louths „Rilke. The Life of the Work“
Nun hat der Germanist und Dichter Jeremy Adler das Buch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich gewürdigt (Ausgabe vom 8. Oktober, Feuilleton). Voll des Lobes, sieht Adler darin einen neuen Ansatz in der Deutung von Rilkes Werk:
„Mit Charlie Louth an Rilkes Gedichte heranzugehen heißt lesen lernen. Frisch und intelligent nähert er sich den Texten, als ob er deren allererster Leser wäre. Indem er die Dynamik der Sätze verfolgt, bewert er sich Schritt für Schritt an deren eigentlich Bedeutung heran. Obwohl Louths immens gelehrt ist, wirkt seine Stimme stets zart, geradezu naiv, devot: So ertatstet er, wie man eigentlich Rilke liest, ja dass das Lesen eines Gedichts einen Prozess von „Kommen und Gehen“ bedeutet.“
Wie im Klappentext erläutert, verfolgt das Buch die Entwicklung von Rilkes Werk in einer Reihe von „closed readings“, die neben den bekannten Meilensteinen auch weniger Bekannte Arbeiten umfasst, wie Gedichte in französischer Sprache und seine Übersetzungen von Michelangelo, Shakespeare, Barrett Browning und anderen.
Drei Buddha-Gedichte hat Rainer Maria Rilke (1875–1926) hinterlassen. Ein Anlass dazu war eine Buddha-Statue, die er im Garten Rodins entdeckte (im Bild-Teil des Buchs dokumentiert). Rilke trat in Dialog mit der Statue.
Der emeritierte Theologie-Professor Karl-Josef Kuschel erzählt die Geschichte dieses Dialogs und antwortet auf die Frage: Was hat einen der größten Dichter der europäischen Literatur des 20. Jahrhunderts ausgerechnet an der Gestalt des Buddha interessiert? Rilkes Buddha-Gedichte sind für den Autoren eine Brücke über kulturelle Verstehensgrenzen hinweg, unaufdringlich, ohne belehren zu wollen.
Sierre, 12.10.: Lettres à un jeune poète, édition complète. Le mardi 13 octobre 2020 à 18h30, la Fondation Rilke organise une soirée à l’Hôtel de Ville de Sierre pour célébrer la réédition française des „Lettres à un jeune poète“ – la première édition comprenant les deux parties de la correspondance. Il s’agit de la traduction de l’édition que Erich Unglaub avait édité en intégrant les lettres du „jeune poète“ Franz Xaver Kappus. Bernard Comment, auteur et réalisateur de la série „Fiction & Cie“ aux Éditions du Seuil, présentera le livre.
Am Dienstag, d. 13. Oktober 2020 um 18:30 veranstaltet die Fondation Rilke im Rathaus von Sierre einen Abend zur französischen Neuausgabe der „Briefe an einen Jungen Dichter“ – erstmals mit beiden Seiten der Korrespondenz. Es handelt sich um die Übersetzung der Ausgabe, die Erich Unglaub auf deutsch betreut hatte. Bernard Comment, Autor und Direktor der Reihe „Fiction & Cie“ bei den Éditions du Seuil, wird das Buch vorstellen.