kennt jemand den titel dieses gedichtes?

Rilke-Texte gesucht und gefunden

Moderatoren: Thilo, stilz

Antworten
Gast

kennt jemand den titel dieses gedichtes?

Beitrag von Gast »

ich transkribiere gerade eine podiumsdiskussion, in der jemand (unter dem titel 'forderungen an den künstler') folgende zeilen zitiert:
... dastehen wie ein hirt der dauert
von ferne mag es scheinen dass er trauert
beim näherkommen aber spürt man wie er wacht
und wie für ihn der gang der sterne laut ist

dieses gedicht soll von rilke sein, ein gedicht mit dem titel 'forderungen an den künstler' gibt es allerdings nicht von ihm (jedenfalls kann ich in der gesamtausgabe keines finden). mit google läßt es sich auch nicht finden. kennt jemand diese zeilen und den titel?

vielen vielen dank im vorraus.
Renée
Beiträge: 145
Registriert: 4. Feb 2004, 22:44
Wohnort: Marburg

Titel dieses Gedichts

Beitrag von Renée »



"Die Spanische Ttrilogie" - das Gedicht besteht aus drei Teilen, die zitierten Verse stehn im zweiten. (Sämtliche Werke, Bd 2, S.43-46, entstanden in Ronda, zwischen dem 6. und 14. Januar 1913).

Wenn man das ganze liest, ergeben sich manche Antworten von selbst.

Gruß Renée
Renée
Beiträge: 145
Registriert: 4. Feb 2004, 22:44
Wohnort: Marburg

Titel des Gedichtes

Beitrag von Renée »



O, lieber Gast,

da habe ich mich geirrt, es ist nur eine ähnliche Stelle in der "Spanischen Trilogie", nicht die von Dir zitierte - und die suche ich noch!

Gruß Renée
Renée
Beiträge: 145
Registriert: 4. Feb 2004, 22:44
Wohnort: Marburg

Titel dieser Gedichts

Beitrag von Renée »



Lieber Gast,

nun hab ich es gefunden: "Geschrieben für Karl Grafen Lankoronski", die erste Zeile lautet:
"Nicht Geist, nicht Inbrunst wollen wir entbehren": :....

(S.W., Bd 2, S.272, entstanden in Ragaz, am 10.August 1926)

Frohe Weihnachten wünscht Renée
Dariusz
Beiträge: 42
Registriert: 11. Mai 2005, 07:59
Wohnort: Cracow/Krakau
Kontaktdaten:

Beitrag von Dariusz »

Hallo,

es ist natürlich ein Tippfehler: der Graf hieß Karl Lanckoroñski (1848-1933), er war österreichischer Kunstsammler und Mäzen.
Interessant ist die Entstehungsgeschichte dieses Gedichts. Karl Graf Lanckoroñski übergab Rilke vor seiner Abreise im Hof Ragaz ein Manuskript eigener Gedichte zur Lektüre, darin die 1910 entstandenen Verse »Nicht Geist, nicht Inbrunst wollen wir entbehren…«. Rilke notierte sich die erste Zeile als Beginn seines eigenen längeren Gedichts. Dieses Gedicht »Geschrieben für Karl Grafen Lanckoroñski« schenkte Rilke dem abreisenden Grafen. Es ist übrigens das letzte große Gedicht in deutscher Sprache, das Rilke vollendete.

Frohe Weihnachten wünscht allen
Dariusz
GAST

vielen dank

Beitrag von GAST »

vielen dank, nu habe ich es auch in meiner gesamtausgabe gefunden. und guten rutsch!
Antworten