Rilke-Übersetzung

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Wolfgang Immelt
Beiträge: 3
Registriert: 5. Mai 2004, 14:31

Rilke-Übersetzung

Beitrag von Wolfgang Immelt »

Werte Rilke-Freundinnen und -Freunde!

Sehen Sie mir bitte diese altmodische Anredeform nach. Aber in meinem Alter halte ich ein "Hallo" nicht mehr für angebracht.

Doch nun meine Frage bzw. Fragen. Gibt es von Rilkes schönem Gedicht

"Refuse-toi à la vie complicable.
Regarde ta main près du pain sur la table:
comme c'est clair, ces deux choses sur la nappe claire,
de père en fils et de fils en père.

Aime de la terre la campagne céleste
et la joie, cachée par la peine manifeste,
la fenetre tranquille et la porte sévère
de père en fils et de fils en père.

Et les choses à genoux toujours à leur place
et le chien qui remue et pourtant le surpasse
très-doux croyant, ne doutant guère
de père en fils et de fils en père."

(aus: Ébauches et Fragments)

eine annähernd adäquate Übersetzung in die deutsche Sprache?

Und noch eine weiter Frage, die wohl nicht hier in den literarischen sondern mehr "menschlichen" Teil gehört, bewegt mich:
Wie dachte Rilke über Rudolf Steiner?
Eine Stelle auf S. 756 in Bd. 2 der Chronik von I. Schnack läßt mich ehr darauf schließen, dass er den Anthroposophie skeptisch bis ablehenend gegenüberstand. Auch hier wäre ich für nähere Hinweise sehr dankbar.

Ich verbleibe mit Dank und freundlichem Gruß
Ihr
W. Immelt
e.u.
Beiträge: 320
Registriert: 5. Jun 2003, 10:29

Beitrag von e.u. »

Werter Herr Immelt,
es gibt im neuen (5.) Band der Kommentierten Rilke-Ausgabe (Französische Gedichte) eine Prosaübersetzung von Rätus Luck:

Verweigere dich dem verwirrbaren Leben. Betrachte deine Hand beim Brot auf dem Tisch: Wie klar ist das, diese beiden Dinge auf dem hellen Tischtuch, vom Vater auf den Sohn und vom Sohn auf den Vater.

Liebe an der Erde die himmlische Landschaft und die Freude, verborgen durch die offenbare Mühe, das stille Fenster und die strenge Tür vom Vater auf den Sohn und vom Sohn auf den Vater.

Und die knienden Dinge, immer auf ihrem Platz, und den Hund, der sich bewegt und sie doch übertrifft, sehr sanfter Gläubiger, kaum zweifelnd vom Vater auf den Sohn und vom Sohn auf den Vater.

Das nur als schnelle Antwort zur ersten Frage, vielleicht findet sich jemand zur zweiten?
e.u.
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