Hallo RilkeLyrik91
(ich bin neugierig: wieso gerade 91?),
in diesem Zusammenhang fallen mir auch die Aufsätze Nancy Thuleens ein,
hier habe ich vor ein paar Jahren einige Gedanken dazu geäußert – vielleicht interessiert Dich, was sie über den kleinen „Zyklus“ zu sagen hat, den sie in den Gedichten um die „Blaue Hortensie“ erblickt.
Was mir in dem Gedicht „Vor dem Sommerregen“ jetzt beim Wiederlesen bemerkenswert erscheint, das ist der Satz:
- man fühlt ihn näher an die Fenster kommen
und schweigsam sein.
„ihn“ --- das kann sich wohl nur auf den „Sommerregen“ im Titel beziehen.
Das wird mir beim Lesen aber nicht sofort bewußt, sondern erst im Nachhinein – denn ich bin es nicht gewohnt, für das
inhaltliche Verständnis eines Gedichtes den Titel ebenso miteinzubeziehen wie „das Gedicht selber“.
Und dieses Erlebnis, daß mir das erst
im Nachhinein bewußt wird --- das erinnert mich an das in den Zeilen davor Geschilderte: daß „ein Etwas“ nicht mehr da ist in „allem Grün“, auch das bemerken wir erst
im Nachhinein, wenn es bereits „fortgenommen“ ist...
Das ist natürlich keine „wissenschaftliche Information“, sondern nur meine persönliche Assoziation.
Danke für Deine anregenden Fragen!
Herzlichen Gruß,
stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)