Hallo Ihr Lieben,
vielleicht kann mir ja jemand hier helfen...
Ich suche ein Gedicht, daß eine Freundin mir vor langer Zeit mal schickte. Eins von Rilke natürlich.
Ich weis nur noch, daß es davon handelte, dass jemand seine Furcht überwandt und meine, daß das letzte Wort "Tat" war. Also ein Gedicht über den Prozess des Mutfassens bis hin zum Handeln.....
Oder so ähnlich.......
Allen, die darüber nachgedacht haben jetzt schon vielen Dank!
Suche ein Gedicht über Angst, Mut und Tat oder so
Leider kenne ich kein solches Gedicht --- aber ich habe kürzlich eine Erzählung gelesen, vielleicht paßt sie?
Es handelt sich um den "Drachentöter", http://rilke.de/erzaehlungen/drachentoeter.htm
Lieben Gruß
stilz
Es handelt sich um den "Drachentöter", http://rilke.de/erzaehlungen/drachentoeter.htm
Lieben Gruß
stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)
Ganz vielen Dank stilz!
Wirklich eine schöne Geschichte.
Die Beschreibung meines gesuchten Gedichtes war bestenfalls mittelprächtig zustreffend. Ich habe es dann doch noch gefunden:
Vorwärts
Immer vorwärts! deine Stärke
liegt in deiner eignen Brust,
nur dass du sie erst durch Werke
unermüdlich wecken musst.
Tändelnd hüpft mit Lebestönen
wohl der Bach durchs flache Land,
doch er stürzt mit Donnerdröhnen
nieder von der Felsenwand.
Erst bei jenen Hindernissen
fühlt er, dass er Stärke barg,
Eichen hat er mitgerissen!
Das bedenke! - und sei stark!
Las nie ungenützt ein Heute
rasch entfliehn bei Lust und Scherz,
manch gute Körnlein streute
dir dein Schicksal in das Herz.
Lass ein jedes sorgsam reifen,
denn für jedes kommt die Frist;
so erst lerne, zu begreifen
wie unendlich stark du bist.
Tief aus deinem Innern ranke
mählich sich zum Licht die Saat,
erst Empfindung, dann Gedanke,
Wort hierauf, und endlich: Tat!
Wirklich eine schöne Geschichte.
Die Beschreibung meines gesuchten Gedichtes war bestenfalls mittelprächtig zustreffend. Ich habe es dann doch noch gefunden:
Vorwärts
Immer vorwärts! deine Stärke
liegt in deiner eignen Brust,
nur dass du sie erst durch Werke
unermüdlich wecken musst.
Tändelnd hüpft mit Lebestönen
wohl der Bach durchs flache Land,
doch er stürzt mit Donnerdröhnen
nieder von der Felsenwand.
Erst bei jenen Hindernissen
fühlt er, dass er Stärke barg,
Eichen hat er mitgerissen!
Das bedenke! - und sei stark!
Las nie ungenützt ein Heute
rasch entfliehn bei Lust und Scherz,
manch gute Körnlein streute
dir dein Schicksal in das Herz.
Lass ein jedes sorgsam reifen,
denn für jedes kommt die Frist;
so erst lerne, zu begreifen
wie unendlich stark du bist.
Tief aus deinem Innern ranke
mählich sich zum Licht die Saat,
erst Empfindung, dann Gedanke,
Wort hierauf, und endlich: Tat!
Vielen Dank jetzt Dir, Jürgen!
Ich war gestern etwas verwundert über mich selber, warum ich Dir diesen link geschickt hab (wo ich doch wußte, daß er natürlich nicht genau "passen" konnte!).
Jetzt denke ich: es war wohl deshalb, damit das Thema nicht in Vergessenheit geriet... und das hat ja auch funktioniert, auf diese Weise habe nun ich ein Gedicht geschenkt bekommen, das mir wichtig ist!
Eine Frage hätte ich noch:
Tändelnd hüpft mit Lebestönen
wohl der Bach durchs flache Land,
"Lebestönen", für mich schaut das aus wie ein Tippfehler. Ob das wohl "Liebestönen" oder "Lebenstönen" heißen soll?
Nochmal vielen Dank für dieses Gedicht!
Und das Bild in der zweiten Strophe erinnert mich natürlich sofort an ein anderes, das ist zwar nicht von Rilke, sondern von Goethe (und ich höre es innerlich in Schuberts Vertonung), ich möchte es einfach mit hereinstellen:
Gesang der Geister über den Wassern
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es.
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felsenwand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und, leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder.
Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.
Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.
Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.
Seele des Menschen
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!
Lieben Gruß!
stilz
Ich war gestern etwas verwundert über mich selber, warum ich Dir diesen link geschickt hab (wo ich doch wußte, daß er natürlich nicht genau "passen" konnte!).
Jetzt denke ich: es war wohl deshalb, damit das Thema nicht in Vergessenheit geriet... und das hat ja auch funktioniert, auf diese Weise habe nun ich ein Gedicht geschenkt bekommen, das mir wichtig ist!
Eine Frage hätte ich noch:
Tändelnd hüpft mit Lebestönen
wohl der Bach durchs flache Land,
"Lebestönen", für mich schaut das aus wie ein Tippfehler. Ob das wohl "Liebestönen" oder "Lebenstönen" heißen soll?
Nochmal vielen Dank für dieses Gedicht!
Und das Bild in der zweiten Strophe erinnert mich natürlich sofort an ein anderes, das ist zwar nicht von Rilke, sondern von Goethe (und ich höre es innerlich in Schuberts Vertonung), ich möchte es einfach mit hereinstellen:
Gesang der Geister über den Wassern
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es.
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felsenwand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und, leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder.
Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.
Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.
Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.
Seele des Menschen
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!
Lieben Gruß!
stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)