Eine Ergänzung.
In den Ausgaben Gesammelte Werke Bd. II von 1927 und 1930 befindet sich eine Variante an anderer Stelle im Gedicht:
Am Rande der Nacht
Meine Stube und diese Weite,
wach über nachtendem Land, -
ist Eines. Ich bin eine Saite,
über rauschende breite
Resonanzen gespannt.
Die Dinge sind Geigenleiber,
von murrendem Dunkel voll;
drin träumt das Weinen der Weiber,
drin rührt sich im Schlafe der Groll
ganzer Geschlechter ...
Ich soll
silbern erzittern: dann wird
alles unter mir beben,
und was in den Dingen irrt,
wird nach dem Lichte streben,
das von meinem tanzenden Tone,
um welchen der Himmel wellt,
durch schmale, schmachtende Spalten
in die alten
Abgründe ohne
Ende fällt ...
(Hervorhebung von Abraham)
Eingang 1.Buch der Bilder / 1.Teil
Re: Eingang 1.Buch der Bilder / 1.Teil
Danke, Abraham!
Eine schöne Variante - auf die Auswahl in dem von Dir genannten Bändchen hatte Rilke so weit ich weiß zu Lebzeiten noch Einfluß genommen; die Variationen scheinen sich zum Glück nicht auf nachtendem zu beziehen, und alle ungefähr nachbetenden Funde aus dem Netz möchte ich damit einigermaßen erleichtert als Unsinn bezeichnen!
Viersilbiges an dieser Stelle paßt schlecht ins Metrum, aber mal sehen, wie lange es dauert, bis im www vielleicht eine Variante wie wach über nachbebendem Land die Gemüter erzittern lassen wird ...
sedna
Eine schöne Variante - auf die Auswahl in dem von Dir genannten Bändchen hatte Rilke so weit ich weiß zu Lebzeiten noch Einfluß genommen; die Variationen scheinen sich zum Glück nicht auf nachtendem zu beziehen, und alle ungefähr nachbetenden Funde aus dem Netz möchte ich damit einigermaßen erleichtert als Unsinn bezeichnen!
Viersilbiges an dieser Stelle paßt schlecht ins Metrum, aber mal sehen, wie lange es dauert, bis im www vielleicht eine Variante wie wach über nachbebendem Land die Gemüter erzittern lassen wird ...
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!