Rilkes Gedicht : Herbsttag

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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Boki

Rilkes Gedicht : Herbsttag

Beitrag von Boki »

Ich studiere Deutsch an der Uppsala Universität, Schweden. Ich wollte eine Intepretation des Hebsttages schreiben, aber weiss nicht wo ich beginnen soll.
Woran soll ich denken? Welche Epoche representierte Rilke? Wie soll ich mich dem Gedicht nähern?
Ich bedanke mich sehr für die Antworten!
Mit freundlichem Gruss,
Boki
bobr0896@student.uu.se
jubal

Herbsttag

Beitrag von jubal »

Das Gedicht spricht eigentlich für sich. Zunächst stellt es die eine Seite des Herbstes dar: die der Fülle und Ernte, und läßt dabei auch die Worte wundervoll klingen. Im zweiten Teil dann wird plötzlich alles karger, man spürt die andere Seite des Herbstes: den Zerfall, die Vereinsamung, letztlich den Übergang in den winterlichen Tod, den der Mensch mit der Natur erlebt.
Von dieser Grundidee würde ich ausgehen und ihr dann die genauere Analysen folgen lassen. Interessant wäre auch, Rilkes Gedicht z.B. mit Trakls "Verklärter Herbst" (entspricht dem ersten Teil) und Nietzsches "Vereinsamt" (manche Entsprechungen zum zweiten Teil) zu vergleichen bzw. zu konfrontieren.
Am wichtigsten ist es wohl, den "Herbsttag" erst einmal auswendig und "inwendig" zu lernen, ihn so zu verinnerlichen, daß man weiß, wovon man spricht. Solche Methodik entspricht Rilke mehr als das Konsultieren und Exzerpieren gescheiter Bücher.
jubal
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