Rilke als Leser
Ich habe in Victor Zmegacs Literaturgeschichte gelesen, dass Rilke Karl Kraus´ Fackel gelesen hat...
In seinen Briefen an Franz Xaver Kappus schreibt Rilke auch, dass er den Däne Jens Peter Jacobson sehr verehre, dass er ohne seine Bücher nicht sein könne.
Weiß jemand von euch, wo man diese Lektüre erhält?
Auch auf eure Meinungen zu dieser Literatur freut sich
Lena
In seinen Briefen an Franz Xaver Kappus schreibt Rilke auch, dass er den Däne Jens Peter Jacobson sehr verehre, dass er ohne seine Bücher nicht sein könne.
Weiß jemand von euch, wo man diese Lektüre erhält?
Auch auf eure Meinungen zu dieser Literatur freut sich
Lena
Hallo Lena,
J.P.Jacobsens Bücher sind natürlich als moderne 'Klassiker' der Weltliteratur in vielen Ausgaben greifbar. Das war auch zu Rilkes Zeiten schon so. Wer sie in dänischer Sprache lesen kann ist gut dran. Aber Rilke buchstabierte sie sich auch mit Wörterbuch und Grammatik zusammen. Das ist eigentlich ein wunderbarer Prozess.
Wer die Romane 'Niels Lyhne' und 'Frau Marie Grubbe' in deutscher Sprache lesen will, der kann natürlich zu den Reclam-Ausgaben greifen, deren Text auch Rilke schon kannte. Einen ganz guten Eindruck geben auch die Ausgaben der Reihe 'insel Taschenbuch' (it) die leider z.T. vergriffen sind. Aber antiquarisch gibt es davon noch ziemlich viel. Hier sind auch die Illustrationen von Heinrich Vogeler übernommen.
Wer sich die alte dreibändige Ausgabe (Eugen Diederichs Verlag Jena) besorgen will - die auch Rilke hatte - muss auch zum Antiquariat gehen. Sie ist nicht gar so teuer (mus ja nicht die Erstauflage sein) und gar nicht so selten zu haben. Mein Tipp: http://www.zvab.com und die Suchbegriffe: 'Jacobsen, Diederichs, Jena' eingeben, dann hat man das ganze Programm (auch die von Rilke so geschätzten Novellen und von ihm übersetzten Gedichte) vor sich. Aber Vorsicht: Rilkes Jacobsen-Übersetzungen findet man nur in seiner Werkausgabe im Band 'Übertragungen'.
Jacobsen ist ein überschaubarer, richtiger literarischer Kontinent, der zurecht Rilke unheimlich inspirierte (und jeder Däne zieht vor einem den Hut, wenn man zu erkennen gibt, J.P.Jacobsen gelesen zu haben).
Also: auf zu neuen Taten, die Matrosen winken!
e.u.
J.P.Jacobsens Bücher sind natürlich als moderne 'Klassiker' der Weltliteratur in vielen Ausgaben greifbar. Das war auch zu Rilkes Zeiten schon so. Wer sie in dänischer Sprache lesen kann ist gut dran. Aber Rilke buchstabierte sie sich auch mit Wörterbuch und Grammatik zusammen. Das ist eigentlich ein wunderbarer Prozess.
Wer die Romane 'Niels Lyhne' und 'Frau Marie Grubbe' in deutscher Sprache lesen will, der kann natürlich zu den Reclam-Ausgaben greifen, deren Text auch Rilke schon kannte. Einen ganz guten Eindruck geben auch die Ausgaben der Reihe 'insel Taschenbuch' (it) die leider z.T. vergriffen sind. Aber antiquarisch gibt es davon noch ziemlich viel. Hier sind auch die Illustrationen von Heinrich Vogeler übernommen.
Wer sich die alte dreibändige Ausgabe (Eugen Diederichs Verlag Jena) besorgen will - die auch Rilke hatte - muss auch zum Antiquariat gehen. Sie ist nicht gar so teuer (mus ja nicht die Erstauflage sein) und gar nicht so selten zu haben. Mein Tipp: http://www.zvab.com und die Suchbegriffe: 'Jacobsen, Diederichs, Jena' eingeben, dann hat man das ganze Programm (auch die von Rilke so geschätzten Novellen und von ihm übersetzten Gedichte) vor sich. Aber Vorsicht: Rilkes Jacobsen-Übersetzungen findet man nur in seiner Werkausgabe im Band 'Übertragungen'.
Jacobsen ist ein überschaubarer, richtiger literarischer Kontinent, der zurecht Rilke unheimlich inspirierte (und jeder Däne zieht vor einem den Hut, wenn man zu erkennen gibt, J.P.Jacobsen gelesen zu haben).
Also: auf zu neuen Taten, die Matrosen winken!
e.u.
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Hallo ins Forum,
...jetzt habt Ihr mich regelrecht mit Eurem Skandinavien Boom hier im Forum angesteckt ! Da ich auch schon seit längerer Zeit von Nordeuropa begeistert bin, liess es sich nicht vermeiden. War R.M. Rilke eigentlich auch mal im Baltikum oder in Finnland ?
Auf jeden Fall habe ich mir von J.P. Jacobsen den "Niels Lyhne" ausgeliehen. Auch der Briefwechsel Rilkes mit Ellen Key liegt schon bereit zur Lektüre ...
Ach ja, man müsste fünf Bücher gleichzeitig lesen können ... Zum Glück habe ich ab morgen zwei Wochen Urlaub und Zeit Bücher zu lesen !
Da sieht man doch mal wieder, wie wunderbar der Austausch hier im Forum funktioniert. Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise
Bis bald, Barbara
...jetzt habt Ihr mich regelrecht mit Eurem Skandinavien Boom hier im Forum angesteckt ! Da ich auch schon seit längerer Zeit von Nordeuropa begeistert bin, liess es sich nicht vermeiden. War R.M. Rilke eigentlich auch mal im Baltikum oder in Finnland ?
Auf jeden Fall habe ich mir von J.P. Jacobsen den "Niels Lyhne" ausgeliehen. Auch der Briefwechsel Rilkes mit Ellen Key liegt schon bereit zur Lektüre ...
Ach ja, man müsste fünf Bücher gleichzeitig lesen können ... Zum Glück habe ich ab morgen zwei Wochen Urlaub und Zeit Bücher zu lesen !
Da sieht man doch mal wieder, wie wunderbar der Austausch hier im Forum funktioniert. Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise
Bis bald, Barbara
Rilke als Leser
Zu Kierkegaard:
Rilke bestellt im Insel-Verlag am 16.Januar 1904 aus Rom "Das Tagebuch des Verführers"; am 13.März bestätigt er Axel Juncker (seinem damaligen Verleger) den Empfang von: "Soeren Kierkegaards Verhältnis zu seiner Braut", wobei es sich um Briefe und Aufzeichnungen aus dem Nachlass handelt, und am 26.April weist er Juncker darauf hin, er solle sich die Übersetzungsrechte für die deutsche Ausgabe von Kierkegaards Jugend- und Liebesbriefen sichern..
Als er dann in Borgeby gard in Südschweden ist, schreibt er mit Bleistift ein Gedicht in seine Ausgabe von Kierkegaards "Entweder - Oder" ein (26.7.) und beginnt seine eigene Übersetzung von Kierkegaards Briefen an seine Braut (jetzt in SW 7 , den "Übertragungen").
Auf Capri im März 1908 liest Rilke Rudolf Kassners "Kierkegaard".
Am 18.August 1915 heißt es in einem Brief an Ilse Erdmann: "Ob Sie Kierkegaard kennen? Hier ist ein Christentum, wenn es irgendwo noch ist, dieser wahrhaft innere Mensch strahlt es in die Zukunft hinüber.. Ich hab ihn nie viel gelesen, man kann ihn nicht nebenbei aufschlagen, ihn lesen heißt in ihm wohnen und er ist ein Pathmos, Stimme und einsame Landschaft..."
Noch 1925 in Paris berichtet Maurice Betz, Rilke lese viel Kierkegaard.
Herzlich grüßend, Renée
....IHR HABT SORGEN!"
Hallo, Volker!
Damit sprichst Du mir aus der Seele!
Mir gefällt es in diesem Neuen Forum nicht mehr so gut wie im Alten.
Es wird immer mehr zu einem Austausch von Detail-Kenntnissen für Super-Experten.
Für mich ist Rilke allerdings nie ein Forschungsthema gewesen, sondern Wegweiser bei meiner ganz persönlichen Suche.
Bei manchen spitzfindigen Beiträgen finde ich mich da gar nicht mehr zurecht. Es besteht die Gefahr, daß mir alles zerredet wird.
Nun gut, jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Aber loswerden wollte ich es schon mal.
Schönen Sontag wünscht Carola
Hallo, Volker!
Damit sprichst Du mir aus der Seele!
Mir gefällt es in diesem Neuen Forum nicht mehr so gut wie im Alten.
Es wird immer mehr zu einem Austausch von Detail-Kenntnissen für Super-Experten.
Für mich ist Rilke allerdings nie ein Forschungsthema gewesen, sondern Wegweiser bei meiner ganz persönlichen Suche.
Bei manchen spitzfindigen Beiträgen finde ich mich da gar nicht mehr zurecht. Es besteht die Gefahr, daß mir alles zerredet wird.
Nun gut, jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Aber loswerden wollte ich es schon mal.
Schönen Sontag wünscht Carola
Hallo,
Kierkegaard hatte aus Selbstzweifeln (und wahrscheinlich Bindungsängsten) die Verbindung zu seiner Verlobten aufgelöst. Um es ihr leichter zu machen, ihn zu vergessen, zog er die ich-bin-ein-unausstehlicher-Stinkstiefel Nummer ab und kränkte sie nach Strich und Faden. Eine solch tragisch-aufopfernde Liebesgeschichte muss für den sicher ähnlich prädispositionierten Rilke wie der sprichwörtliche Kuhfladen für die Fliege gewesen sein - da musste er sich drin suhlen!
Im übrigen finde ich es gar nicht schlimm, wenn die Beiträge im Forum zwischen no und akademisch gestreut liegen, man sollte sich nur nicht abschrecken lassen auch mal was beizusteuern, das einfach nur "aus dem Bauch" kommt, dann kommt man mit Rilke (den ich trotz "Kuhmistduft" verehre!) wieder in unmittelbare Fühlung.
HEH VOLKER, ALTES SEEUNGEHEUER!!!! Wo bleibt die Begrüßung!!!
Liebe Grüße an alle!
Kierkegaard hatte aus Selbstzweifeln (und wahrscheinlich Bindungsängsten) die Verbindung zu seiner Verlobten aufgelöst. Um es ihr leichter zu machen, ihn zu vergessen, zog er die ich-bin-ein-unausstehlicher-Stinkstiefel Nummer ab und kränkte sie nach Strich und Faden. Eine solch tragisch-aufopfernde Liebesgeschichte muss für den sicher ähnlich prädispositionierten Rilke wie der sprichwörtliche Kuhfladen für die Fliege gewesen sein - da musste er sich drin suhlen!
Im übrigen finde ich es gar nicht schlimm, wenn die Beiträge im Forum zwischen no und akademisch gestreut liegen, man sollte sich nur nicht abschrecken lassen auch mal was beizusteuern, das einfach nur "aus dem Bauch" kommt, dann kommt man mit Rilke (den ich trotz "Kuhmistduft" verehre!) wieder in unmittelbare Fühlung.
HEH VOLKER, ALTES SEEUNGEHEUER!!!! Wo bleibt die Begrüßung!!!
Liebe Grüße an alle!
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Hallo,
...und hier noch eine Ergänzung dazu:
Im Rilke-Archiv Gernsbach befindet sich Kants "Kritik der reinen Vernunft". Text der Ausgabe 1781 mit Beifügung sämtlicher Abweichungen der Ausgabe 1787, hrsg. von K. Kehrbach , 2.verb. Aufl., Leipzig , o.J., mit Lesespuren und folgender Widmung: "Zur Erinnerung an die Kantstunden in Friedelshausen, Aug. 1905 Jacob Uexküll." (nach: R.M. Rilke/ Ellen Key: Briefwechsel mit Briefen an Clara Rilke-Westhoff, herausgegeben von Theodore Fiedler, Insel Verlag, 1993, S. 368)
Viele Grüße von Barbara
...und hier noch eine Ergänzung dazu:
Im Rilke-Archiv Gernsbach befindet sich Kants "Kritik der reinen Vernunft". Text der Ausgabe 1781 mit Beifügung sämtlicher Abweichungen der Ausgabe 1787, hrsg. von K. Kehrbach , 2.verb. Aufl., Leipzig , o.J., mit Lesespuren und folgender Widmung: "Zur Erinnerung an die Kantstunden in Friedelshausen, Aug. 1905 Jacob Uexküll." (nach: R.M. Rilke/ Ellen Key: Briefwechsel mit Briefen an Clara Rilke-Westhoff, herausgegeben von Theodore Fiedler, Insel Verlag, 1993, S. 368)
Viele Grüße von Barbara
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Hallo,
auch das Osterhasengedicht ist jetzt in der Rubrik "Gedichte" :
http://www.rilke.de/gedichte/hasenlied.htm
Viele Grüße von Barbara
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Viele Grüße von Barbara
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Hallo,
R.M. Rilke hat auch Shakespeare gelesen - und sich durch ihn inspirieren lassen
http://www.rilke.de/gedichte/ariel.htm
Viele Grüße von Barbara
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Viele Grüße von Barbara