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Es weht der Wind...
Verfasst: 18. Feb 2009, 23:01
von Mikado
Hallo,
ist dieses Gedicht von Rilke und wo kann ich es finden ?
Es weht der Wind ein Blatt
vom Baum, von vielen
Blättern eines, dies eine Blatt,
man merkt es kaum, denn eines ist ja keines...
Mikado

Re: Es weht der Wind...
Verfasst: 19. Feb 2009, 08:03
von lilaloufan
Es wird im Internet einer „Manuela Hörmann“ aus Wolfsburg-Fallersleben (nicht identisch mit der Münchner Autorin) zugeschrieben.
Man denkt an Hesses «Vergänglichkeit»:
- Vom Baum des Lebens fällt
mir Blatt um Blatt.
o taumelbunte Welt,
wie machst du satt,
wie machst du satt und müd,
wie machst du trunken!
Was heut noch glüht,
ist bald versunken.
Bald klirrt der Wind
über mein braunes Grab,
über das kleine Kind
beugt sich die Mutter herab.
Ihre Augen will ich wiedersehn,
ihr Blick ist mein Stern.
alles andre mag gehn und verwehn,
alles stirbt, alles stirbt gern.
Nur die ewige Mutter bleibt,
von der wir kamen,
ihr spielender Finger schreibt
in die flüchtige Luft unsre Namen.
Und natürlich an:
- Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
aus dem „Buch der Bilder“.
l.
Re: Es weht der Wind...
Verfasst: 19. Feb 2009, 20:49
von Mikado
Hallo,
hm, das habe ich mir schon fast gedacht, dass es nicht von Rilke sein kann. In meiner Zeitung ist es als Rilke-Gedicht genannt.
Mikado
