Schluss der vierten Elegie
Verfasst: 29. Dez 2008, 20:35
Hallo,
kann mir jemand den Schluss der vierten Elegie erklären:
Wer zeigt ein Kind, so wie es steht? Wer stellt
es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstands
ihm in die Hand? Wer macht den Kindertod
aus grauem Brot, das hart wird, - oder läßt
ihn drin im runden Mund, so wie den Gröps
von einem schönen Apfel? Mörder sind
leicht einzusehen. Aber dies: den Tod,
den ganzen Tod, noch vor dem Leben so
sanft zu enthalten und nicht bös zu sein,
ist unbeschreiblich.
Es passt so gar nicht in diese Elegie und ich frage mich, ob es einen aktuellen Anlass gab, warum Rilke über den Kindertod aus grauem Brot ... schreibt . Ich verstehe das nicht, auch Mörder sind leicht einzusehn... Da muss doch etwas passiert sein, auf das sich Rilke bezieht ?!
Rezitieren möchte ich diese Elegie in einem festlichen Zusammenhang unter dem Motto: Kindheit und Erwachsenwerden /-sein. Nun bin ich von den Veranstaltern gefragt worden, ob man diesen Schluss der Elegie nicht einfach weglassen kann. Ich sträube mich etwas dagegen, weil ich Rilkes Elegie nicht zerstören möchte und er wird sich etwas gedacht haben dabei, das so dahin zu schreiben, oder ? Was meint Ihr ?
Mona
kann mir jemand den Schluss der vierten Elegie erklären:
Wer zeigt ein Kind, so wie es steht? Wer stellt
es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstands
ihm in die Hand? Wer macht den Kindertod
aus grauem Brot, das hart wird, - oder läßt
ihn drin im runden Mund, so wie den Gröps
von einem schönen Apfel? Mörder sind
leicht einzusehen. Aber dies: den Tod,
den ganzen Tod, noch vor dem Leben so
sanft zu enthalten und nicht bös zu sein,
ist unbeschreiblich.
Es passt so gar nicht in diese Elegie und ich frage mich, ob es einen aktuellen Anlass gab, warum Rilke über den Kindertod aus grauem Brot ... schreibt . Ich verstehe das nicht, auch Mörder sind leicht einzusehn... Da muss doch etwas passiert sein, auf das sich Rilke bezieht ?!
Rezitieren möchte ich diese Elegie in einem festlichen Zusammenhang unter dem Motto: Kindheit und Erwachsenwerden /-sein. Nun bin ich von den Veranstaltern gefragt worden, ob man diesen Schluss der Elegie nicht einfach weglassen kann. Ich sträube mich etwas dagegen, weil ich Rilkes Elegie nicht zerstören möchte und er wird sich etwas gedacht haben dabei, das so dahin zu schreiben, oder ? Was meint Ihr ?
Mona
