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verlorenen Sohn

Verfasst: 13. Dez 2008, 23:32
von arisolon
"Und die Parabel vom verlorenen Sohn (A71) kommt nicht von ungefähr" Wieso?

Re: verlorenen Sohn

Verfasst: 19. Dez 2008, 18:55
von stilz
Also - so ganz ohne Zusammenhang kommt mir diese Frage nun doch wie von ungefähr vor.
Ich frage mich noch immer, worauf sie eigentlich hinauswill...

stilz

Re: verlorenen Sohn

Verfasst: 19. Dez 2008, 20:05
von arisolon
Diese zitat stammt von eine Resenzion in Amazon.de: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. SZ-Bibliothek Band 26 (Gebundene Ausgabe)


"Erinnerung erneut an Shakespeare: Sonett III: "Sieh in den Spiegel [...] Nun ist es Zeit, dass dies Bild neu entsteht" und es endet "doch lebst du, dich nicht weiter zu vererben, stirb einsam, und dein Bild wird mit dir sterben." Diese Einsamkeit und die daraus resultierende Furcht ist ein großes Thema bei Rilke, doch lässt er seinen Protagonisten Malte nicht dem Stress entfliehen. Vielmehr muss er sich der Gretchenfrage stellen und die Haltung zur Religion, zu Gott schlechthin stellen. Und die Parabel vom verlorenen Sohn (A71) kommt nicht von ungefähr Rilke weiß sich Atheistisch, doch er weiß auch, dass es Atheismus ohne Gott nicht geben kann. (Kein Nichts ohne Sein.) Und einer der anerkannten (im weitesten Sinne) Gottesbeweise ist genau diese biblische Parabel (vgl. Karl Jaspers), bei Rilke als "Legende dessen, der nicht geliebt werden wollte", weil er "das ungefähre Leben der Familie nicht nachlügen" wollte. “

Re: verlorenen Sohn

Verfasst: 19. Dez 2011, 12:57
von lilaloufan
Die Ausgangsfrage hier ist, meine ich, schon in etlichen Diskussionen berührt, und ich würde nach so langer Zeit ungern noch etwas über die Vorbereitung der Parabel im Verlauf der vorangehenden siebzig Kapitel des Malte-Romans schreiben.

Aber was Du @arisolon hier vor heute genau drei Jahren eingebracht hast, das findet eine gewisse Fortsetzung in einem heute neu eröffneten Thread hier <link>. „Einsamkeit und daraus resultierende Furcht“ empfinde ich jedenfalls weder in der Parabel noch schon gar in dem angeführten Shakespeare-Sonett als Thematik.

Gruß,
l.