Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Drei Jahre nach dem Tod meiner Mutter bin ich erst jetzt dazu gekommen, den umfangreichen Bibliotheksnachlaß zu sichten.
Dabei fiel mir ein kleines handgeschriebenes Büchlein (12x18cm, Schweinsleder) in die Hand.
Auf der Vorderseite sind die Initialen RMR geprägt.
Ein Antiquariat, dem ich das Büchlein vorlegte, datierte es auf Ende des 18.Jahrhunderts bis Beginn 19.Jahrhundert in sehr gutem Erhaltungszustand.
Dieses Büchlein beinhaltet handschriftlich (schwarze Tinte) auf 34 Seiten "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke von Rainer Maria Rilke".
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um ein handschriftliches Original von Rilke handeln könnte?
Wer kann mir hinsichtlich Wertbestimmung (als Original oder aber als Abschrift) weiterhelfen?
Dabei fiel mir ein kleines handgeschriebenes Büchlein (12x18cm, Schweinsleder) in die Hand.
Auf der Vorderseite sind die Initialen RMR geprägt.
Ein Antiquariat, dem ich das Büchlein vorlegte, datierte es auf Ende des 18.Jahrhunderts bis Beginn 19.Jahrhundert in sehr gutem Erhaltungszustand.
Dieses Büchlein beinhaltet handschriftlich (schwarze Tinte) auf 34 Seiten "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke von Rainer Maria Rilke".
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um ein handschriftliches Original von Rilke handeln könnte?
Wer kann mir hinsichtlich Wertbestimmung (als Original oder aber als Abschrift) weiterhelfen?
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Rilke lebte Ende des 19., Beginn des 20. Jahrhunderts.
Hier irgendwo im Forum ( z.B. auf der Eingangsseite) sieht man Faksimile, da müsstest du nur mal die Handschrift vergleichen. Rilke hat allerdings nicht immer gleich geschrieben.
Wieso hast du nicht gleich im Antiquariat nachgefragt?
Also ich würde in diesem Fall, wenn die Handschrift tatsächlich "verdächtig" ist - das ist vielleicht sehr laienhaft, es kommen bestimmt bessere Vorschläge - im Literaturarchiv in Marbach am Neckar anrufen und fragen, was zu tun ist.
Wenn es aber eindeutig nicht Rilkes Handschrift ist, dann müsstest du einen vertrauenswürdigen Antiquar fragen - oder auch zweie. Wenn es einen Wert hat, werden sie dir ein Angebot machen.
Gruß
gliwi
Hier irgendwo im Forum ( z.B. auf der Eingangsseite) sieht man Faksimile, da müsstest du nur mal die Handschrift vergleichen. Rilke hat allerdings nicht immer gleich geschrieben.
Wieso hast du nicht gleich im Antiquariat nachgefragt?
Also ich würde in diesem Fall, wenn die Handschrift tatsächlich "verdächtig" ist - das ist vielleicht sehr laienhaft, es kommen bestimmt bessere Vorschläge - im Literaturarchiv in Marbach am Neckar anrufen und fragen, was zu tun ist.
Wenn es aber eindeutig nicht Rilkes Handschrift ist, dann müsstest du einen vertrauenswürdigen Antiquar fragen - oder auch zweie. Wenn es einen Wert hat, werden sie dir ein Angebot machen.
Gruß
gliwi
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. KANT
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Liebe Judith,
leider kann man auf den Abbildungen die Handschrift nicht genau erkennen - es scheint nicht die Rilkes zu sein. Und wenn er für jemanden den "Cornet" abgeschrieben haben sollte, stünde doch eine Widmung dabei. Jedenfalls ist das bei anderen Abschriften so. Dass das Büchlein älter ist, sagt nichts aus, Rilke hat immer gern in solche Bücher eingeschrieben (so für die Fürstin Taxis).
Und eine zeitlang hat man viel selbst abgeschrieben, weil es Bücher z.B. am Ende des Krieges nicht gab (was freilich für den "Cornet" am wenigsten gilt). Ich besitze zum Beispiel Rilkes "Sonette an Orpheus" in der Handschrift von Ingeborg Schnack.
Marbach ist für die Prüfung eine gute Adresse, aber ich könnte wahrscheinlich zu einer größeren Probe auch genaueres sagen!
Alles Gute! Renée
leider kann man auf den Abbildungen die Handschrift nicht genau erkennen - es scheint nicht die Rilkes zu sein. Und wenn er für jemanden den "Cornet" abgeschrieben haben sollte, stünde doch eine Widmung dabei. Jedenfalls ist das bei anderen Abschriften so. Dass das Büchlein älter ist, sagt nichts aus, Rilke hat immer gern in solche Bücher eingeschrieben (so für die Fürstin Taxis).
Und eine zeitlang hat man viel selbst abgeschrieben, weil es Bücher z.B. am Ende des Krieges nicht gab (was freilich für den "Cornet" am wenigsten gilt). Ich besitze zum Beispiel Rilkes "Sonette an Orpheus" in der Handschrift von Ingeborg Schnack.
Marbach ist für die Prüfung eine gute Adresse, aber ich könnte wahrscheinlich zu einer größeren Probe auch genaueres sagen!
Alles Gute! Renée
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Die Idee mit Marburg ist gut, werd gleich nächste Woche mal durchrufen.
Im übrigen ist mir ein Fehler im Datum unterlaufen... habt ihr bestimmt bemerkt: nicht 18. bis 19.Jahrhundert, sondern 19. bis 20.Jahrhundert *schäm*
Eine Widmung steht nicht drin, hab extra noch einmal geschaut.
Das Einzige, was in dem Büchlein lose lag, war ein altes vergilbtes Foto eines Mannes mit einer Widmung für meine Mutter u.a.mit der Bemerkung "...ein Kleinod für..." (und es war nicht mein Vater sfg)
Was mich persönlich stutzig macht, ist der Einband.
Das Schweinsleder und die geprägten Initialen von Rilke - wer macht sich bei einer Abschift soviel Mühe, zumal es in damaliger Zeit garantiert nicht billig war.
Jedenfalls weiß ich hundertpro, daß Rilke nicht zu der bevorzugten Lektüre meiner Mutter zählte.
Gibt es im Net z.B. alte abgebildete Abschriften (evtl mit Widmung) und wenn ja, wo?
Im übrigen ist mir ein Fehler im Datum unterlaufen... habt ihr bestimmt bemerkt: nicht 18. bis 19.Jahrhundert, sondern 19. bis 20.Jahrhundert *schäm*
Eine Widmung steht nicht drin, hab extra noch einmal geschaut.
Das Einzige, was in dem Büchlein lose lag, war ein altes vergilbtes Foto eines Mannes mit einer Widmung für meine Mutter u.a.mit der Bemerkung "...ein Kleinod für..." (und es war nicht mein Vater sfg)
Was mich persönlich stutzig macht, ist der Einband.
Das Schweinsleder und die geprägten Initialen von Rilke - wer macht sich bei einer Abschift soviel Mühe, zumal es in damaliger Zeit garantiert nicht billig war.
Jedenfalls weiß ich hundertpro, daß Rilke nicht zu der bevorzugten Lektüre meiner Mutter zählte.
Gibt es im Net z.B. alte abgebildete Abschriften (evtl mit Widmung) und wenn ja, wo?
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Kleiner Hinweis:
nicht Marburg, sondern Marbach!
Aber nach Deiner Beschreibung wird eher der Freund Deiner Mutter den "Cornet" für sie
abgeschrieben haben. Kann es nicht sein, dass er den Einband von einer Rilke-Ausgabe übernommen hat?
Abbildungen von Rilkes Handschrift kenne ich nur aus Büchern: "R.M.Rilkes Leben und Werk im Bild" von Ingeborg Schnack, auch als Insel-Taschenbuch sicher antiquarisch billig zu haben! Im Netz wissen andere besser Bescheid als ich!
Viel Erfolg wünscht Renée
nicht Marburg, sondern Marbach!
Aber nach Deiner Beschreibung wird eher der Freund Deiner Mutter den "Cornet" für sie
abgeschrieben haben. Kann es nicht sein, dass er den Einband von einer Rilke-Ausgabe übernommen hat?
Abbildungen von Rilkes Handschrift kenne ich nur aus Büchern: "R.M.Rilkes Leben und Werk im Bild" von Ingeborg Schnack, auch als Insel-Taschenbuch sicher antiquarisch billig zu haben! Im Netz wissen andere besser Bescheid als ich!
Viel Erfolg wünscht Renée
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
würde lt Datum auf dem Foto unmöglich sein - zu der Zeit schrieb man nicht mehr altdeutsch und das Büchlein ist fachmännisch gebunden.Renée hat geschrieben:Kleiner Hinweis:
Aber nach Deiner Beschreibung wird eher der Freund Deiner Mutter den "Cornet" für sie
abgeschrieben haben. Kann es nicht sein, dass er den Einband von einer Rilke-Ausgabe übernommen hat?
Bezeichnet man ein "selbstgemachtes" Geschenk als Kleinod????
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Ein schönes Beispiel von Rilkes Hanschrift:
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
"Kleinod" kann sich doch auch auf den "Cornet" beziehen, oder?
Und die deutsche Schrift (so altdeutsch war die gar nicht) hat sowohl Rilke sebst benutzt, als auch noch spätere Generationen...
Insofern ist das schöne Schriftbeispiel nicht typisch, weil Rilke nur der Empfängerin zuliebe "lateinisch" geschrieben hat.
Bis auf weiteres, Renée
Und die deutsche Schrift (so altdeutsch war die gar nicht) hat sowohl Rilke sebst benutzt, als auch noch spätere Generationen...
Insofern ist das schöne Schriftbeispiel nicht typisch, weil Rilke nur der Empfängerin zuliebe "lateinisch" geschrieben hat.
Bis auf weiteres, Renée
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Sie meinen, liebe Renée, diese Schrift ist "typischer"?
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Ja, so ist es! Für sich schrieb Rilke immer "deutsch", wie man es auch in der Schule lernte - nur die Eigennamen und Titel von Büchern etc. "lateinisch", oder eben italienische und französische Texte!
Den Text vom "Karussell" in der Abbildung habe ich vor einiger Zeit in der Ausstellung im LiMo gesehen (dumme Abkürzung fürs Literaturmuseum der Moderne in Marbach).
Schönsten Dank! Renée
Den Text vom "Karussell" in der Abbildung habe ich vor einiger Zeit in der Ausstellung im LiMo gesehen (dumme Abkürzung fürs Literaturmuseum der Moderne in Marbach).
Schönsten Dank! Renée
Re: Handschrift im Bibliotheksnachlaß meiner Eltern gefunden
Das Schriftbild scheint weder mit dem ersten noch mit dem zweiten Schriftstück von Rilke identisch zu sein. Schade aber auch...
Also kann ich das Büchlein bei Ebay reinstellen und brauch mir keine Kopf machen, es jemals zu bereuen.
Vielen Dank an Euch für eure Hilfe!
Also kann ich das Büchlein bei Ebay reinstellen und brauch mir keine Kopf machen, es jemals zu bereuen.
Vielen Dank an Euch für eure Hilfe!