Liebes-Lied - Analyse der letzten 3 Zeilen
Verfasst: 23. Jun 2008, 18:23
Hallo liebe Forenmitglieder,
ich schreibe hier weil ich im Verständnis um jenes Gedicht etwas dazulernen möchte. Mein Interesse ist an ihm wiedererweckt worden weil es mir nunmehr während meines Lebens immer wieder begegnet ist und ich vor 2 Tagen das Gedicht über das Rilke-Projekt wiedergehört habe.
Auf Grund dessen möchte ich meine Gedanken, die ich damals ohne Kenntnis biografischer Kennntisse, in der neuten Klassen verschriftlicht hatte zur Diskussion stellen. Ich hoffe dafür ist dies Forum hier gedacht.
Liebes-Lied
Rainer Maria Rilke - Analyse des letzten Teils
Der letzte Abschnitt, die letzten drei Zeilen umfassend, ist in zwei Teile gegliedert. Erstens in zwei philosophische Fragen, welche versuchen eine Antwort auf für Menschen unbegreifbare, unfassbare und wunderbare Fragen zu finden. Als letztes steht ein kurzer Ausdruck durch den eine Erkenntnis Rilkes verdeutlicht wird. Beides bezieht sich auf die Liebe. Um die erste Frage "auf welches Instrument sind wir gespannt" zu erklären, ist unerläßlich die Bedeutung der zwei Saiten zu kennen.
Diese stehen für zwei fest verbundene Liebende, die wie zwei Saiten ihr Leben lang auf ein Instrument gespannt sind. Durch ihre Unzertrennlichkeit und Einzigartigkeit wird klar, dass sie nur zusammen zu ihrer vollen Entfaltung kommen. Einzeln klingen sie eintönig, langweilig und noch lange nicht so schön, alsob sie sich zu zweit zu einer vollkommenen Harmonie, zu einem Lied, perfekt ergänzen würden. Es ist ihr Sinn, Schicksal oder Vorbestimmung ihr ganzes Leben lang auf das Instrument gespannt zu sein, was noch lange nicht heißt es auch wirklich zu nutzen. Außerdem haben sie gar keine andere Möglichkeit als auf diesem Weg ihre Bestimmung zu erreichen. Es ist ihre einzige Möglichkeit ein Lied, das Leben, zu spielen.
Das Instrument ermöglicht den beiden Liebenden erst dieses zu tun. Der Sinn der Saiten wird nur durch dessen Klangkörper zur vollen Entfaltung gebracht. Symbolisch gesehen ist das Instrument die Möglichkeit zur Liebe, auf welches ein jeder Mensch gespannt ist. Somit ist auch die Frage "Auf welches Instrument sind wir gespannt?" beantwortet. Es gibt den Liebenden Halt und die Fähigkeit zusammen eine Melodie erklingen zu lassen. Ohne dieses wären die Saiten hilflos und ohne Sinn im Leben bis zu ihrem Tod gefangen. Aber durch die Einzigartigkeit des Menschen zu lieben bekommt er seine Kraft zu Leben und es so auch in Glück bestehen und genießen zu können.
Ebenso spielt der Geiger aus der Frage "Welcher Geiger hält uns in der Hand?" eine fazinierende Rolle in der Bedeutung zwischen Menschen, der Fähigkeit zu lieben und in dieser Erweiterung zu Gott, da er alles soeben beschriebene bestimmt, also dirigiert. Er ist das Symbol für Gott und beschreibt die Unbegreiflichkeit und Großartigkeit des Lebens, der Liebe. Dieses wird auch durch seinen Bogenstrich, mit dem er alles in Bewegung setzt, verdeutlichet. Mit einer einzigen Bewegung lässt er die Seelen zweier in Schwingung geraten. Dadurch wird auch die Fazination und die Unfassbarkeit Gottes und die durch ihn erzeugte Liebe erklärt. Er ist allmächtig und einzigartig, weil er den Menschen die Möglichkeit geschenkt hat zu lieben, was auch bedeuten kann seiner Seele Ruhe zu geben. Somit hat Rilke sich seine Antworten indirekt selbst gegeben.
Dies alles ist das unbeschreibliche Werk eines großen Gottes, dem man Vertrauen, auch in Beziehung auf Liebe, schenken soll, was Rilke mit dem ausruf "O süßes Lied" beschreibt. Dieses Werk ist das großartige Lied, welches aus dem Zusammenspiel zwischen Saiten, Instrument und dem Geiger entsteht. Es ist nahezu unverständlich und unbegreiflich, aber dennoch äußert es Harmonie und wirkt kraftschenkend. Es kann mit der Liebe gleichgesetzt werden, da es aus dem eben Beschriebendem auf unvergleichbare Art und Weise entsteht. Ich halte es auch für möglich den letzten Ausdruck als "O süßes Leben" darzulegen. So würde ausgesagt werdem, dass man die Liebe und das Leben mitsamt seinen Fragen leben soll. Im Bezug auf die Fragestellung Rilkes, wie man etwas Abstand von seiner Geliebten gewinnen kann heißt das, dass man die Ungewißheit über diese Frage auf sich beruhen lassen soll und die Liebe besser aktiv belebt, als sie, als ein Werk Gottes in Frage zu stellen. Vielleicht wird die Antwort so eines Tages gegeben.
ich schreibe hier weil ich im Verständnis um jenes Gedicht etwas dazulernen möchte. Mein Interesse ist an ihm wiedererweckt worden weil es mir nunmehr während meines Lebens immer wieder begegnet ist und ich vor 2 Tagen das Gedicht über das Rilke-Projekt wiedergehört habe.
Auf Grund dessen möchte ich meine Gedanken, die ich damals ohne Kenntnis biografischer Kennntisse, in der neuten Klassen verschriftlicht hatte zur Diskussion stellen. Ich hoffe dafür ist dies Forum hier gedacht.
Liebes-Lied
Rainer Maria Rilke - Analyse des letzten Teils
Der letzte Abschnitt, die letzten drei Zeilen umfassend, ist in zwei Teile gegliedert. Erstens in zwei philosophische Fragen, welche versuchen eine Antwort auf für Menschen unbegreifbare, unfassbare und wunderbare Fragen zu finden. Als letztes steht ein kurzer Ausdruck durch den eine Erkenntnis Rilkes verdeutlicht wird. Beides bezieht sich auf die Liebe. Um die erste Frage "auf welches Instrument sind wir gespannt" zu erklären, ist unerläßlich die Bedeutung der zwei Saiten zu kennen.
Diese stehen für zwei fest verbundene Liebende, die wie zwei Saiten ihr Leben lang auf ein Instrument gespannt sind. Durch ihre Unzertrennlichkeit und Einzigartigkeit wird klar, dass sie nur zusammen zu ihrer vollen Entfaltung kommen. Einzeln klingen sie eintönig, langweilig und noch lange nicht so schön, alsob sie sich zu zweit zu einer vollkommenen Harmonie, zu einem Lied, perfekt ergänzen würden. Es ist ihr Sinn, Schicksal oder Vorbestimmung ihr ganzes Leben lang auf das Instrument gespannt zu sein, was noch lange nicht heißt es auch wirklich zu nutzen. Außerdem haben sie gar keine andere Möglichkeit als auf diesem Weg ihre Bestimmung zu erreichen. Es ist ihre einzige Möglichkeit ein Lied, das Leben, zu spielen.
Das Instrument ermöglicht den beiden Liebenden erst dieses zu tun. Der Sinn der Saiten wird nur durch dessen Klangkörper zur vollen Entfaltung gebracht. Symbolisch gesehen ist das Instrument die Möglichkeit zur Liebe, auf welches ein jeder Mensch gespannt ist. Somit ist auch die Frage "Auf welches Instrument sind wir gespannt?" beantwortet. Es gibt den Liebenden Halt und die Fähigkeit zusammen eine Melodie erklingen zu lassen. Ohne dieses wären die Saiten hilflos und ohne Sinn im Leben bis zu ihrem Tod gefangen. Aber durch die Einzigartigkeit des Menschen zu lieben bekommt er seine Kraft zu Leben und es so auch in Glück bestehen und genießen zu können.
Ebenso spielt der Geiger aus der Frage "Welcher Geiger hält uns in der Hand?" eine fazinierende Rolle in der Bedeutung zwischen Menschen, der Fähigkeit zu lieben und in dieser Erweiterung zu Gott, da er alles soeben beschriebene bestimmt, also dirigiert. Er ist das Symbol für Gott und beschreibt die Unbegreiflichkeit und Großartigkeit des Lebens, der Liebe. Dieses wird auch durch seinen Bogenstrich, mit dem er alles in Bewegung setzt, verdeutlichet. Mit einer einzigen Bewegung lässt er die Seelen zweier in Schwingung geraten. Dadurch wird auch die Fazination und die Unfassbarkeit Gottes und die durch ihn erzeugte Liebe erklärt. Er ist allmächtig und einzigartig, weil er den Menschen die Möglichkeit geschenkt hat zu lieben, was auch bedeuten kann seiner Seele Ruhe zu geben. Somit hat Rilke sich seine Antworten indirekt selbst gegeben.
Dies alles ist das unbeschreibliche Werk eines großen Gottes, dem man Vertrauen, auch in Beziehung auf Liebe, schenken soll, was Rilke mit dem ausruf "O süßes Lied" beschreibt. Dieses Werk ist das großartige Lied, welches aus dem Zusammenspiel zwischen Saiten, Instrument und dem Geiger entsteht. Es ist nahezu unverständlich und unbegreiflich, aber dennoch äußert es Harmonie und wirkt kraftschenkend. Es kann mit der Liebe gleichgesetzt werden, da es aus dem eben Beschriebendem auf unvergleichbare Art und Weise entsteht. Ich halte es auch für möglich den letzten Ausdruck als "O süßes Leben" darzulegen. So würde ausgesagt werdem, dass man die Liebe und das Leben mitsamt seinen Fragen leben soll. Im Bezug auf die Fragestellung Rilkes, wie man etwas Abstand von seiner Geliebten gewinnen kann heißt das, dass man die Ungewißheit über diese Frage auf sich beruhen lassen soll und die Liebe besser aktiv belebt, als sie, als ein Werk Gottes in Frage zu stellen. Vielleicht wird die Antwort so eines Tages gegeben.