Wo ist das Sonett geblieben?
Verfasst: 5. Mär 2008, 18:32
Liebes Forum,
ich möchte hier eine Frage hereinstellen, die vielleicht nicht ganz in das Forum passt, mir aber sehr am Herzen liegt – und schließlich handelt es sich ja auch um ein Lyrikforum.
Ich beobachte seit längerer Zeit mit Bedauern, dass die neuere, die wahrlich moderne Lyrik immer weiter in einen Bereich abgleitet, der, meiner Meinung nach, sehr entfremdend wirkt.
Dies zeigt sich zum einen durch das immer deutlichere „Verenglischen“ der deutschen Literatur; wobei hier Anglizismen noch harmlos wirken. Ja doch! die Literatur soll immer der Zeit voraus oder zumindest mit ihrer Zeit gehen, aber muss deshalb ein Lyriker, um in Deutschland Erfolg zu haben, um ein deutscher Dichter zu sein, auf Englisch schreiben?
Ist wirklich alles schon geschrieben? alles schon gewesen? dass man nun nicht einmal mehr deutsche Gedichte auf Deutsch schreiben kann?
Zum anderen finde ich, dass die Lyrik, gerade die kleinere, für mich zu sehr (– nach dem „Apfelbaumprinzip“ –) ins abstrakte abgleitet. Vielleicht bin ich ja zu „konservativ“, aber meines Erachtens sollte ein Gedicht doch einigermaßen verständlich sein oder zumindest (– um das Gegenargument der „Duineser Elegien“ zu entkräften –) interpretationsfähig und nicht einfach nur aussagelos, sinnlos – sprachlos sein.
Zudem beklage ich den so häufigen Gebrauch von extremen Schimpfwörtern – auch in Erzählberichten, nicht nur wörtlichen oder indirekten Reden – in der großen (!), neuen Literatur!
Ich habe das Gefühl, dass die junge, die moderne deutsche Literatur immer mehr verwittert, verwahrlost! (ja! verwest!)
Warum kann man heute nicht einfach mal wieder ein, von Rilke so hochgeschätztes, so sehr geliebtes, Sonett schreiben?– und damit genauso erfolgreich sein? Warum?
Wie seht ihr das? Wie sind eure Meinungen? Widersprecht mir und rettet meinen Lyrikglauben!
Liebe Grüße,
Dominik
ich möchte hier eine Frage hereinstellen, die vielleicht nicht ganz in das Forum passt, mir aber sehr am Herzen liegt – und schließlich handelt es sich ja auch um ein Lyrikforum.
Ich beobachte seit längerer Zeit mit Bedauern, dass die neuere, die wahrlich moderne Lyrik immer weiter in einen Bereich abgleitet, der, meiner Meinung nach, sehr entfremdend wirkt.
Dies zeigt sich zum einen durch das immer deutlichere „Verenglischen“ der deutschen Literatur; wobei hier Anglizismen noch harmlos wirken. Ja doch! die Literatur soll immer der Zeit voraus oder zumindest mit ihrer Zeit gehen, aber muss deshalb ein Lyriker, um in Deutschland Erfolg zu haben, um ein deutscher Dichter zu sein, auf Englisch schreiben?
Ist wirklich alles schon geschrieben? alles schon gewesen? dass man nun nicht einmal mehr deutsche Gedichte auf Deutsch schreiben kann?
Zum anderen finde ich, dass die Lyrik, gerade die kleinere, für mich zu sehr (– nach dem „Apfelbaumprinzip“ –) ins abstrakte abgleitet. Vielleicht bin ich ja zu „konservativ“, aber meines Erachtens sollte ein Gedicht doch einigermaßen verständlich sein oder zumindest (– um das Gegenargument der „Duineser Elegien“ zu entkräften –) interpretationsfähig und nicht einfach nur aussagelos, sinnlos – sprachlos sein.
Zudem beklage ich den so häufigen Gebrauch von extremen Schimpfwörtern – auch in Erzählberichten, nicht nur wörtlichen oder indirekten Reden – in der großen (!), neuen Literatur!
Ich habe das Gefühl, dass die junge, die moderne deutsche Literatur immer mehr verwittert, verwahrlost! (ja! verwest!)
Warum kann man heute nicht einfach mal wieder ein, von Rilke so hochgeschätztes, so sehr geliebtes, Sonett schreiben?– und damit genauso erfolgreich sein? Warum?
Wie seht ihr das? Wie sind eure Meinungen? Widersprecht mir und rettet meinen Lyrikglauben!
Liebe Grüße,
Dominik