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icare08

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Beitrag von icare08 »

Danke für die Antwort für den Panther.kennt jemand den dichter Franz Joseph Czernin?den kenne ich überhaupt nicht .danke sehr.
Litfink
Beiträge: 14
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über Franz Joseph Czerny

Beitrag von Litfink »

Franz Joseph Czernin hat im Jahre 1995 mit seiner Kritik an Durs Grünbeins Gedichtband 'Falten und Fallen' (abgedruckt in 'SCHREIBHEFT 45') Aufsehen in der Lyrikbranche erregt.
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Die beiden Österreicher Franz Joseph Czernin und Ferdinand Schmatz hatten, nach Misserfolgen mit intentional erzeugter moderner Lyrik, ein Computerprogramm 80 Gedichte erstellen lassen, die ihnen endlich die Verlagstüren öffneten. Als das Buch - Die Reisen. In achtzig flachen Hunden in die ganze tiefe Grube - 1987 beim Residenz-Verlag erschien und mit Preisen geehrt wurde, lüfteten die beiden das Geheimnis und brachten damit dem zeitgenössischen literarischen System eine Wunde bei, in der man seither bohren kann. Im Grunde realisierten Czernin und Schmatz, was Italo Calvino bereits 1967 in seinem Vortrag Cibernetica e fantasmi prophezeit hatte.
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Franz Joseph Czernin schrieb eine Kritik mit dem Titel MARCEL REICH-RANICKI UND DIE LYRISCHE DICHTUNG - (FAST EIN VERRISS)
Proben: - - Ist Reich-Ranickis kritische Methode manchmal wahnhaft, so hat sein Wahn insofern Methode, als ein Missverständnis das nächste hervorruft: das Klischee der konkreten Sinnlichkeit verbindet sich wie von selbst mit dem Klischee der im Vergleich zu den Dichtern anderer literarischer Gattungen grösseren Emotionalität der Lyriker. - - Die Verteidigung der lyrischen Dichtung gerät einfach schon dadurch zu einer Art Angriff, dass sie so oberflächlich und ungenau betrieben wird: Denn zeigt jemand, der ein Loblied singt, das aus unausgetragenen Widersprüchen und ihm offenbar selbst unmerklichen Brüchen besteht, nicht, dass er eigentlich auf den Gegenstand seines Lobs keinen Wert legt? Man merkt bei jedem Absatz dieses Plädoyers: die lyrische Dichtung ist Reich-Ranickis Sache nicht. Und wenn er die Lyrik am Ende seines Aufsatzes damit zu umarmen sucht, dass er unvermittelt ihre Schönheit lobt und ihren Nutzen in ihrer Schönheit sieht, dann würde ich am liebsten einem, allerdings irrationalen, Impuls folgen und die Lyrik vor einer Umarmung retten, die ich deshalb versucht bin, für tödlich zu halten, weil sie nicht nur missverständlich und oberflächlich ist, sondern auch diejenige, welche die meisten von uns ihr meistens angedeihen lassen würden, würden sie sich überhaupt einbilden, das Bedürfnis zu einer solchen Umarmung zu verspüren.
Schreiben kann dich weit hinaus führen, bis hin zur Folge konsequenter Augenblicke, die in sich immer eine Art von Ewigkeit selbst sind
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