"Du bist der Arme, du der Mittellose".Wie interpre

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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Laksme
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"Du bist der Arme, du der Mittellose".Wie interpre

Beitrag von Laksme »

Hallo,
hab' ich vor kurzem mit Rilkes Werken zusammengestossen. Wer kann mir bei der Interpretation dieses Gedichts helfen? Denn ich bin aus Litauen und mir ist es schwierig, das lebendige verhaeltniss zu den deutschen Dichtern zu "knuepfen".

Riesengrosses Danke im voraus


Ruta
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo!

Da hast du dir aber ein laaanges Gedicht ausgesucht! :roll:

Wie soll man denn dazu hier eine Interpretation geben?
Das wäre ja eine ***Jahresarbeit*** ! :wink:

Wir helfen gern, aber dazu musst du schon präzise Fragen stellen.
Ich hab' auch Verstand.©
gez. Volker
Laksme
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Beitrag von Laksme »

hallo,

sehr nett, dass jemand schon auf meine "Bitte-um-Hilfe" reagiert hat :) ja, ich hatte eigentlich solche Idee, Fragen zu stellen, aber darueber wollte noch ein bisschen gruebeln. Doch etwas kann ich fragen.Also, mit meiner Lektorin habe ich in Streit geraten - wegen den zwei letzten Zeilen in diesem Gedicht :arrow:

"Du heulst im Sturm. Du bist wie eine Harfe,
An welcher jeder Spielende zerschellt."


Was versteht man unter HARFE? Ist das Instrument, Gestell zum Trocknen von Heu oder Sieb :?: Ich bin ueberzeugt davon, dass es Instrument sein solle, weil es mit SPIELENDE eine semantische Einheit bildet, oder?nach der Meinung der Lektorin, ist das SIEB, aus dem einfachen Grund, dass sie das Wort mit ZERSCHELLEN verbindet. Koennte sowas sein, wenn man weiss, dass fuer Rilke Spielen mit Begriffen gekennzeichnet ist?
Laksme
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Beitrag von Laksme »

Zusaetzlich wollte ich etwas zum Konkretisieren :
Das ausgewaelte Gedicht ist wirkllich aus dem dritten Teil des "Stunden-Buchs" entnommen, aber es umfasst nicht so viel :) nur sechs Strophen (von "Du bist der Arme...." bis zum "an welcher jeder Spielende zerschellt")
stilz
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Beitrag von stilz »

Hallo Ruta,

also, ich würde auf jeden Fall Dir Recht geben, und nicht Deiner Lektorin!
Die Harfe, auf der zu spielen kein gewöhnlicher Harfenist wagen kann, weil jeder Spielende an ihr zerschellen muß... aber wenn der Sturm in ihre Saiten fährt, dann heult sie...

Die Bedeutung "Sieb" ist mir gar nicht geläufig.
Und ein Gestell für's Heu ... frag sie halt mal, wieso diese beiden Dinge im Sturm heulen würden...

Lieben Gruß!

stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)
DoMi
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Beitrag von DoMi »

Hallo,

ich habe gerade ein bisschen im Internet nachgesucht, liebe stilz, und eine Seite http://www.kurtebert.de/sieb/s_info1.htm#SHarfen gefunden, die die "Siebharfe" ein bisschen erklärt. Im Grunde scheint sie aber schlicht und einfach ein Sieb zu sein, nur ohne Locher... :wink: Hat der alte Ringelnatz also auch mal danebengelangt:
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.

Ich habe dich so lieb.
:wink:

Aber ich bezweifele auch, dass Rilke eine Heuablage, oder ein "Harfensieb mit horizontal gewellten Längsdrähten" gemeint hat....
Die Interpretation, dass die Harfe, wenn der Wind durch ihre Seiten geht, erklingt und sich das bei Sturm wie ein Heulen anhört, erscheint mir doch ziehmlich plausibel.
Aber wenn deine Lektorin, Ruta, eine bessere Erklärung hat, würde sie mich auch sehr interessieren.
Ansonsten zeigt es mal wieder die Schwierigkeiten, welche Fremdsprachler mit den verschiedenen Beudeutungen haben, die auf ein Wort zutreffen. Obwohl die Muttersprachler diese Bedeutungen teils gar nicht kennen, bzw. als vollkommen nebensächlich erachten....

Liebe Grüße

Dominik
stilz
Beiträge: 1226
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Beitrag von stilz »

Hallo,

gerade habe ich hiernoch ein paar Gedanken zum Thema "Armut im Stunden-Buch" gepostet.

Lieben Gruß

stilz
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