Gong
Verfasst: 17. Okt 2007, 13:42
Seid gegrüßt,
Ich habe in vielen Beiträgen hier Zweifel an der Möglichkeit von Illustrationen und Bearbeitungen gefunden, und obwohl ich manches Argument nachvollziehen kann juckt es mich doch hin und wieder in den Fingern.
Mein Gong ist indes keine Übersetzung, was man ja schon an der gewählten Form sehen kann, sondern eine Nachdichtung oder besser Aneignung.
Nichts desto trotz würde mich die Meinung der Fachleute hier interessieren, wieviel Rilke noch erkennbar geblieben ist.
LG ZaunköniG
Rainer Maria Rilke
Gong
pour Suzanne B.
1
Bourdonnement épars, silence perverti,
tout ce qui fut autour, en mille bruits se change,
nous quitte et revient: rapprochement étrange
de la marée de l'infini.
Il faut fermer les yeux et renoncer à la bouche,
rester muet, aveugle, ébloui:
l'espace tout ébranlé, qui nous touche
ne veut de notre être que l'ouie.
Que suffirait? L'oreille peu profonde
déborde vite - et ne penche-t-on
contre la sienne, pleine de tous les sons
la vaste conque de l'oreille du monde?
2
Comme si l'on était en train
de fondre des Dieux d'airain,
pour y ajouter encor
des Dieux massifs, tout en or,
qui en bourdonnant se défont.
Et de tous ces Dieux qui s'en vont
en de flambants métaux,
s'élèvent d'ultimes sons
royaux!
Gong
Als ob dort umgestülpte Stille summt,
und rings will alles sich im Rausch verbreiten,
im Hin und Wieder ewiger Gezeiten.
Ergriffen horchen wir nur blind und stumm.
Und angerührt vom so durchbebten Raum
erleben wir das Sein so voll und wach. -
Das soll genügen: unser Ohr ist flach,
verglichen mit des Weltohrs Muscheltraum.
Wie Bronzegötter waren wir noch eben,
geschmolzen für ein Höheres im Tiegel.
Und sieh: Massive goldne Götter beben.
Beeindruckt durch den zitternden Gesang
erschaun wir überall der Götter Siegel;
Vollkommen hebt sich lautres Erz zum Klang.
Ich habe in vielen Beiträgen hier Zweifel an der Möglichkeit von Illustrationen und Bearbeitungen gefunden, und obwohl ich manches Argument nachvollziehen kann juckt es mich doch hin und wieder in den Fingern.
Mein Gong ist indes keine Übersetzung, was man ja schon an der gewählten Form sehen kann, sondern eine Nachdichtung oder besser Aneignung.
Nichts desto trotz würde mich die Meinung der Fachleute hier interessieren, wieviel Rilke noch erkennbar geblieben ist.
LG ZaunköniG
Rainer Maria Rilke
Gong
pour Suzanne B.
1
Bourdonnement épars, silence perverti,
tout ce qui fut autour, en mille bruits se change,
nous quitte et revient: rapprochement étrange
de la marée de l'infini.
Il faut fermer les yeux et renoncer à la bouche,
rester muet, aveugle, ébloui:
l'espace tout ébranlé, qui nous touche
ne veut de notre être que l'ouie.
Que suffirait? L'oreille peu profonde
déborde vite - et ne penche-t-on
contre la sienne, pleine de tous les sons
la vaste conque de l'oreille du monde?
2
Comme si l'on était en train
de fondre des Dieux d'airain,
pour y ajouter encor
des Dieux massifs, tout en or,
qui en bourdonnant se défont.
Et de tous ces Dieux qui s'en vont
en de flambants métaux,
s'élèvent d'ultimes sons
royaux!
Gong
Als ob dort umgestülpte Stille summt,
und rings will alles sich im Rausch verbreiten,
im Hin und Wieder ewiger Gezeiten.
Ergriffen horchen wir nur blind und stumm.
Und angerührt vom so durchbebten Raum
erleben wir das Sein so voll und wach. -
Das soll genügen: unser Ohr ist flach,
verglichen mit des Weltohrs Muscheltraum.
Wie Bronzegötter waren wir noch eben,
geschmolzen für ein Höheres im Tiegel.
Und sieh: Massive goldne Götter beben.
Beeindruckt durch den zitternden Gesang
erschaun wir überall der Götter Siegel;
Vollkommen hebt sich lautres Erz zum Klang.