„DIE WEISE VON LIEBE UND TOD DES CORNETS CHRISTOPH RILKE“
von Rainer Maria Rilke in Stuttgart
Regie: Ulrike-Kirsten Hanne
Spiel: Levi Harrison
Theaterabend ca. 60 min.
Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 10.09.2007:
Der junge Schauspieler Levi Harrison bestreitet den Abend als Solist. Er trägt braune Lederhosen und ein weites, beiges Hemd. Dieses reißt er sich plötzlich vom Leib und führt einen Kriegstanz zu eingespielten, aggressiven Celloklängen auf. Rilkes Prosagedicht bietet genug Möglichkeiten, derart jugendlich ungestüm zu agieren. Doch Harrison spielt stark, dass der junge Soldat nicht der Held ist, der er gerne wäre. Vorsichtig tastet er nach den Worten, durchschreitet suchend den Bühnen- und Zuschauerraum. Harrison greift immer wieder selbst zum Cello, dem er rockige Klänge, aber auch sanfte Weisen entlockt. Er fesselt das Publikum mit seinem differenzierten Spiel, das auch die Unsicherheiten des Kriegers ausstellt. Dieser will "ganz in Waffen" sein, als ihn eine geheimnisvolle Frau fordernd
bedrängt. Doch so hart diese Forderung auch erklingt, wie empfindsam der Cornet ist, vermittelt Levi Harrison besonders eindrucksvoll. Johannes Göbel
Aufführungen am 13., 14., 20., 21., 27., 28.10.07, jeweils 20h, im "Leeren Laden", Stuifenstr. 4, Stuttgart-Ost