jetzt brauche ich mal Eure Unterstützung. Für unsere Veranstaltung mit Rilkes "Engel-Liedern" am 21.1.07, 19:30 in der Wichernkirche in Bad Cannstatt habe ich es vor drei Tagen übernommen, vielleicht etwas voreilig, einen Programmtext über Rilkes Engel zu schreiben. Inzwischen habe ich festgestellt, dass das schwieriger ist, vor allem auf einer DIN A 5 Seite, als ich zuerst dachte. Es wäre schön, wenn Ihr Euch den folgenden Entwurf einmal anseht und kommentiert. Ist es verständlich, fehlt etwas Wichtiges... ?! Bitte bis zum 17.1. abends, gerne auch als PN ! Danke für Eure Hilfe ! Barbara
Der Gedichtzyklus "Engel-Lieder" von Rainer Maria Rilke (4.12.1875 – 29.12. 1926) entstand 1898. Hier steht der Abschied von dem persönlichen Engel der Kindheit im Mittelpunkt. Die traditionellen Schutzengelvorstellungen verändern sich. Das bedeutet zugleich die Emanzipation des Menschen wie auch die Befreiung des Engels zu den Zwischenräumen - wie im Weltall und in der Nacht - und zum Gesang. Sichtbar wird das in den Flügeln des Engels, die zugleich einen transzendenten Hintergrund wie eine monumentale Geste darstellen.
Der Engel nähert sich den Zwischenbereichen des Todes, des Weltalls und der Nacht an. Im Januar 1913 schreibt R.M. Rilke über den Engel: "Sein Wesen ist fließend, er ist der Fluß, der durch beide Reiche geht, ja, was Wasser auf Erden und in der Athmosphäre ist, das ist der Engel in dem größeren Umkreis des Geistes, Bach, Thau, Tränke, Fontäne des seelischen Daseins, Niederschlag und Aufstieg... er streckt sich sinnlich ins Übersinnliche, nur das Strecken ist unaufhörlich, parallel, hat seinen Anfang und entgeht in die Unendlichkeit."
Höhepunkt der Dichtung R.M. Rilkes ist der Engel der "Duineser Elegien".
Der Engel in Rilkes Gedichten kann dazu beitragen, neue Engelvorstellungen zu entwickeln, die dem Menschen der heutigen Zeit zur Orientierung im Glauben dienen. Neben den "Engel-Liedern" werden Engel-Gedichte R.M. Rilkes aus späterer Zeit vorgetragen.