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Gast im Schloss

Verfasst: 22. Aug 2006, 21:11
von Astrid
Hallo,

wer war Rilkes "freundschaftlicher Beistand", also Gastgeber, im Winter 1920/21 im Schloss Berg am Irchel, Kanton Zürich, Schweiz ?

Astrid :lol:

Schlössli Berg

Verfasst: 22. Aug 2006, 22:43
von lilaloufan
"Das kleine alte Schlösschen Berg am Irchel", das Rilke im Vergleich zu Duino als "weniger großartig, aber von verwandter Stille und Schönheit" bezeichnet, gehörte einem Ehepaar Lily und Richard Ziegler (er Oberst in der Eidgenössischen Remontenanstalt) aus Bern; vermittelt wurde die Einladung durch Nanni Wunderly-Volkart.

In früherer Zeit hatte das Schloss der Familie von Escher gehört. Oberst Ziegler verkaufte das Schloss später an den Reiter Hans Bühler und seine Frau Marguerite Bühler-Volkart, eine Schwester von Nanni.

Oberst Ziegler besuchte Rilke dort am Tag vor Sylvester 1920.

Ich hab' doch neulich - an unserem 31. Hochzeitstag - das unverschämte Glück gehabt, die Rilke-Chronik von Ingeborg Schnack, zwei Bände, für einen €uro plus Porto aus dem Internet zu fischen!!! Wie käme man ohne dieses Buch zu solch einem Detail?

Doch: http://www.swisscastles.ch/Zurich/schloss/berg.html . Danach war zwischen Eschers und Zieglers noch Hermann Sieber Eigentümer des Schlössli. Ziegler war Major, Bühler Oberst, sagt die Site. Zieglers hatten das Schloss von 1911 bis 1922 in Besitz.

Re: Gast im Schloss

Verfasst: 11. Mai 2008, 08:38
von Anna B.
Hallo,

kann mir jemand etwas über Nanny von Escher sagen und ihrer Verbindung zu Rilke ? Ich habe nur ihre Lebensdaten und ein Zitat aus einem Brief Rilkes an sie von 1923 über die Elegien. Wer war sie und in welchem Bezug steht sie zu Rilke ?

Anna :lol:

Re: Gast im Schloss

Verfasst: 11. Mai 2008, 12:05
von lilaloufan
Bei Booklooker gibt's für'n Groschen ein Buch von Ursula Isler von 1983: Frauenportraits aus dem alten Zürich, ISBN 3-8582.3050-2.




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Kaum gepostet, war's schon weg. Hier immerhin sind's zehn €uro.

Re: Gast im Schloss

Verfasst: 13. Mai 2008, 12:23
von lilaloufan
Eine Ergänzung noch. Was sagt Rilke selbst über die Beziehung? Rilkes letzter Gruß an NvE (4. Dezember 1925) endet mit der Passage: «So lassen Sie uns einander, sehr aufrichtig Verehrte von unseren beiden Schweizer Anhöhen, über denen heute die gleiche Sonne verweilt, eine Beziehung zusichern, die ich, glauben Sie es mir, mit der herzlichsten Ehrfurcht und der reinsten Dankbarkeit ausfülle.» [Die beiden „Anhöhen“ sind Rilkes Wohnturm ‚Château de Muzot sur sierre’ (Valais) und auf NvEs Seite das Chalet auf dem Albis-Pass oberhalb von Langnau (Kanton Zürich).]