Rilke.Worpswede.

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Volker
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Rilke.Worpswede.

Beitrag von Volker »

Hallo, liebe Rilke-Freunde
als Bremer möchte ich Euch auf eine Ausstellung aufmerksam machen, die vom 29. Juni bis 24. August in Bremen stattfindet. Alles Nähere unter:

http://www.rilke.worpswede.de/

Bild
Rilke. Gemälde von Paula Becker-Modersohn
Ich hab' auch Verstand.©
gez. Volker
Litfink
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Rilke und die Kunst

Beitrag von Litfink »

Wozu Künstler?
Rilke stellte seiner Rodin-Arbeit Emersons Wort als Motto voran: «The hero is he ho is immovably centred.» Das übersetze ich mit: Der Held ist einer, der unwandelbar auf einen Punkt gebündelt ist. - Rodin meint, die Welt wäre glücklicher, wenn alle Menschen das Beispiel der Künstler befolgten oder besser, wenn sie sich selbst in Künstler verwandelten. Rodin weiß, daß nur einzelne die Fackel weitertragen. Er sagte: "Und es gibt Unschuldige. Sie sind die Fahnenträger des Alls und die sie bewundernden Jahrhunderte bilden sich nach ihnen; sie sind unser Ruhm."
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Ich setze mal aus meinem Archiv etwas über WOPRSWEDE her.
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Wo ist der Zauber? - Wo einst ein Liebesfest im Bild festgehalten wurde, in Worpswede, wo Clara die Paula im Boot über die Hemme staakte, da deckt jetzt Asphalt die Flure(n) und sie feiern "100 Jahre Worpswede". Auch Paula Becker, zeitweise verheiratete Modersohn, wird mit zwei Vorträgen - im Rathaus und anderswo - bedacht. Ach, zwei Zeilen Paulas wecken uns da so richtig auf: 1.12.00 an Rilke. "Und sonst? Ich habe einen großen Strauß herbstlicher, weißer Beeren vor mir auf dem Tisch, v.on jenen, die Knall sagen, wenn man auf sie tritt."

Rilke und Worpswede. -Rilke ließ sich, lange nach Worpswede, im schweren Automobil der Gräfin Thurn-und Taxis-Hohenlose von Paris an die österreicheische Adriaküste chauffieren, zum Schloß Duino. Dort sah er über die Brüstung gebeugt im Garten den Arbeitenden zu und fühlte sich «im Sog» zu ihnen hin- und hinuntergezogen: wie einer, der etwas schuldig ist, zu tun und mitzutun. Derselbe Rilke hat in so krasser und verblüffender Weise andere Dinge getan, die ihn unter die "ersten Menschen" seiner Zeit reihen. Er hat wie einer, der nicht ganz dicht ist, sich Rodin und Cézanne geöffnet. Und vorher hat er in der Reihe Knackfuß Worpswede eine Monographie gewidmet, von der der Paula Becker sagte: Im Grunde sind die doch alle viel einfacher!
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Wer zählt in Worpswede? - Die meisten kommen wegen der toten Künstler. Das, was heute in Worpswede entsteht, beachten sie nicht. 100 Jahre Worpswede: Welch ein Aufschwung damals. Eine Goldmedaille in München. Otto Modersohn war eine Berühmtheit, als Paula ihn kennenlernte. Und als alles vorüber war mit der ersten Künstlergruppe in Worpswede, da sagte Overbeck zu Otto Modersohn: "Aus uns allen ist doch nichts geworden außer Deiner Frau."
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Unser Worpswede-Besuch. - Wir hatten diese Stationen: Höttgers Café Worpswede, die große Roselius-Kunstschau, die Lindenallee, der Barkenhoff, am Brünjes Hof vorbei und durch den Schluh, Teufelsmoor. Zweiter Tag: Frühstück, Weyerberg, Paulas Grab, Zionskirche, Alte Meierei, ein Architekt plant, ich kaufe ein Bild. Der Bahnhof (von Vogeler entworfen). Neu-Helgoland, die Hamme. Teufelsmoor.
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Wir gehen durch Worpswede. - 100 Jahre Worpswede, und überall Autoverkehr, asphaltierte Straßen und, erstmal loslaufend, sahen wir nur Parkplätze für Busse, eine Zentraltoilette, ziemlich öde Kneipen, Klimper-Pimper-Läden auf Touristengeschmack getrimmt... Aber dann das Café Worpswede, auch «Café Verrückt» genannt, das gefiel uns gut in seinen bizarren Formen, Schwung im Dach, und selbst die Türdrücker ein Augen- und Handfühl-Schmaus. Wir hatten uns ja gerade in "Stadt Bremen", jetzt Angelo, gestärkt. Also gingen wir zuerst nebenan in die Kunstschau ins Roselius-Haus.
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[ 1 ] Kaffee HAG und die Musen. - Roselius, reicher Kaffeehändler in Bremen, hatte für seine herzkranke Frau den koffein-freien Kaffee erfunden und viel Geld damit verdient. Ähnlich wie der Keks-Bahlsen in Hannover, der dort eine «TET-Stadt» (durch Hoetger) bauen wollte, wollte Roselius eine "HAG-Stadt" bauen. Daraus wurde nichts, aber er baute in Bremen mit Hoetger die Böttcherstraße mit dem Paula-Modersohn-Becker-Haus. Roselius ist Paula persönlich noch begegnet, aber sie machte keinen besonderen Eindruck auf ihn.
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[ 2 ] Bilder: lauter Fenster ins Eigenste. - Wir gehen durch die reich behängten Räume. Es lohnt sich. Man hat nicht damit gerechnet und ist ganz benommen vom Schauen, Genießen und erfüllt vom Wunsch: wiederzukommen. Werde ich mich mit meiner Studie zu Paulas Eigenart zu den "Verzerrern" gesellen? Oder mich an die Reihe derer anschließen, die Paula für ihre Ziele, Zwecke und Wünsche ausgenutzt haben? Es geht ums Zentral-Thema: Was kann der Einzelne tun? Wozu sind wir da, auf der Welt? - Paulas Bilder gehen über die Realität hinaus. Was Paula anzieht, nennt sie am 10.12.97 "etwas Magisches, was mich beim Malen in schnellen zarten Gefühlsschwingungen vibrieren läßt".
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[ 3 ] Paulas Bilder: Ungewöhnlich, bis ins Extreme. - Da sind Menschen und Dinge in Paulas Bildern, die uns erschrecken. Sie verließ in Worpswede und in Paris die ausgetretenen Pfade. - Paulas malerische Ziele sind oft bizarr. Wiederholt fordert sie, das "Vibrierende" der Haut darzustellen, "das Krause in sich". Paula ist radikal. Sie folgte jenem Cézanne, der gesagt hatte: "Die Geschicklichkeit, man muß sie brechen. Sie ist der Tod der Kunst".
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[ 4 ] Paulas malerische Eigenart. - Ihre Identität: Was tat sie, um sich zu "kennen"? An Otto: "Ich weiß nicht, ob ich kompliziert bin. Und wenn ich es wäre, müßte ich wohl so sein. Und dann würde ich Kompliziertsein auch keinen Fehler nennen." - Sie malte viel. Zwingend, zwanghaft, besessen, im Arbeitsrausch. Sie rauht durch krasse Pinselführung die Oberfläche der Bilder auf, um den stofflichen Charakter der Dinge und Menschen herauszuarbeiten: eben jenes "leichte Vibrieren der Dinge". Sie wählt den Blick so, daß die Objekte in Bewegung scheinen: nach vorn kippen.
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[ 5 ] Paulas "Schnürchen". - Um ein Gefühl "in seiner ganzen Stärke zum Ausdruck zu bringen", muß man, schreibt Paula am 18. Februar 1903, "alle Mittel am Schnürchen haben: die Technik, die Farbei, die große Form" ... "Technik unmittelbar im Dienste des Ausdrucks".
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[ 6 ] Das «KRAUSE IN SICH», das Leben. - Otto Stelzher "Die bewegte, pastose Oberfläche behält zwar den materiellen Reiz des Farbpigments, der dem Auge sinnlichen Genuß gewährt, sie bedeutet aber mehr als das, sie wird zum Sinnbild für die Bewegtheit des Lebens überhaupt." Paula lernt, sagt sie, von Rembrandts Bildern, "wenn sie auch gelb sind von Firnis, trotzdem viel von ihnen, das Krause in sich, das Leben".
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[ 7 ] Clara Rilke-Westhoffs Bildhauer-Arbeiten, - Wir sahen Arbeiten Claras: Rilke, Paula. Gerda Becker in der "Alten Meierei" erzählte uns von Clara, die sie noch gekannt hatte. Wie souverän sie war. Andererseits ihr Hang zur Mystik und zu einer amerikanischen Sekte. Ihr Rodin-Vortrag: sehr tastend, sehr unselbständig.
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Der Barkenhoff. - Weiter oben in Richtung auf den Weyerberg fanden wir Landschaft. Auf der Lindenallee konnten wir uns den Reiz der Gegend vorstellen. Am Ende der Lindenallee hielt ein Touristen-Bus, wir gingen hinter der Gruppe her, immer bergab durch die Büsche: und landeten vor dem Barkenhoff! Sehr schöne Präsentation im Erdgeschoß, auch die alte Druckerpresse stand dort, um die es dann noch Streit gegeben hat zwischen den Malern, sogar vor Gericht. Überhaupt war das eine zänkische und widersprüchliche Gruppe damals in Worpswede.
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Der "WEISSE SAAL" im Barkenhoff. - Uns kommt in Worpswede vieles recht "eigenartig", sonderbar und von bremischer und torfmoor-eigensinniger Färbung mit dem Zug ins Dröhnbüddelige und Verbohrt-Dumpfe vor. Nur durch Zufall finden wir im Barkenhoff die Treppe nach oben. Kein Hinweis, auch oben nicht, daß es sich um den "Weißen Saal" handelt, wo Rilke gelesen hat, vor Vogeler, Paula und Clara. Wo Paulas Schwester gesungen hat. Die nette junge Frau unten am Empfang entschuldigend: "Der weiße Saal ist erst vor acht Wochen mit einem Konzert eingeweiht worden!" - Im weißen Saal im Jahr 1900 erlebten "die sechs" festliche Stunden, einen Aufbruch. Später heißt es in Paulas Brief an Clara Westhoff: "Geht denn das Leben nicht, wie wir sechs es uns einst dachten?"
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Rilke und der Barkenhoff. - 2.Oktober 1900, Rilke: "Wie schön wurden die Mädchen, als sie immer noch im Schatten meiner Worte inmitten des vielen Lichtes saßen, sinnend mit allen Linien ihrer weißen Gestalt, wie Reflexe, die aus Himmeln auf ein dunkles Wasser fallen...Später trat ich in meinem roten Gewand mit roten Schuhen unter sie und blieb später im russischen Hamd mit den kasanschen Stiefeln unter ihnen. So begleitete ich sie alle auch in die Diele herab, wo jemand aussprach, daß wir zwei Sonntage uns nicht zusammenfinden würden."
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Sternstunden in Worpswede. - 27. September 1900, Rilke: "Zwei Dinge sind gewiß: ich muß viel von diesen Menschen lernen, aufmerksam sein und wach sein und dankbarer sein gegen alle Umgebung.... wie lieben sie mich hier. Wie gut war unsere Gemeinsamkeit in Hamburg.... ihr Frohester zu sein und der Lebendigste unter ihnen. Alle Kräfte steigen in mir. Alles Leben versammelt sich in meiner Stimme."
Paulas Atelier bei Brünjes. - Wir gingen nur vorbei. Dort sprach Rilke mit Paula, die sich beim Bauern eingerichtet hatte: "4. Oktober 1900: Gestern war ein reicher Abend im Atelier mit den Lilien. Ich las, und anschließend daran waren gute Gespräche." Und "29. September 1909. Später war ich bei der blonden Malerin, die mich wie einen alten Freund empfing. Wir hatten uns seit Hamburg nicht gesehen, es war also viel nachzuholen."
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Das Dröge in Worpswede. - Ja, im Barkenhoff (und auch sonst) ist ein Zug ins Derbe, Dröge und Beknackte. Den schönen Garten sahen wir aus dem 1. Stock, aus dem "Weißen Saal. Aber was war denn das? Die lieben Worpsweder haben die Gartenwege des Barkenhoffs kreuz-quer überall verhängt und überspannt mit Plastikstreifen, deren Signalfarben nun mit ihrem Idioten-rot die Blumen überkreischen. Begründung: Die Streifen hindern die Besucher daran, den Garten zu betreten! In der Art finden wir noch vieles, kopfschüttelnd.
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Paulas Grab: fast zugewachsen. - und nicht zu finden. Keine Hinweisschilder, nicht nur hier fehlen sie. Ach ja, Paula, wie schrieb sie doch damals in einem Brief aus Worpswede: "Ich glaube, ich werde mich von hier fortentwickeln." Sie hat nicht das Grab bekommen, daß sie sich gewünscht hat: "wie ich es mir anders denke...Es sei ein viereckig längliches Beet mit weißen Nelken umpflanzt. Darum läuft ein kleiner sanfter Kiesweg..." [Tgb, 24.02.02]
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Lichtwirkungen und Zauber. - Paula: -"...Meine Augen, die sich vor der Sonnenheiligkeit ganz geschlossen hatten, lüfteten sich auf Augenblicke.." - "Ich träumte im Wachen und sah wie aus einem zweiten Leben meinem Leben zu." Tb 29.5.02 Rilke: "Dann war Abend und Abschied. Der Abend ist immer groß, wenn ich aus diesem Hause komme. Ganz glashell steht der schlanke Mondanfang im gelben, bernsteinfarbigen Himmel. Schwarz ist der Wald, und seine Kühle geht ohne Wind über den Weg und in die Wiesen, die an den Wassern liegen. Dort sind die Laubbäume schon leerer, und aller Raum ist gewachsen. Mit weichen Konturen stehen die Dinge vor der Ebene, wie viele Inseln in dämmernder Luft."
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Wo sind die Hamme-Wiesen? - Wir fanden Sie durch Zufall. Eigentlich wollten wir nur in das Gasthaus "Neu Helgoland". Es ist alles ziemlich trockengelegt und "zugebuttert" in dieser früher anziehenden und ins Unheimliche taumelnden Landschaft, wo die Hamme einst die Wiesen überflutete.
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Wo ist eine Ecke Moor? - Noch schwerer war es, ein Stück Teufelsmoor zu finden, wo noch Torf gestochen wird. Wir schafften es am zweiten Tag mit viel List. Wir nahmen die kleinste Straße, die abbog, und dort hielten wir fleißig die Augen offen. Weit ab vom Weg leuchteten in der Höhe Umrisse von so etwas wie Torfsoden, die in der Sonne trockneten! - Wir fragten uns auch, wie es hier im Winter sein wird. Und ob man hier leben möchte.
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In Worpswede überwintern? - Rilke wollte es: "Ich will Herbst haben. Ich will mich mit Winter bedecken und will mit keiner Farbe mich verraten. Ich will einschneien um eines kommenden Frühlings willen, damit, was in mir keimt, nicht zu früh aus den Furchen steige."
Frühstück. - Am zweiten Tag morgens im "Hotel am Kunstcentrum" das reichhaltige Frühstücksbuffet. Die Chefin, zierliche Asiatin, die von ihrer Geburtsinsel auch Batik aus Bali zum Verkauf ausliegen hat, trug einen weißen, topp-frischen, hauchdünnen Küchen-Nahkampf-Anzug und legte charmant mehrmals frische Frühstückseier "ins Nest", in einen kleinen Bastkorb mit Deckchen drüber. Die Tür sprang auf und ein noch unrasierter Hotelgast fragte im Bademantel nach der Schwimmhalle. Ein anderer Gast ließ sich von uns zeigen, wie man zu Kaffee kommt. "Drehen Sie am Deckel, damit er die Tülle freigibt", sagte ich in meiner hilfsbereiten Art und schlug auch vor, sie könne eine der Thermos-Kannen mit an ihren Tisch nehmen. "Ach, ich bin doch allein", war ihre Antwort. Sie war ziemlich groß und nett und war in Worpswede zu einer Hochzeit, also nicht der Kunst wegen.
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Alte Meierei. - Die Organistin, die für die Hochzeit aufspielte, trafen wir dann am Kunstzentrum bei Gerda Becker. Wir waren nämlich "zu früh" in der "Alten Meierei", dem Kunstcentrum. Die Glasbläserei, die Keramikstube und das Café waren nämlich noch geschlossen. So steuerte ich schließlich unter den stummen Protesten meiner Frau auf die Tür "Information" zu. Es sah von draußen aus, als wäre da seit 10 Jahren niemand mehr hineingegangen. Eine Stimme sprach freundlich "Blicken Sie sich gerne um" und wandte sich wiederum der Organistin zu.
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Ein Architekt plant. - Nach fünf Minuten saßen wir am Tisch, bekamen Kaffee, Geschi durfte den powder room benutzen, und Herr Becker, Architekt, erklärte uns die Baupläne für das neue Kunstzentrum in Worpswede, direkt gegenüber dem Barkenhoff. Die Becker-Tochter studierte Biologie. Bei der Schlußprüfung stellte sie sich dem Prüfer vor: "Becker". "Modersohn" seine Antwort", ein Enkel Otto Modersohns. Das Ehepaar Becker "heißt aber nur so", keine Verwandtschaft mit Paula. Der Architekt und seine Frau sind vor einem Jahr aus Hamburg zugezogen. Die Worpsweder wären ein Fall für sich, und sein, Beckers Konzept für das neue Kunstzentrum, gegenüber dem Barkenhoff, soll den Durchbruch bringen: Vortragssaal (500 Plätze), Ateliers, Verkaufsräume, Hotelbetten, alles unter einem Dach. Die Mietverträge der Einlieger sind schon unterschrieben.
Schreiben kann dich weit hinaus führen, bis hin zur Folge konsequenter Augenblicke, die in sich immer eine Art von Ewigkeit selbst sind
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Volker
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Wozu Künstler?

Beitrag von Volker »

Wozu Künstler ... und
Wozu Dichter in dürftiger Zeit?
Hallo Litfink,

Danke für Deinen ausführlichen Beitrag über Worpswede. (Bin erst jetzt wieder da, konnte ihn nicht eher lesen). Aus Deinen Zeilen klingen Bedauern und eine gewisse Resignation darüber, dass das Worpswede von heute so anders ist als zu Rilkes und Paulas Zeiten. Aber so ist das eben, man darf nicht zuviel erwarten. Ich finde es ja auch schade, dass Paulas Grab so verwahrlost scheint usw. Trotzdem kann ich Deine Kritik über "Das Dröge in Worpswede, das von bremischer und torfmoor-eigensinniger Färbung mit dem Zug ins Dröhnbüddelige und Verbohrt-Dumpfe, das Beknackte" nicht nachvollziehen. Vielleicht gab es damals, als die heute berühmten Küstler in Worpswede lebten, genau soviel oder noch viel mehr "Beknacktes" in Worpswede als heute. Und war nicht vielleicht damals auch manches nur Schwärmerei? Die "Versunkene Glocke-Stimmung" ist heute zwischen Touristenbusparkplatz und Andenkenläden natürlich nicht mehr zu finden. Wer den Geist Rilkes, Paulas und anderer nur in Lokalitäten sucht, der wird immer enttäuscht sein.
Alles in allem aber ist Worpswede immer noch einen Besuch wert - das klingt ja auch aus manchen Deiner Zeilen. Also nochmals: Danke.

Gruß!
V.
Venus
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Beitrag von Venus »

Hallo ....

Um Worpswede richtig zu Verstehen bedarf es der Kunst zu Lieben
und aus ihr zu Lernen. :)
auf Erden die letzte Spuren eines Engels, vom Winde verweht...
Zhenia

Shade

Beitrag von Zhenia »

Das ist shade, ich werde nur im September nach Worpswede fahren... Gibt es dann noch etwas von den Ausstellungen? Oder ganz einfach noch etwas... :-)
Venus
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Beitrag von Venus »

Hallo Zhenia


Ja es gibt vieles kommt nur darauf an wo die Interessen liegen, so in etwar sah es letztes Jahr aus :

Früh Morgens, es ist still daußen, der Himmel erwacht mit einen leicht roten Sonnenaufgang der sich in den Wolken noch leicht versteckt, der Blick über die grünen Wiesen wo der Nebel mit kleinen tautropfen in der Erde versinkt, die Vögel langsam erwachen und zwitschern,das Wasser leicht und ruig gleichtet den Fluss endlang,da halte ich in Gedanken noch immer "deine" /seine Hand.
Es war einfach ein schöner Geburstags Spaziergang zu zweit. :wink:
auf Erden die letzte Spuren eines Engels, vom Winde verweht...
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