Ob „allein“ nicht einfach heißt: ohne die „Ergänzung“, die man in anregender Gesellschaft empfindet!
So kann man doch, wenn man sonst
en famille an die Ostsee zu reisen pflegte, einmal eine adventure-tour durch Kenia buchen, in turbulenter Reisegruppe, in der man nicht unbedingt gemeinsame Interessen entdeckt oder auch nur sucht – und allen erzählt man: Diesmal fahre ich
allein! Das heißt ja durchaus nicht, man verachte die Mitreisenden oder ignoriere ihr Menschsein.
Ja, auch den ersten Urlaub ohne die flügge gewordenen Kids, die im Vorjahr schon maulten, sie würden lieber ins Pfadfinderlager als mit Papa und Mama…, unternimmt man –
allein!, und meint damit: Nur wir beide!
Ich sehe nicht, was Rilke hier „passiert“ sein soll. Rilke konnte sich mitten im Getümmel der Salons ins gesuchte Alleinsein zurückziehen – aber er konnte auch Zweisamkeit –
honni soit qui mal y pense – sehr genießen. Na, und seht mal:
Muss er Marie nicht auch wirklich vermisst haben (trotz Pierros Gegenwart), zunächst – bis ihn die Landschaft halbwegs „entschädigte“?
Weiß man denn eigentlich, ob Pierro ein schweigsamer Lombarde war oder ein
con furore parlierender Südländer? (Womit ich nicht sagen will, dass man die Zurückhaltenden übersehen mag!)
Und Brecht: Hat er nicht vielleicht in entgegengesetzter Einseitigkeit bevorzugt die beachtet, die „die Felsbrocken herbeigeschleppt“ haben für „das siebentorige Theben“? Und die Könige - immerhin auch Menschen - geringgeschätzt? - In seinem Sinne müsste man fragen: Wer saß im Wagen?

JFK
allein?
Wie auch immer:
Rilke reiste nicht wirklich allein. Der Tod - womit wir beim Thema wären - reiste mit. Und wagte zu weinen. Denn
er war es, dem Rilke einen Großteil seiner Produktivität abrang. Die fiel Rilke nicht ähnlich zu wie ein gerade mal großzügig überlassenes (übrigens:
"wendiges“!) Auto – samt Chauffeur.