Praising life, nevertheless

Hier könnt Ihr nach Übersetzungen spezieller Rilke-Texte in fremde Sprachen fragen

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Claudia K
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Praising life, nevertheless

Beitrag von Claudia K »


Ich suche nach der Deutschen Version von dem Gedicht "Praising life, nevertheless". Kennt jemand den Deutschen Title bzw Text?

Herzlichen Dank,
Claudia K
Harald
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Beitrag von Harald »

Könntest du kurz mitteilen, in welchem Zusammenhang du auf diese Übersetzung gestoßen bist? Gibt es weiteren Kontext?
... und Anfang glänzt / an allen Bruchstelln unseres Mißlingens
Claudia K
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"Praising life, nevertheless"

Beitrag von Claudia K »

Hallo, ein Gedicht mit diesem Title wurde mir von Amerikanischer Seite empfohlen. Es geht wohl um das Thema, das Leben zu schaetzen auch mit Schwierigkeiten. Anscheinend teilt Rilke diese Einstellung mit Mahler.
Weiter weiss ich leider nichts.
Claudia K
Andrea
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Re: "Praising life, nevertheless"

Beitrag von Andrea »

Claudia K hat geschrieben:Anscheinend teilt Rilke diese Einstellung mit Mahler.
Weiter weiss ich leider nichts.
Ist Mahler der Komponist Gustav Mahler, oder seine ex-Frau und spätere Lebensgefährtin Franz Werfels, Alma Mahler? Ein bisschen ausführlichere und weniger enigmatische Erklärungen könnten sicher helfen.

Andrea
Kein Jenseitswarten und kein Schaun nach drüben,
nur Sehnsucht, auch den Tod nicht zu entweihn
und dienend sich am Irdischen zu üben,
um seinen Händen nicht mehr neu zu sein.
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lilaloufan
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das Leben preisen

Beitrag von lilaloufan »

Wir, gerecht nur, wo wir dennoch preisen,
weil wir, ach, der Ast sind und das Eisen
und das Süße reifender Gefahr. :?:
Harald
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Beitrag von Harald »

Ich kann beim besten ´Willen kein Gedicht Rilkes finden, dessen Titel sich so übersetzen ließe. Dass "preisen" z.B. in den Orpheus-Sonetten eine große Rolle spielt, hilft uns nicht weiter, so lange wir nicht ein paar Zeilen dieses ominösen Gedichts in englischer Fassung haben.
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lilaloufan
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preisen

Beitrag von lilaloufan »

Ja Harald, das sehe ich auch so an, daher mein dickes Fragezeichen.

Claudia K, da du leider weiter nichts weißt als die 3 Worte, wirst du dich wohl besser an die „amerikanische Seite" :) wenden.

Das schmunzelnde emoticon möcht' ich erläutern: Die Redewendung: "Von amerikanischer Seite verlautete" kennen wir im Deutschen aus den Radio-Nachrichten. Als (angebliche) Quelle versteht man dann mindestens das white house. Ich vermute, BBC hat für die Hofklatsch-Dementis aus dem Buckingham Palace auch einen entsprechenden phraseologism parat…
helle
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Beitrag von helle »

Es wäre denkbar:

»Oh sage, Dichter, was du tust?
- Ich rühme.
Aber das Tödliche und Ungetüme,
wie hältst du's aus, wie nimmst du's hin?
- Ich rühme.
Aber das Namenlose, Anonyme,
wie rufst du's, Dichter, dennoch an?
- Ich rühme.
Woher dein Recht, in jeglichem Kostüme,
in jeder Maske wahr zu sein?
- Ich rühme.
Und daß das Stille und das Ungestüme
wie Stern und Sturm dich kennen?
: - weil ich rühme.«

(Dez. 1921)
Claudia K
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Beitrag von Claudia K »

:wink: re 'Amerikanischer Seite'; Hier, (damit meine ich, natuerlich, im Nabel der Welt, dh. im grossen alten Britannien) braucht man nur Den Palast zu erwaehnen, und all wissen Bescheid.
Mit Mahler meinte ich in der Tat den Komponisten selber, pardon fuer die arg knappe Formulierung.


Und vielen Dank fuer die verschiedenen Kommentare, Ich werde mich an besagte Amerikanische Quelle wenden und mich melden wenn ich mehr info habe.
Claudia K
stilz
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rühmen

Beitrag von stilz »

Vielen Dank, helle, für's Hereinstellen dieses "Ich rühme"-Gedichtes!
Ich kannte es nicht, und es berührt mich, und ich meine darin etwas zu "erkennen".

Für mich ist genau diese Art von "Rühmen", die Rilke hier beschreibt, das "Besondere" an seinen Gedichten.
Dieses Rilke'sche "Rühmen" bedeutet für mich nicht, etwas zu verklären oder sonstwie auf einen "Sockel" zu stellen... sondern einfach etwas bzw eigentlich alles wahrzunehmen, wie es ist, respektvoll und sogar dankbar dafür, daß es ganz genauso ist, wie es ist, ohne sich dabei an den weniger "idealen" Seiten zu stoßen... das ist es eigentlich, was ich inzwischen unter "Ding-Gedicht" verstehe, und so scheinen mir die allermeisten Rilke-Gedichte "Ding-Gedichte" zu sein.

Es war in letzter Zeit immer wieder von "Rilke-Hagiographie" die Rede... und ich kann gut verstehen, daß man damit seine Schwierigkeiten haben kann.
Aber diese Art von "Rühmen" würde ich auch Rilke selbst gern angedeihen lassen...

Mich würde sehr interessieren, was gerade Du, helle, dazu sagst!

Lieben Gruß

stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)
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