Regina hat geschrieben:Verfasst am: Do Jun 03, 2004 7:24 pm Titel: Georg Simmel
Welche philosophische Richtung vertrat eigentlich Georg Simmel, bei dem Rilke Philosophie studierte ...?
Hier gibt es freilich oft Fragen von Schülern, denen wir die Hausaufgaben leisten sollen. Aber diese Frage von Regina [Gast], @gliwi, fasse ich anders auf und würde ich nicht gerne so beiseiteschieben, denn sie macht auf wenig gelöste Rätsel aufmerksam hinsichtlich des Selbstverständnisses von Rilke als Philosoph. Im Grunde will ich mit manchen Threads hier (-->Schiller, aber auch Maeterlinck) auf Ähnliches bzw. Naheliegendes hinaus.gliwi hat geschrieben:Verfasst am: Sa Jun 05, 2004 9:35 pm
Warum gibst du den namen nicht einfach mal bei google ein? Ich habe es gerade getestet und bekam 39.200 Hinweise. Da müsste bestimmt was Brauchbares dabeisein Du musst aber Vornamen und Nachnamen zusammen in Anführungszeichen setzen, sonst kriegst du bestimmt eine Million Hinweise, wegen des Vielschreibers Simmel.
Gruß gliwi
Im Hause von Georg Simmel und Gertrud Kinel (Pseud. Marie Luise Enckendorff) verkehrte ja auch Husserl! Ich habe bei Simmel Aphorismen gefunden, die könnten von seinem Studenten sein. Ob Edmund Husserl vielleicht manches aus Rilkes Methode der Weltbetrachtung, des „Sehens“, aufgenommen hat? Er, der Philosoph, von Rilke angeregt, das als „Phänomenologie“ auszuarbeiten, was er Rilkes Hinblicken verdankt?
In diesem Sinne – mehr als umgekehrt – frage ich: Könntet ihr etwas Berechtigtes darin finden, Rilkes philosophische Blickweise „phänomenologisch“ zu nennen?
Et voilà, kaum fragend gedacht, finde ich im Web drei Hinweise, denen ich gelegentlich nachgehen will, wenn es der Pflichtenkreis meiner Arbeit zulässt:
- Wolfgang G. Müller (Jena): "Rilke, Husserl und die Dinglyrik der Moderne"; in: Rilke und die Weltliteratur. Hg. von Manfred Engel und Dieter Lamping (Düsseldorf/Zürich, 1999), 214-235.
- P. Trawny: Von der Liebe. Anmerkungen zu einer poetischen Phänomenologie bei Rainer Maria Rilke; in: Phänomenologische Forschungen, NF Hft. 1 (1996)
- Am 15. Mai 1999, beim 12. Workshop Phänomenologische Forschung am Husserl-Archiv in Freiburg hielt Giuseppe Ferraro (Neapel) einen Vortrag über "Das Sichtbare und das Unsichtbare bei Rilke und Husserl“. – Ist der Vortrag eures Wissens vielleicht irgendwo publiziert?