Kunstauffassung Rilkes im Malte

Rilkes Roman.

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Marc

Kunstauffassung Rilkes im Malte

Beitrag von Marc »

Hallo Ihrs
und zwar benötige ich mal eure Hilfe,denn irgendwie hab ich wohl 2 Bretter vor'm Kopf!
Ich komme einfach nicht weiter und es wäre nett,wenn jemand zumindest ein paar Tipps/Ratschläge/Informationen zum oben genannten Thema parat hätte! :? :wink:
Gruss,Marc
rolando

Kunstauffassung im Malte

Beitrag von rolando »

Hallo Marc,
hier eine erste schnelle Hilfe!
Der ganze "Malte" ist selber ein Versuch Rilkes, aus der künstlerischen Schaffenskrise herauszukommen. Das wichtigste Fragment diesbezüglich
ist in diesem Roman das 14. Fragment, Seite 723-728 SW V1.
Die wichtigste Frage ist die nach Rilkes sogenannten "Dritten".
Lies es bitte aufmeksam!
M.E. ist es der Leser, Zuschauer oder Betrachter künstlerischer Werke.
Rilke spricht sich hier offen darüber aus, daß sich die Wirksamkeit von
Kunst allein auf den beschränkt, der sie macht.
Vergl. auch das Fragment 24, Seite 778-780 über Beethoven und Frag. 26
über Ibsen, Seite 782-785.
Einen weiteren wichtigen Beleg für Rilkes Kunstauffassung findest Du
in den sogenannten "Cezannes-Briefen" an seine Frau Clara Westhoff.
Marc

Re: Kunstauffassung im Malte

Beitrag von Marc »

Hallo rolando,
erst einmal vielen Dank!
Diesen Anschub hab ich vermutlich gebraucht,jetzt komme ich der Sache langsam ein wenig näher! ;)
rolando hat geschrieben:Der ganze "Malte" ist selber ein Versuch Rilkes, aus der künstlerischen Schaffenskrise herauszukommen.
Das war mir auch schon klar,sollte man eigentlich verstanden haben,nachdem man das Buch gelesen hat! -siehe Sprachkrise um 1900. ;) - "Ich lerne sehen!" ......
Deine weiteren Ausführungen allerdings helfen mir sehr ... es ist nunmal ziemlich schwierig,wenn man als "einfacher" Leser wie ich es bin,mit einem solchen Buch konfrontiert wird.
Dieses Buch muss man langsam,konzentriert,und viele Passagen teilweise 2,und3x lesen,um die ganzen "Erinnerungen" und "Erkenntnisse" Maltes (Rilkes?! :roll: ;) ) richtig wahr-/aufzunehmen!

Eine weitere Frage hätte ich noch : Ich weiss,dass Rilke mit Lou Andreas-Salomé eine tiefe und innige Freundschaft führte und pflegte.
-doch wie vertraut war diese wirklich?-diese Freundschaft wurde ja grösstenteils auf dem Papier geführt,doch wieviel erzählte Rilke ihr?-worauf ich eigentlich hinaus will: gibt es einen Brief,indem er Lou von seinen (Kindheits-)Erinnerungen,Erkenntnissen,Ideen,Kunst(-auffassung) usw. schreibt (bzgl. dem Malte)?

Gruß,Marc
Flugente
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Beitrag von Flugente »

Hallo!

Hol Dir für solche Fragen das Rilke-Handbuch, herausgegeben von Manfred Engel, erschienen 2004. Im Kapitel Leben und Persönlichkeit ist in aller Knappheit alles über seine Freunde, seine Unruhe und die ständigen Reisen, über Lou Andreas-Salomé usw. zu lesen. Das Buch ist top! Zudem gibt es nach jedem Kapitel ein paar Literaturhinweise bzw. ausführliche Hinweise im reichlichen Literaturverzeichnis.

Wenn ich das richtig verstanden habe, war Lou Andreas-Salomé die tiefste Freundin (aber auch nur das), der er in seinen Briefen und Besuchen sehr vieles anvertraut hat. Auch die Kunst war immer ein Thema.

Hoffe das hilft Dir weiter!

Viele Grüße vom Flugentchen
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