"Einkommen"

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HenryB
Beiträge: 1
Registriert: 5. Nov 2023, 15:42

"Einkommen"

Beitrag von HenryB »

Hallo zusammen,
ich frage mich schon seit längerem, ob/was Rilke mit seinen Veröffentlichungen eigentlich eingenommen hat...???
Gut, er wurde protegiert und hatte ständig Gönner:innen, aber dennoch...
LG - Henry
Georg Trakl
Beiträge: 40
Registriert: 30. Jan 2005, 17:30

Re: "Einkommen"

Beitrag von Georg Trakl »

Geehrter HenryB!
Rilke erhielt für seine Veröffentlichungen unterschiedliche Honorare, die je nach Werk, Zeitraum und den Bedingungen des jeweiligen Verlages variieren konnten. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Honorare von Rilkes Verlagen und den individuellen Vereinbarungen mit seinen Verlegern abhingen.
Zu Lebzeiten Rilkes waren Einkünfte aus literarischer Arbeit oft nicht besonders hoch. Insbesondere in seinen frühen Schaffensjahren war Rilke finanziell oft auf Unterstützung von Mäzenen oder aber "Gönner*innen" angewiesen, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Rilkes Bekanntheit und sein finanzieller Erfolg stiegen im Laufe der Zeit an, besonders mit dem wachsenden Ruhme seiner späteren Werke.
Die genauen Beträge der Honorare, die Rilke für seine Veröffentlichungen erhalten hat, sind nicht in allen Details verfügbar oder dokumentiert. Die Höhe der Honorare variierte stark je nach den Umständen, den jeweiligen Verlagen und den Verkaufszahlen seiner Werke. Auch wäre ein Zeilenhonorar, wie es dieses bei meinem Urahn, aber auch beim seinerzeitigen Freund der Familie Alfons Petzold gab, durchaus im Bereiche des Denkbaren. Man kann also aufgrund des grundsätzlich eher düsteren, langatmigen Schreibduktus unseres Poeten annehmen, dass sich die Segnungen pekuniärer Natur in überschaubaren Grenzen bewegten.
Generell kann gesagt werden, dass sich Rilkes finanzielle Situation dank einiger wohlhabender Gönner und Förderer, darunter die enthusiasmierte Familie des französischen Skulptors Auguste Rodin, immerhin besserte, was ihm die Freiheit gab, sich auf seine schriftstellerische Tätigkeit zu konzentrieren. Dennoch war Rilke zeitlebens in gewisser Weise von finanzieller Unterstützung abhängig, insbesondere in sich stetig häufenden Phasen, in denen er keine größeren Einnahmen aus seinen Werken erzielte.
Es ist wichtig anzumerken, dass die finanzielle Anerkennung von Künstlern und Schriftstellern zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Umgebungen stark variieren kann. Rilkes finanzielle Situation war also ein komplexes Geflecht aus Honoraren, Unterstützung durch Gönner*innen und Adepten und gelegentlichen (eher häufigen) finanziellen Schwierigkeiten.

Ihr Georg Trakl jun. aka "zusammen"
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