Rilkes Worte sind wie Bilder
Hmmm... Ein Strang mit sehr vielen Fragen und eher wenigen Antworten ist das hier...
Ich finde, Rilke schaut auf den Fotos immer ziemlich ernst aus. War aber vielleicht nicht ungewöhnlich in der damaligen Zeit... Das heißt nicht unbedingt, dass er das Fotografiertwerden nicht gemocht hat... Trotzdem, er guckt meistens nicht gerade fröhlich...
Ich finde, Rilke schaut auf den Fotos immer ziemlich ernst aus. War aber vielleicht nicht ungewöhnlich in der damaligen Zeit... Das heißt nicht unbedingt, dass er das Fotografiertwerden nicht gemocht hat... Trotzdem, er guckt meistens nicht gerade fröhlich...
Um weise zu werden, müssen die Menschen nach Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit streben.
Hallo Orpheus,
Um weise zu werden, müssen die Menschen ... halt manchmal auch zu "Wiki-ngern" werden...
Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Daguerreotypie finde ich:
Daguerreotypie ist, wenn das Bild bei der Aufnahme nicht mit einem Spiegel umgelenkt wird, die Abbildung seitenverkehrt dargestellt und eigentlich ein Negativ ist. Je nach Lichteinfall sieht man sie negativ oder positiv, weshalb sie auch als Schein-Positiv bezeichnet wird.
Das scheint zwar nicht wirklich Deutsch zu sein, sondern eher "Wikingerisch", aber ich kann's trotzdem verstehen, also will ich versuchen, diese Definition positiv zu sehen!
Und: gibt's nun so ein "Schein-Positiv" von Rilke?
Lieben Gruß
stilz
Um weise zu werden, müssen die Menschen ... halt manchmal auch zu "Wiki-ngern" werden...
Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Daguerreotypie finde ich:
Daguerreotypie ist, wenn das Bild bei der Aufnahme nicht mit einem Spiegel umgelenkt wird, die Abbildung seitenverkehrt dargestellt und eigentlich ein Negativ ist. Je nach Lichteinfall sieht man sie negativ oder positiv, weshalb sie auch als Schein-Positiv bezeichnet wird.
Das scheint zwar nicht wirklich Deutsch zu sein, sondern eher "Wikingerisch", aber ich kann's trotzdem verstehen, also will ich versuchen, diese Definition positiv zu sehen!
Und: gibt's nun so ein "Schein-Positiv" von Rilke?
Lieben Gruß
stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)
Daguerrotypie und Daguerreotypie
@ stilz:
Tja, nun, das beantwortet nur leider meine Frage nicht. Ich wollte ja nicht wissen, was "Daguerreotypie" ist, sondern die von Paul angesprochene "Daguerrotypie". *g* Darüber konnte ich nur leider auf Wikipedia nichts finden, und auch nichts in meinem Lexikon, in dem ich natürlich schon vor vielen Stunden, lange vor deinem Beitrag, nachgeschlagen habe...
Liebe Grüße
Orpheus
Tja, nun, das beantwortet nur leider meine Frage nicht. Ich wollte ja nicht wissen, was "Daguerreotypie" ist, sondern die von Paul angesprochene "Daguerrotypie". *g* Darüber konnte ich nur leider auf Wikipedia nichts finden, und auch nichts in meinem Lexikon, in dem ich natürlich schon vor vielen Stunden, lange vor deinem Beitrag, nachgeschlagen habe...
Liebe Grüße
Orpheus
Um weise zu werden, müssen die Menschen nach Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit streben.
Im insel taschenbuch »RMR, Leben und Werk im Bild«, hg. v. I. Schnack, findet man auch Bilder eines fröhlichen Rilke, so als freundlich blickendes Familienoberhaupt mit, beide weiß gewandet, Frau und Tochter unter Palmenzweigen 1906, und, etwa aus der gleichen Zeit, Rilke schelmisch aus dem Bild hinaus sinnierend (140). Der Dichter freundlich in die Kamera blickend in der Sonne auf einer Steinmauer mit weißen Gamaschen in Sierre, im Hintergrund die unverputzte Steinmauer eines Hauses, auf dem Balkon hängt Wäsche (236), oder lächelnd im Garten von Muzot vor bergigem Hintergrund mit steilem Einstecktuch, zurückgelehnt auf einer Holzbank, um 1925 (243), eine späte Aufnahme auf der Straße, von der Seite, R. im Wintermantel, ein freundlicher älterer Herr mit Spazierstock, flachem Hut und grauen Gamaschen (248) (ohne Gamaschen und Einstecktuch ging ja wohl nichts). Sein häufig überlieferter, durch Lachfalten bezeugter Humor spricht aus einer Aufnahme mit P. Valéry vom September 1926 in Anthy am Genfer See, mit rechter Hand lässig in der Jackentasche (246).
Also, wenn man das Buch so durchsieht, hat man nicht den Eindruck, daß Rilke viel gegen das Photographiertwerden hatte. (Es tut zwar nichts zur Sache, aber mich hat kein Rilke-Photo stärker beeindruckt als das Bild in Uniform, vollkommen erbittert, geradezu angekotzt von den ihn nicht verschonenden Zeitläuften, ein Rilke der Verneinung, S. 195).
Anders scheint es mit dem Portraitiertwerden. Viele haben ihn nicht gemalt, bekannt ist wohl das (unvollendet gebliebene) Bildnis Paula Modersohn-Beckers, und natürlich das von Lou Albert-Lasard, Rilke im schlabbrigen Anzug, die in ihrem Buch "Wege mit Rilke" ein bißchen anekdotisch davon erzählt: "Stefan Zweig und Kokoschka besuchten uns in Rodaun, um Rilkes Porträt zu sehen. Kokoschka sagte mir, er sei sehr böse gewesen, als er hörte, daß Rilke, der es ihm abgeschlagen hatte, für mich gesessen habe." (148) Wenn ich mich richtig erinnere, hat Rilke das Bildnis von Frau Albert-Lasard bejaht, was ihn nicht hindert, 1924 zu schreiben: »was mich angeht. so bin ich allem Abgebildetwerden durchaus und dauernd abgeneigt. Was natürlich nicht versichern will, daß ich nicht doch noch einmal nachgebe, und daß eines Tages ein ebenso künstlerisches wie gültiges Porträt zustande kommt, das dann bestehen mag.« (an W. v. Hulewicz, 10. April)
Was immer er mit dem Wort "bestehen" verbunden haben mochte.
h.
Also, wenn man das Buch so durchsieht, hat man nicht den Eindruck, daß Rilke viel gegen das Photographiertwerden hatte. (Es tut zwar nichts zur Sache, aber mich hat kein Rilke-Photo stärker beeindruckt als das Bild in Uniform, vollkommen erbittert, geradezu angekotzt von den ihn nicht verschonenden Zeitläuften, ein Rilke der Verneinung, S. 195).
Anders scheint es mit dem Portraitiertwerden. Viele haben ihn nicht gemalt, bekannt ist wohl das (unvollendet gebliebene) Bildnis Paula Modersohn-Beckers, und natürlich das von Lou Albert-Lasard, Rilke im schlabbrigen Anzug, die in ihrem Buch "Wege mit Rilke" ein bißchen anekdotisch davon erzählt: "Stefan Zweig und Kokoschka besuchten uns in Rodaun, um Rilkes Porträt zu sehen. Kokoschka sagte mir, er sei sehr böse gewesen, als er hörte, daß Rilke, der es ihm abgeschlagen hatte, für mich gesessen habe." (148) Wenn ich mich richtig erinnere, hat Rilke das Bildnis von Frau Albert-Lasard bejaht, was ihn nicht hindert, 1924 zu schreiben: »was mich angeht. so bin ich allem Abgebildetwerden durchaus und dauernd abgeneigt. Was natürlich nicht versichern will, daß ich nicht doch noch einmal nachgebe, und daß eines Tages ein ebenso künstlerisches wie gültiges Porträt zustande kommt, das dann bestehen mag.« (an W. v. Hulewicz, 10. April)
Was immer er mit dem Wort "bestehen" verbunden haben mochte.
h.
- lilaloufan
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Daguerreotyp
Hallo Paul,Paul A. hat geschrieben:weiss jemand, ob es eine Daguerrotypie von Rilke gibt ?
Rilke schreibt «Daguerreotyp»:
- Jugend-Bildnis meines Vaters
Im Auge Traum. Die Stirn wie in Berührung
mit etwas Fernem. Um den Mund enorm
viel Jugend, ungelächelte Verführung,
und vor der vollen schmückenden Verschnürung
der schlanken adeligen Uniform
der Säbelkorb und beide Hände -, die
abwarten, ruhig, zu nichts hingedrängt.
Und nun fast nicht mehr sichtbar: als ob sie
zuerst, die Fernes greifenden, verschwänden.
Und alles andre mit sich selbst verhängt
und ausgelöscht als ob wirs nicht verständen
und tief aus seiner eignen Tiefe trüb -.
Du schnell vergehendes Daguerreotyp
in meinen langsamer vergehenden Händen.
»Wir tragen leidenschaftlich den Honig des Sichtbaren ein, um ihn im großen goldenen Bienenstock des Unsichtbaren anzuhäufen.«
Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Hallo,
ich hole mal diesen etwas älteren Beitrag wieder ans Licht. Mich interessiert, seit wann sich die Fotografie durchgesetzt hat, ohne so umständlich zu sein, wie man es sich bei alten Fotoaufnahmen vorstellt, mit Guckkasten unter schwarzem Vorhang und so ? Seit wann gehören Bilder zum Alltag zb bei Bewerbungen oder Gruppenbildern ...? Seit wann sind Fotos Teil des öffentlichen Raums ? Das bedeutet für mich auch, dass es sich so gut wie jeder leisten kann, nicht nur der Adel und reiche Leute . Wie war früher die Verbreitung von Fotos, Vervielfältigung... ? Seit wann gibt es Fotoautomaten für Passbilder ... ?
Mona
ich hole mal diesen etwas älteren Beitrag wieder ans Licht. Mich interessiert, seit wann sich die Fotografie durchgesetzt hat, ohne so umständlich zu sein, wie man es sich bei alten Fotoaufnahmen vorstellt, mit Guckkasten unter schwarzem Vorhang und so ? Seit wann gehören Bilder zum Alltag zb bei Bewerbungen oder Gruppenbildern ...? Seit wann sind Fotos Teil des öffentlichen Raums ? Das bedeutet für mich auch, dass es sich so gut wie jeder leisten kann, nicht nur der Adel und reiche Leute . Wie war früher die Verbreitung von Fotos, Vervielfältigung... ? Seit wann gibt es Fotoautomaten für Passbilder ... ?
Mona
"Wie man sich lange über die Bewegung der Sonne getäuscht hat, so täuscht man sich immer noch über die Bewegung des Kommenden. Die Zukunft steht fest,... wir aber bewegen uns im unendlichen Raume."(RMR)
Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Fotos ohne Platte und Tuch waren erst mit dem Kleinbildformat und einer entsprechenden Kamera möglich. Auch das Mittelformat mit Rollfilm war nicht die ideale Lösung Die erste Kamera, mit der man gut umgehen konnte, die kein Stativ erforderte und alltagstauglich war, war die Leica. Ein faszinierendes Wunderwerk aus der Mitte der zwanziger Jahre. Es gibt einen Roman von Stephen Spender(The Temple), der bei einem Besuch im damaligen Deutschland das Ding als den letzten Kick der deutschen Großstadtjugend beschrieben hat. Ganz neu für einen jungen Engländer, damals. Die Leica war damals auch das Standardgerät für moderne Bildberichterstatter.
Bo
Bo
Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Hallo Mona,
Das Aufstellen der ersten Passbildautomaten, wie ich gerade feststelle, beginnt nicht in den Sechzigern, als ich sie kennenlernte. Es gibt sie anscheinend schon über 100 Jahre. Näheres dazu hier: http://www.susanne-regener.de/texte/rainer_deu.html -
Gruß
gliwi
Das Aufstellen der ersten Passbildautomaten, wie ich gerade feststelle, beginnt nicht in den Sechzigern, als ich sie kennenlernte. Es gibt sie anscheinend schon über 100 Jahre. Näheres dazu hier: http://www.susanne-regener.de/texte/rainer_deu.html -
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Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. KANT
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Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Hallo,
mal wieder ein Radio-Hinweis: heute abend (18:00-19:00) senden wir einen Beitrag zum Futurismus im Freien Radio für Stuttgart, weltweit zu empfangen übers Internet: http://www.freies-radio.de .
Vielleicht hört Ihr mal rein ?!
Barbara
mal wieder ein Radio-Hinweis: heute abend (18:00-19:00) senden wir einen Beitrag zum Futurismus im Freien Radio für Stuttgart, weltweit zu empfangen übers Internet: http://www.freies-radio.de .
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Barbara
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Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Hallo,
wer die Beiträge im Radio verpasst hat oder nochmal reinhören will, sie stehen jetzt auch zum Anhören (und Downloaden) im Internet unter:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=30906
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=30907
... eine kleine vorweihnachtliche Gabe
Herzlichst, Barbara
wer die Beiträge im Radio verpasst hat oder nochmal reinhören will, sie stehen jetzt auch zum Anhören (und Downloaden) im Internet unter:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=30906
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... eine kleine vorweihnachtliche Gabe
Herzlichst, Barbara
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- Beiträge: 1
- Registriert: 15. Jan 2019, 18:21
Re: Rilkes Worte sind wie Bilder
Guten Tag.
Vielen Dank für ein sehr informatives Thema. Leider hatte ich die gleichen Probleme und endlich fand ich Antworten auf meine Fragen.
Ich möchte auch gerne eine Foto-Cam mit Ihnen teilen, die alles tun kann, anstatt Sie. Wenn Sie Freizeit haben, überprüfen Sie bitte den Link. Ich denke, Sie werden es genießen.
http://fixthephoto.com/blog/tech-tips/relonch-camera-review.html
schöne Grüße
James
Vielen Dank für ein sehr informatives Thema. Leider hatte ich die gleichen Probleme und endlich fand ich Antworten auf meine Fragen.
Ich möchte auch gerne eine Foto-Cam mit Ihnen teilen, die alles tun kann, anstatt Sie. Wenn Sie Freizeit haben, überprüfen Sie bitte den Link. Ich denke, Sie werden es genießen.
http://fixthephoto.com/blog/tech-tips/relonch-camera-review.html
schöne Grüße
James