Liebe Forumsmitglieder,
ein amerikanischer Freund und Rilke-Fan hat mich nach der Originalversion des folgenden Rilke-Gedichtes gefragt. Kann mir jemand helfen? Vielen herzlichen Dank im Voraus,
Jancuxine
STILL THE GOD REMAINS
Still the god remains an ever-growing
Wholeness we have irritably burst.
We are sharp, for we insist on knowing,
He exists serenely and dispersed.
Even gifts of purest consecration
only find acceptance in so much
as he turns in moveless contemplation
to the end we do not touch.
Only those who dwell
out of sight can taste the spring we hear,
when the god has silently assented.
With its brawling we must be contented
And the lamb’s more silent instinct’s clear
when it begs us for its bell.
Rainer Maria Rilke
STILL THE GOD REMAINS als deutsche Version gesucht
Re: STILL THE GOD REMAINS als deutsche Version gesucht
Willkommen im Forum, jancuxine!
Es handelt sich um das XVI. Sonett aus Rilkes Die Sonette an Orpheus, Zweiter Teil
Immer wieder von uns aufgerissen,
ist der Gott die Stelle, welche heilt.
Wir sind Scharfe, denn wir wollen wissen,
aber er ist heiter und verteilt.
Selbst die reine, die geweihte Spende
nimmt er anders nicht in seine Welt,
als indem er sich dem freien Ende
unbewegt entgegenstellt.
Nur der Tote trinkt
aus der hier von uns gehörten Quelle,
wenn der Gott ihm schweigend winkt, dem Toten.
Uns wird nur das Lärmen angeboten.
Und das Lamm erbittet seine Schelle
aus dem stilleren Instinkt.
Mit herzlichem Gruß
sedna
Es handelt sich um das XVI. Sonett aus Rilkes Die Sonette an Orpheus, Zweiter Teil
Immer wieder von uns aufgerissen,
ist der Gott die Stelle, welche heilt.
Wir sind Scharfe, denn wir wollen wissen,
aber er ist heiter und verteilt.
Selbst die reine, die geweihte Spende
nimmt er anders nicht in seine Welt,
als indem er sich dem freien Ende
unbewegt entgegenstellt.
Nur der Tote trinkt
aus der hier von uns gehörten Quelle,
wenn der Gott ihm schweigend winkt, dem Toten.
Uns wird nur das Lärmen angeboten.
Und das Lamm erbittet seine Schelle
aus dem stilleren Instinkt.
Mit herzlichem Gruß
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!