Rilke und Paul Klee
Rilke und Paul Klee
Hallo,
kannten sich eigentlich Rainer Maria Rilke und Paul Klee? Hat R. M. Rilke sich jemals über P. Klee geäußert ? Sind sie sich vielleicht sogar einmal begegnet ?
Und ganz besonders würde mich interessieren, ob R.M. Rilke das Bild "Angelus Novus" von P. Klee gekannt hat ?
Liebe Grüße, Angelika
kannten sich eigentlich Rainer Maria Rilke und Paul Klee? Hat R. M. Rilke sich jemals über P. Klee geäußert ? Sind sie sich vielleicht sogar einmal begegnet ?
Und ganz besonders würde mich interessieren, ob R.M. Rilke das Bild "Angelus Novus" von P. Klee gekannt hat ?
Liebe Grüße, Angelika
Guten Morgen, Angelika,
Rilke und Paul Klee kannten sich, sie waren Nachbarn in München, in der Ainmillerstraße. In einem Brief Rilkes an Baladine Klossowska (28.2.21)heißt es : "1915 brachte mir Klee etwa 60 seiner Blätter - farbige -ins Haus und ich durfte sie monatelang behalten: sie haben mich vielfach angezogen und beschäftigt, zumal soweit Kairouan, das ich kenne, darin noch zu gewahren war - "
Das war noch bevor Rilke am 8.Mai 1918 die Wohnung in der Ainmillerstraße bezog. Klee wohnte im Erdgeschoss des Nachbarhauses.
Am 23.2.21 dankt Rilke Wilhelm Hausenstein für die Übersendung seines Buches: "Kairouan oder eine Geschichte vom Maler Klee und der Kunst dieses Zeitalters" und bittet ihn, Klee das "Inselschiff" mit seinem Aufsatz "Ur-Geräusche" mit Grüßen zu überbringen.
Soweit die "Rilke-Chronik.". Rilke hat sich offenbar vor allem für die Nordafrika-Blätter Klees interessiert.
Gute Tage wünscht Renée
Rilke und Paul Klee
wo die
Liebe Angelika,
Rilke war oft in München, zum ersten Mal schon 1894 zusammen mit seinem Vater - er besichtigte damals die Ausstellung im Glaspalast und die Alte Pinakothek.
1897 geht er nach München zum Studium, lernt Lou Andreas-Salomé dort kennen und übersiedelt mit ihr nach Berlin. Die erste Zeit damals in München ist in der Erzählung "Ewals Tragy" nachzulesen.
Rilke war dann immer wieder kurz in München bis zum Ersten Weltkrieg, als er nicht nach Paris zurückkehren konnte. Von 1914 bis 1919 (unterbrochen von der Militärzeit 1916) hatte er hier seinen Wohnsitz - unter verschiedenen Adressen und mitt kürzeren und längeren Unterbrechungen. Besonders wichtig war die Zeit in der Wohnung von Herta Koenig, wo er bei dem "großen Picasso" in der Widenmayerstr 32 einige Zeit unterkam. Es handelt sich um die "Saltimbanques", denen er in der Fünften Duineser Elegie ein Denkmal setzte.
Nach 1919 hätte Rilke, wenn er aus der Schweiz noch einmal zurückgekommen wäre, keine Zuzugsgenehmigung erhalten - er war ja dann Ausländer mit Tschechoslowakischem Pass.
Übrigens haben ziemlich gleichzeitig mit ihm auch Clara Rilke und Ruth in München gewohnt, aber für sich.
Soviel erstmal, gute Tage wünscht Renée
Liebe Angelika,
Rilke war oft in München, zum ersten Mal schon 1894 zusammen mit seinem Vater - er besichtigte damals die Ausstellung im Glaspalast und die Alte Pinakothek.
1897 geht er nach München zum Studium, lernt Lou Andreas-Salomé dort kennen und übersiedelt mit ihr nach Berlin. Die erste Zeit damals in München ist in der Erzählung "Ewals Tragy" nachzulesen.
Rilke war dann immer wieder kurz in München bis zum Ersten Weltkrieg, als er nicht nach Paris zurückkehren konnte. Von 1914 bis 1919 (unterbrochen von der Militärzeit 1916) hatte er hier seinen Wohnsitz - unter verschiedenen Adressen und mitt kürzeren und längeren Unterbrechungen. Besonders wichtig war die Zeit in der Wohnung von Herta Koenig, wo er bei dem "großen Picasso" in der Widenmayerstr 32 einige Zeit unterkam. Es handelt sich um die "Saltimbanques", denen er in der Fünften Duineser Elegie ein Denkmal setzte.
Nach 1919 hätte Rilke, wenn er aus der Schweiz noch einmal zurückgekommen wäre, keine Zuzugsgenehmigung erhalten - er war ja dann Ausländer mit Tschechoslowakischem Pass.
Übrigens haben ziemlich gleichzeitig mit ihm auch Clara Rilke und Ruth in München gewohnt, aber für sich.
Soviel erstmal, gute Tage wünscht Renée
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Hallo,
hier noch eine Ergänzung zu Rilke und Paul Klee:
In einem Brief schreibt R.M. Rilke an Baladine Klossowska
am 28. Februar 1921
"Liebste,
... Ich wußte, dass Du das Buch von Hausenstein mit einer gewissen Geübtheit lesen wirst; ich habe es Dir mehr wegen Hausenstein als wegen Klee gesandt. Denn seine Art zu sehen ist sehr geistvoll und manchmal amüsant. Vergiß nicht, daß er selbst in Bezug auf das Schaffen Klees das Wort: "Verhängnis" gebraucht. Anders kann man Klee nicht sehen, nur daß sein Verhängnis vielen Ungläubigen heutzutage , sozusagen , nahegelegt wird, a leur disposition - und daß Klee sich dieses ihm zugeschobenen Verhängnisses auf eine sehr besondere Weise bedient. Er macht es sich nämlich mit allen Mitteln unausweichlich, und nur dann ist ja ein Verhängnis echt, wenn nicht um es herumzukommen ist. Was erschütternd wirkt, das ist dieses, nach Fortfall des sujets, sich gegenseitig zum Sujetwerden von Musik und Graphik (Zeichnung), dieser Kurzschluß der Künste hinter dem Rücken der Natur und selbst der Imagination, für mich die unheimlichste Erscheinung von heute, aber auch schon wieder eine so befreiende: denn weiter geht es dann wirklich nicht. Und gleich dahinter (was Klee nicht mehr mitmachen wird, fürcht ich) kommt alles wieder in Ordnung. Ich habe während der Kriegsjahre (1915 brachte mir Klee etwa 60 seiner Blätter - farbige - ins Haus und ich durfte sie monatelang behalten: sie haben mich vielfach angezogen und beschäftigt, zumal soweit Kairouan, das ich kenne, darin noch zu gewahren war-) - ich habe , also, während der Kriegsjahre oft genau dieses zu erleben gemeint, dieses Ausfallen des Gegenstandes (denn es ist ja eine Glaubensfrage, wie weit wir irgendeinen acceptieren -, und noch obendrein uns durch ihn ausdrücken wollen: zerbrochene Menschen finden sich dann bestenfalls durch Stücke und Scherben bedeutet--), aber jetzt , beim Lesen dieses geistreichen Hausenstein`schen Buches , entdeck ich eine immense Beruhigtheit in mir und begriff, wie heil doch alles für mich sei... es gehört eine Obstination von Städtern dazu (zu denen auch H. gehört), zu behaupten, es existiere nichts mehr: ich kann mit Deinen kleinen Himmelsschlüsseln ganz von neuem anfangen, wirklich, nichts hindert mich, alles unerschöpflich und unverbraucht zu finden: wovon sollte je Kunst ausgehen, wenn nicht von dieser Freude und Spannung unendlichen Anbeginns!?... Renè" (Rilke Briefe 1919-1926, herausgegeben von H. Nalewski, Frankfurt a. Main, 1991, S. 127ff.)
Viele Grüße von Barbara
hier noch eine Ergänzung zu Rilke und Paul Klee:
In einem Brief schreibt R.M. Rilke an Baladine Klossowska
am 28. Februar 1921
"Liebste,
... Ich wußte, dass Du das Buch von Hausenstein mit einer gewissen Geübtheit lesen wirst; ich habe es Dir mehr wegen Hausenstein als wegen Klee gesandt. Denn seine Art zu sehen ist sehr geistvoll und manchmal amüsant. Vergiß nicht, daß er selbst in Bezug auf das Schaffen Klees das Wort: "Verhängnis" gebraucht. Anders kann man Klee nicht sehen, nur daß sein Verhängnis vielen Ungläubigen heutzutage , sozusagen , nahegelegt wird, a leur disposition - und daß Klee sich dieses ihm zugeschobenen Verhängnisses auf eine sehr besondere Weise bedient. Er macht es sich nämlich mit allen Mitteln unausweichlich, und nur dann ist ja ein Verhängnis echt, wenn nicht um es herumzukommen ist. Was erschütternd wirkt, das ist dieses, nach Fortfall des sujets, sich gegenseitig zum Sujetwerden von Musik und Graphik (Zeichnung), dieser Kurzschluß der Künste hinter dem Rücken der Natur und selbst der Imagination, für mich die unheimlichste Erscheinung von heute, aber auch schon wieder eine so befreiende: denn weiter geht es dann wirklich nicht. Und gleich dahinter (was Klee nicht mehr mitmachen wird, fürcht ich) kommt alles wieder in Ordnung. Ich habe während der Kriegsjahre (1915 brachte mir Klee etwa 60 seiner Blätter - farbige - ins Haus und ich durfte sie monatelang behalten: sie haben mich vielfach angezogen und beschäftigt, zumal soweit Kairouan, das ich kenne, darin noch zu gewahren war-) - ich habe , also, während der Kriegsjahre oft genau dieses zu erleben gemeint, dieses Ausfallen des Gegenstandes (denn es ist ja eine Glaubensfrage, wie weit wir irgendeinen acceptieren -, und noch obendrein uns durch ihn ausdrücken wollen: zerbrochene Menschen finden sich dann bestenfalls durch Stücke und Scherben bedeutet--), aber jetzt , beim Lesen dieses geistreichen Hausenstein`schen Buches , entdeck ich eine immense Beruhigtheit in mir und begriff, wie heil doch alles für mich sei... es gehört eine Obstination von Städtern dazu (zu denen auch H. gehört), zu behaupten, es existiere nichts mehr: ich kann mit Deinen kleinen Himmelsschlüsseln ganz von neuem anfangen, wirklich, nichts hindert mich, alles unerschöpflich und unverbraucht zu finden: wovon sollte je Kunst ausgehen, wenn nicht von dieser Freude und Spannung unendlichen Anbeginns!?... Renè" (Rilke Briefe 1919-1926, herausgegeben von H. Nalewski, Frankfurt a. Main, 1991, S. 127ff.)
Viele Grüße von Barbara
gleiches sternzeichen
Hi,
neueste Entdeckung: Rilke und Klee hatten das gleiche Sternzeichen als im Dezember Geborene waren beide Schützen
Sterny
neueste Entdeckung: Rilke und Klee hatten das gleiche Sternzeichen als im Dezember Geborene waren beide Schützen
Sterny
Rilkes Horoskop ;-)
Hallo,
hier der Link auf Rilkes Horoskop:
http://www.kernastro.de/rilke_f.asp
Ich glaub da ja nicht so dran - eigentlich - , fand es aber doch ganz neckisch, als ich es im Internet entdeckte
Gute Sterne wünscht Nils
hier der Link auf Rilkes Horoskop:
http://www.kernastro.de/rilke_f.asp
Ich glaub da ja nicht so dran - eigentlich - , fand es aber doch ganz neckisch, als ich es im Internet entdeckte
Gute Sterne wünscht Nils
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- Beiträge: 484
- Registriert: 30. Dez 2003, 17:54
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Hallo,
also - Nils - ich weiss ja nicht , ob ich Glück mit den Sternen habe -
aber zumindest steht jetzt der Brief an Baladine Klossowska auch im Internet bei rilke.de:
http://www.rilke.de/briefe/280221.htm
Viele Grüße an Alle,
Barbara
ps.: und noch etwas: wenn jemand besondere Wünsche hat, welche Briefe noch auf unsere Seiten hier sollten, bitte eine kurze Info schreiben
also - Nils - ich weiss ja nicht , ob ich Glück mit den Sternen habe -
aber zumindest steht jetzt der Brief an Baladine Klossowska auch im Internet bei rilke.de:
http://www.rilke.de/briefe/280221.htm
Viele Grüße an Alle,
Barbara
ps.: und noch etwas: wenn jemand besondere Wünsche hat, welche Briefe noch auf unsere Seiten hier sollten, bitte eine kurze Info schreiben
Re: Rilke und Paul Klee
Hat jemand die Horoskope geprüft?
Re: Rilke und Paul Klee
Willkommen im Forum, Cini!
Leider konnte ich auf der von Nils verlinkten Seite keine Daten zu Rilke herausfinden.
Was würde Dich denn besonders daran interessieren?
Herzliche Grüße
sedna
Leider konnte ich auf der von Nils verlinkten Seite keine Daten zu Rilke herausfinden.
Was würde Dich denn besonders daran interessieren?
Herzliche Grüße
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!
Re: Rilke und Paul Klee
mich interessieren Horoskope in Allgemein. Schade das die Seite von NIls nicht funktioniert. Ich selbst lese oft bei http://www.horoskopbox.de. Das über Rilke hätte mich wirklich sehhhhhhr interessiert.