Ungewöhnlich und schön sind die Enjambements. Irgendwie wirkt das Gedicht fast wie Prosa, also man kann es als Gedicht oder als ... einfach Text lesen. Das ist besonders, finde ich.Werd ich vergessen? Und wenn irgendwas
viel später zu mir kommt und mich daran
erinnert werd ich fremdhin fragen-: wann-?
Kann Leben heißen zu vergessen, dass
mir Seligkeit, endlose unverkürzte
an einem Tage ward der rasch verrann
und dass dein Wesen sich in meines stürzte
aus deinen Augen, da ich kaum begann
dich anzusehn. Ich weiß von dir nicht mehr,
nur kommen musstest du um jeden Preis
und eine Stelle in mir ist jetzt leer
für alles das von dir was ich nicht weiß.
Es beginnt so laut, irgendwie, so leidenschaftlich, mit diesen Fragen, dir einfach so... verzweifelt ausgerufen scheinen und wird ruhiger in der letzten Strophe.
Thema ist wohl die Begegnung mit einem Menschen, der großen Eindruck auf das lyrische Ich gemacht hat und die Person des lyrischen Ichs bedeutend beeinflusst hat, wobei das lyrische ich diesen besonderen Menschen nicht so gut zu kennen scheint, der sich anscheinend auch nicht mehr in der näheren Umgebung befindet. Vielleicht gab es auch nur eine Begegnung...
Ich möchte hier nicht eine komplette Interpretation hinschreiben, jedoch einige Gedanken, die ich mir zu diesem Gedicht gemacht habe und würde gern wissen, wie die Nutzer hier das sehen.
Weiß jemand zufällig Näheres darüber? Gibt es irgendwelche Meinungen, Interpretationsansätze, etc.?
Bin sehr interessiert!
Grüße,
...