Hallo, kann mir jemand helfen, den Ort dieses Zitats genau zu bestimmen. Ich kenne es leider nur als Rückübersetzung aus dem Russischen, und es lautet so:
"Das Leben eines Russen verläuft zur Gänze im Zeichen eines gesenkten Huaptes (Stirn), im Zeichen tiefer Nachdenklichkeit, wodurch eine jegliche Schönheit überflüssig und ein jeglicher Glanz zur Lüge wird".
Ich würde mich freuen, könnte mir jemand helfen.
Danke, Eugen R. Faas
Woher ist dieses Zitat?
Re: Woher ist dieses Zitat?
(Vielleicht schaut Eugen ja doch nochmal vorbei ... )
Das Zitat stammt aus dem Aufsatz Moderne russische Kunstbestrebungen, geschrieben Ende 1901.
(in: RMR, Sämtliche Werke Bd. 5: Worpswede, Rodin, Aufsätze, Insel Verlag 1966, S.613):
"Das Leben des russischen Menschen steht ganz im Zeichen der gesenkten Stirne, im Zeichen des tiefen Nachdenkens, um welches herum alle Schönheit überflüssig wird und aller Glanz eitel. Sein Auge hebt sich nur, um auf einem menschlichen Gesichte zu ruhen, und es sucht darin nicht nach Schönheit und Harmonie, es sehnt sich, seine Gedanken zu finden, sein Leid, sein Schicksal und die bangen Wege, auf denen lange, schlaflose Nächte über diese Züge gegangen sind. Viel zu nahe kommt dem Auge des russischen Menschen das Gesicht seines Nächsten; er sieht es und erlebt und erleidet es, als sähe er sein eigenes Gesicht in einer schweren Stunde."
sedna
Das Zitat stammt aus dem Aufsatz Moderne russische Kunstbestrebungen, geschrieben Ende 1901.
(in: RMR, Sämtliche Werke Bd. 5: Worpswede, Rodin, Aufsätze, Insel Verlag 1966, S.613):
"Das Leben des russischen Menschen steht ganz im Zeichen der gesenkten Stirne, im Zeichen des tiefen Nachdenkens, um welches herum alle Schönheit überflüssig wird und aller Glanz eitel. Sein Auge hebt sich nur, um auf einem menschlichen Gesichte zu ruhen, und es sucht darin nicht nach Schönheit und Harmonie, es sehnt sich, seine Gedanken zu finden, sein Leid, sein Schicksal und die bangen Wege, auf denen lange, schlaflose Nächte über diese Züge gegangen sind. Viel zu nahe kommt dem Auge des russischen Menschen das Gesicht seines Nächsten; er sieht es und erlebt und erleidet es, als sähe er sein eigenes Gesicht in einer schweren Stunde."
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!
Re: Woher ist dieses Zitat?
Im Zweifelsfall eine pn schicken! Schön, Sedna, dass du unsere ganzen "ungelösten Fälle" aufarbeitest.
Gruß
gliwi
Gruß
gliwi
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. KANT
Re: Woher ist dieses Zitat?
Danke, gliwi, Mr. Spock würde sagen "Ich denke gern an die Chance einer Möglichkeit"
Wo ich eine seh, die PN betreffend, tu ich das natürlich, da brauchst Du Dich bei mir jetzt nicht mehr weiter drum kümmern.
Preisgegebene email-Adressen (wie in einem anderen Faden) bereiten mir allerdings immer etwas Bauchweh ... Zu einer Antwort auf diesem Weg konnte ich mich bislang nicht durchringen.
sedna
Wo ich eine seh, die PN betreffend, tu ich das natürlich, da brauchst Du Dich bei mir jetzt nicht mehr weiter drum kümmern.
Preisgegebene email-Adressen (wie in einem anderen Faden) bereiten mir allerdings immer etwas Bauchweh ... Zu einer Antwort auf diesem Weg konnte ich mich bislang nicht durchringen.
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!
Re: Woher ist dieses Zitat?
Eugen R. Faas ist stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.
info@schriftsteller-in-bawue.de
Vielleicht freut er sich über die unerwartete Spätlese.
info@schriftsteller-in-bawue.de
Vielleicht freut er sich über die unerwartete Spätlese.
... und Anfang glänzt / an allen Bruchstelln unseres Mißlingens
Re: Woher ist dieses Zitat?
Die Freude war so sehr auf meiner Seite, als ich das Zitat gestern fand, daß ich es natürlich nicht unversucht lassen werde (Bauchweh hin oder her), dem Verursacher meiner Recherche eine ähnliche Freude zu ermöglichen.
Dankeschön, Harald.
sedna
Dankeschön, Harald.
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!
Re: Woher ist dieses Zitat?
Wie recht Du hattest, Harald! Und ich darf seine Antwort an uns hier einstellen, was ich herzlich gerne tue:Harald hat geschrieben:Vielleicht freut er sich über die unerwartete Spätlese.
"Liebe Sedna, lieber Harald,
ich danke für die Hilfe; ich sehe, ich habe zwar richtig übersetzt, aber
halt doch nicht wie Rilke. Ich brauchte das Zitat mal, als ich eine
Übersetzung in einem russischen Buch über Malerei gemacht habe, das nun auch
schon erschienen ist. Ich finde es toll, dass sich jemand auch nach einiger
Zeit darum kümmert. Herzlichen Dank,
Eugen Faas
PS. Inzwischen habe ich im Langenscheidt Verlag ein Lilliput Wörterbuch
"Badisch" herausgegeben, das sich großer Beliebtheit erfreut."
sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!