Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

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Keeping Faith
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Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

Beitrag von Keeping Faith »

Hallo Ihr Lieben.

Ich arbeite zur Zeit an meiner Facharbeit zum Thema: "Beziehungen zwischen Rilkes Werken und den Bilderns einer Zeit".
Es soll hauptsächlich darum gehen, ob Rilke zum Beispiel von einem Bild beeinflusst wurde und daraufhin ein gedicht verfasste.
Ich werde dies in meiner Facharbeit an zwei beispielen belgen, einmal and Rilkes "Die fünfte Elegie" und "Die Gaukler" von Picasso und einem anderen Gedicht und Bild.
Und hier brauche ich eure Hilfe. Ich finde kein gedicht mit passendem Bild, an welchen man das Phänomen so gut beschreiben kann wie an der fünften Elegie und den Gauklern. (das Gedicht ist meiner Meinung nach ohne Bild nämlich kaum zu verstehen).
Des weiteren würde ich mich freuen, wenn ihr noch weitere Informationen zu Rilke und der Kunst seiner Zeit habt, ich bin noch in der "Material-Beschaffungsphase".

Ich habe schon gesehen, dass ein ähnliches Thema existiert, allerdings hat sich dort die Diskussion sehr verändert und man ist zu anderen Punkten gekommen, insofern würde ich gerne hier nocheinmal neu beginnen.

Die Autorin des anderen Themas schrieb folgendes:
Anna B. hat geschrieben:[...] viele Rilke Gedichte scheinen wie Bilder. Natürlich hat er sich für Kunst interessiert: Worpswede, Rodin, Cezanne ... - Hat Rilke selbst eigentlich auch Bilder gemalt? [...]
Vielleicht, gibt es ja jemanden der nähere Informationen hierzu hat. Ich habe schon Cezanne in einem Thema auf dieser Seite gefunden in Verbindung mit einem Gedicht von Rilke, allerdings konnte ich hier keinen Zusammenhang festellen, obwohl mir das Gedicht sehr zusagte:
*me* hat geschrieben:[...] das thema ist:
"Einordnung des Gedichts "ich fürchte mich so" von Rainer Maria Rilke in die Moderne unter besonderer Berücksichtigung des Bildes "die Badenden" von p. Cézanne...." [...]
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Liebe Grüße und vielen Dank im Vorraus.

Keeping Faith.
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Andrea
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Re: Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

Beitrag von Andrea »

Auf die Schnelle (mal wieder) hier nur der Hinweis auf das "Buch der Bilder", das ganz eindeutig von Bildern inspiriert ist, und von dem man auch meistens ziemlich genau weiß, von welchen. Auf der letzten Tagung der Rilke-Gesellschaft habe ich einen Workshop zum Thema "Gemalte Bilder im Buch der Bilder" gehalten und auch einen kleinen Aufsatz darüber geschrieben, der auch den aktuellen Forschungsstand berücksichtigt. Er ist zitierfähig (erscheint in den nächsten Blättern der Rilke-Gesellschaft), und Wenn Du willst, kann ich ihn Dir mit den jeweiligen Bildern zukommen lassen. Vielleicht führe ich Dich aber von Deinem eigentlichen Thema ab, weil Du nur über die Elegien schreiben willst...

Schöne Grüße von

Andrea
Kein Jenseitswarten und kein Schaun nach drüben,
nur Sehnsucht, auch den Tod nicht zu entweihn
und dienend sich am Irdischen zu üben,
um seinen Händen nicht mehr neu zu sein.
Keeping Faith
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Re: Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

Beitrag von Keeping Faith »

Das wäre großartig, wenn du mir die Sachen zukommen lassen könntest.

Ich denke nicht, dass du mich von dem Thema abringen würdest, ich denke du würdest eher meinen noch zu eingeschränkten Horizont erweitern und das würde mir auf jeden Fall sehr weiterhelfen!

Ich würde mich also sehr freuen wenn du mir mit dem Material ein wenig Inspiration für neue Gedicht und Bilder geben könntest (Es steht noch nicht zu 100 Prozent fest ob ich die Elegien beschreiben will, ich muss nur sagen ich habe bis her noch nichts besseres endeckt!)

Liebe Grüße

Keeping faith.
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Mona
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Re: Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

Beitrag von Mona »

Hallo,

zu Deinem Thema würden vielleicht auch noch die Widmungsgedichte Rilkes für Hans Thoma gehören, besonders "Mondnacht" aus dem "Buch der Bilder" ?!

Was sicher auch interessant sein kann, wenn auch aus einer etwas anderen Perspektive, ist, den Bezug zwischen Heinrich Vogeler und Rilke, "Marien-Leben" anzuschauen ...

Mona :lol:
"Wie man sich lange über die Bewegung der Sonne getäuscht hat, so täuscht man sich immer noch über die Bewegung des Kommenden. Die Zukunft steht fest,... wir aber bewegen uns im unendlichen Raume."(RMR)
Andrea
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Re: Erschließen sich Rilkes Gedichte mit den Bildern seiner Zeit

Beitrag von Andrea »

Yep =)
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