Hans Carossa und Emerenz Meier

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Barbara
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Hans Carossa und Emerenz Meier

Beitrag von Barbara »

Vergangene Woche war ich in einer sehr interessanten Ausstellung im Auswanderermuseum in Schiefweg bei Waldkirchen: www.born-in-schiefweg.de
In diesem Zusammenhang bin ich auf diese Frage gestossen:

In welchem Verhältnis standen Rainer Maria Rilke und Hans Carossa ? Er hat ihm ja ein Gedicht gewidmet. Hatte Rainer Maria Rilke in München um die Jahrhundertwende Kontakt zu Künstler- und Autorenkreisen ? Kann es sein, dass er der bayerischen Heimatdichterin und Freundin Hans Carossas Emerenz Meier in München begegnet ist bzw diese kannte ? Diese versuchte damals ein Stipendium über Adelskreise in München zu bekommen und suchte dort den Kontakt zu Künstlern.


Barbara :D
Renée
Beiträge: 145
Registriert: 4. Feb 2004, 22:44
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Re: Hans Carossa und Emerenz Meier

Beitrag von Renée »

Liebe Barbara,

Rilke und Carossa haben sich recht gut gekannt, nicht nur, weil sie beide Autoren des Insel-Verlags waren. Rilke hat schon 1910 in Leipzig Carossas erstes Gedichtmanuskript im Insel-Verlag geprüft und empfohlen. Am 18.5.1915 hat Carossa Rilke in München besucht: "mit Kubin bei Rilke" heißt es in seinem Tagebuch. 1917 begegnet Rilke ihm in einem Vortrag Hofmannsthals in München, als Carossa kurz auf Urlaub ist. Im Frühjahr 1918 bittet er ihn "um einen regelrechten Krankenbesuch" - Carossa ist verwundet aus dem Feld zurück, trifft Rilke und ist erschrocken, wie elend er aussieht. Er besorgt ihm Zusatzernährung (Milch, Butter, Haferflocken) auf Karten. 1922 liest Rilke mit großer Zustimmung Carossas "Eine Kindheit". Gesehen haben sie sich nicht mehr, seit Rilke in der Schweiz war, aber Rilke schenkt ihm die "Elegien" mit dem Widmungsgedicht: "Auch noch Verlieren ist unser..." 1924 liest Rilke Carossas "Rumänisches Tagebuch"

Soweit die wichtigsten Stellen aus der "Chronik". Es tut mir leid, daß ich deine Frage erst heute gefunden habe unter den unbeantworteten Eintragungen - in der letzten Zeit hat das Forum ja mehr Müher als Freude gebracht mit der vielen Werbung. Kann man das nicht hindern?

Mit guten Wünschen: Renée
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