1919

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.Sabine.
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1919

Beitrag von .Sabine. »

Hallo,

kannte Rilke die "Revolutionäre" von 1919 ?

Sabine :D
"Ich lerne sehen.... " (Rainer Maria Rilke)
gliwi
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Re: 1919

Beitrag von gliwi »

Ja. Ernst Toller beschreibt in seiner Biografie, wie es darum ging, ob Rilke ihn in seiner Wohnung versteckt, aber Rilke lehnte dann ab, weil, wie er sagte, er bereits überwacht werde und Toller bei ihm nicht sicher gewesen wäre. DAs ist etwas, was ich sicher weiß, andere wissen bestimmt mehr.
Gruß
gliwi
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lilaloufan
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Re: 1919

Beitrag von lilaloufan »

BildGedenktafel für Rainer Maria Rilke am Haus Ainmillerstraße 34, München, wo Rilke seit Mai 1918 gewohnt hat. Hier fand während der Münchener Revolution eine Haussuchung wegen eines Briefes von Ernst Toller statt. Rilke hat daraufhin am 11.06.1919 München verlassen.
(Foto: ©Clarissa Höschel)

gegoogelt bei: http://www.xlibris.de/Autoren/Rilke/Bio ... ras/Seite6
»Wir tragen leidenschaftlich den Honig des Sichtbaren ein, um ihn im großen goldenen Bienenstock des Unsichtbaren anzuhäufen.«
.Sabine.
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Re: 1919

Beitrag von .Sabine. »

Danke, für diese interessanten Antworten, denn daraus ergeben sich für mich nur weitere Fragen:

Das Foto ist so dunkel, dass ich mindestens den zweiten Teil der Inschrift nicht entziffern kann. Weiss jemand, was dort steht ?

Was steht in dem Brief, den Ernst Toller an Rilke schrieb ?

Sabine :D
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lilaloufan
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Re: 1919

Beitrag von lilaloufan »

ad 1): Er wohnte in den Jahren 1918 und 1919 in diesem Hause.
ad 2): Das interessiert mich auch.

Gruß, l.
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Barbara
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Re: 1919

Beitrag von Barbara »

Hallo,

Die Vertreibung begann 1933 !

Ich möchte die Besucher und Teilnehmenden am Rilke Forum auf eine Petition hinweisen und um Unterzeichnung im Internet und Weiterverbreitung bitten:


Hier der Text der Petition:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass das „Zentrum gegen Vertreibung“ ergänzt wird um das Thema der Vertreibung der Künstler und anderer Intellektueller ab 1933. Diese Lösung entspreche den wahren historischen Vorgängen und würde der Zusammenarbeit mit einst vom Deutschen Reich okkupierten Ländern gerecht.
Begründung
Die großen Vertreibungen begannen bereits ab 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Künstler u. a. Intellektuelle, Wissenschaftler, Politiker, Gewerkschafter und sogar Sportler wurden als erste vertrieben. Stellvertretend für Hunderttausende der Besten aus der deutschsprachigen und damit abendländischen Kultur seien hier nur genannt:
Dichter wie Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler, Stefan Zweig; Maler wie Max Ernst, Paul Klee, Komponisten wie Arnold Schönberg, Paul Hindemith, Kurt Weill, Theaterleute wie Therese Giehse und Erwin Piscator, Dirigenten wie Otto Klemperer, Bruno Walter oder Paul Abraham, Philosophen wie Hannah Arendt, Wissenschaftler wie Albert Einstein und Lise Meitner, Filmemacher wie Billy Wilder, Juristen wie Fritz Bauer, Historiker wie Fritz Stern, Mediziner wie Sigmund Freud, Gewerkschafter wie Max Brauer und Josef Ladig, aber auch Politiker wie Willy Brandt, Henry Kissinger, Josef Burg, Teddy Kollek, Nahum Goldmann, Georg Weidenfeld, Otto Braun oder Joseph Wirth.
Viele mussten unter Zurücklassen aller Habe fliehen, weil sie mit Verhaftung, Folter und Tod rechnen mussten. Als jüdische Mitbürger oder politisch Verfolgte mussten sie in anderen Staa-ten ein Exil suchen, das mit der Besetzung durch die Wehrmacht oftmals auch nicht mehr sicher war. Die Geschichte des Exils (und der Verfolgung, auch des „Inneren Exils“) ist eine Geschichte von persönlichen Schicksalen, die mehr sagen als abstrakte Zahlen. Es war Kalkül der Nazis, diese oftmals echten Patrioten und Demokraten aus ihrer Heimat für immer zu ver-treiben. Ihre Werke wurden verbrannt und als „entartet“ geächtet. Ihre Biografien sollten aus dem Gedächtnis der Nation getilgt werden. Sie wurden, bis auf wenige Ausnahmen, nicht wieder zurückgerufen von der Bundesrepublik Deutschland. Doch gerade sie sind es, auf die wir stolz sein können.

Dokumentation und Präsentation der Werke und der Schicksale dieser ersten Vertriebenen im Rahmen eines Zentrums der verfolgten Künste sollte nationale Verpflichtung sein.

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=3714

Vermutlich hätte Rilke diese Petition auch unterschrieben ;-) !

Barbara :D
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