Re: Rose
Verfasst: 7. Nov 2008, 15:26
Hallo,
vielen Dank, insbesondere für den Text von "Cimetière"!
Ich glaube schon, daß hier Andeutungen und inhaltliche Verbindungen zum letzten Spruch zu finden sind. Die Erwartung hingegen, eine wörtliche, also formale Bestätigung meiner Lesart (ein "prends d'autre.." oder etwas für "Lieder") zu finden, hatte ich wirklich nicht, Ingrid. Mit Blick auf den Friedhof und den Tod steht hier vielmehr die Frage nach dem "arrière-goût de la vie", dem Nachgeschmack des Lebens - mithin dem was bleibt, was kommen kann, die große Hoffnung - im Vordergrund und könnte in Verbindung mit dem Wunsch nach Wiederkehr der Blumen als "prisonnières de nos instincts de bonheur" der Sehnsucht nach Ersatz für irdische Lust Worte verliehen haben. "Ô fleurs,..revenez vous..?" (!)
Schon denkbar, daß der Dichter dann die Rose sprechen ließ und angesichts der lautlichen Doppeldeutigkeit von reiner/Rainer, wider/wieder, Lider/Lieder und der symbolischen von "Rose" sowie dank der Möglichkeit des Deutschen, in "niemandes Schlaf" (sommeil de personne) ein "nimm-anderes Schlaf" zu erkennen, dem Spruch die geheimnisvolle Weihe gab.
Ist Dichtung nicht immer auch ein Spiel mit Worten und gerade diese nicht ein "presque-mot qui se tait" par excellence?
Soviel erstmal von Deinem "Verschwörungstheoretiker", lieber Gliwi.
Viele Grüße Anselm
vielen Dank, insbesondere für den Text von "Cimetière"!
Ich glaube schon, daß hier Andeutungen und inhaltliche Verbindungen zum letzten Spruch zu finden sind. Die Erwartung hingegen, eine wörtliche, also formale Bestätigung meiner Lesart (ein "prends d'autre.." oder etwas für "Lieder") zu finden, hatte ich wirklich nicht, Ingrid. Mit Blick auf den Friedhof und den Tod steht hier vielmehr die Frage nach dem "arrière-goût de la vie", dem Nachgeschmack des Lebens - mithin dem was bleibt, was kommen kann, die große Hoffnung - im Vordergrund und könnte in Verbindung mit dem Wunsch nach Wiederkehr der Blumen als "prisonnières de nos instincts de bonheur" der Sehnsucht nach Ersatz für irdische Lust Worte verliehen haben. "Ô fleurs,..revenez vous..?" (!)
Schon denkbar, daß der Dichter dann die Rose sprechen ließ und angesichts der lautlichen Doppeldeutigkeit von reiner/Rainer, wider/wieder, Lider/Lieder und der symbolischen von "Rose" sowie dank der Möglichkeit des Deutschen, in "niemandes Schlaf" (sommeil de personne) ein "nimm-anderes Schlaf" zu erkennen, dem Spruch die geheimnisvolle Weihe gab.
Ist Dichtung nicht immer auch ein Spiel mit Worten und gerade diese nicht ein "presque-mot qui se tait" par excellence?
Soviel erstmal von Deinem "Verschwörungstheoretiker", lieber Gliwi.
Viele Grüße Anselm