Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklich"

Von den frühen Prager Gedichten über Cornet, Neue Gedichte, Sonette und Elegien bis zum lyrischen Grabspruch

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Lerea
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Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklich"

Beitrag von Lerea »

Hallo liebe Forenmitglieder,

suche nun auf diesem Wege Rat,bezüglich der Interpretation bzw. Analyse dieses Werkes. Der Zweck dabei dient ausschließlich der Befriedigung des persöhnlichen Interesses an der Deutung, des Inhalts und des Verständnisses. Es wäre einmalig würde jemand dafür etwas Zeit opfern.
Vielen Dank im vorraus.
Lerea.

Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?

Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer faßt in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?

Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?
Harald
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von Harald »

Das ist jetzt nicht, was du wohl erwartest, aber zumindest eine Reaktion auf den Satz: "Natur ist glücklich". Das Gedicht stammt von Robert Frost und lässt, wenn auch anthropomorph - wie anders? - frösteln.

I found a dimpled spider, fat and white,
On a white heal-all, holding up a moth
Like a white piece of rigid satin cloth -
Assorted characters of death and blight
Mixed ready to begin the morning right,
Like the ingredients of a witches' broth -
A snow-drop spider, a flower like a froth,
And dead wings carried like a paper kite.

What had that flower to do with being white,
The wayside blue and innocent heal-all?
What brought the kindred spider to that height,
Then steered the white moth thither in the night?
What but design of darkness to appall? -
If design govern in a thing so small.
... und Anfang glänzt / an allen Bruchstelln unseres Mißlingens
sedna
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von sedna »

So glücklich war die Natur vor dem Krieg:

"Eine Vinca, die in seiner Nähe stand und deren blauem Blick er wohl auch sonst zuweilen begegnet war, berührte ihn jetzt aus geistigerem Abstand, aber mit so unerschöpflicher Bedeutung, als ob nun nichts mehr zu verbergen sei. (...) Ein deutlicher Wind blätterte jetzt in dem Baum, er kam vom Meer, die Büsche den Hang herauf wühlten ineinander." (Erlebnis I, 1913)

Wer mehr solche Erlebnisse haben will, findet sie hier:

http://www.teeweg.de/de/varia/rilke/erlebnis1.html

http://www.teeweg.de/de/varia/rilke/erlebnis2.html

Danke für den phantastischen Frost

sedna
die ein ausbrechendes Lied in die Unsichtbarkeit wirft!
stilz
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von stilz »

Liebe Lerea,

es ist zwar schon etwas länger her - aber ich möchte doch noch eine Antwort versuchen, denn die ist ja bisher noch ausgeblieben.
Und ich möchte vor allem fragen: wie begreifst Du denn dieses Gedicht?


Natur ist glücklich - das bedeutet für mich nicht: "in der Natur ist alles eitel Wonne und Waschtrog" (und ich habe daher auch nicht das Bedürfnis, "Gegenbeispiele" anzuführen :wink: ).
Sondern ich lese es im Zusammenhang mit dem darauffolgenden Doch in uns begegnen / sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:

"Wir" (ich begreife es als: wir Menschen) sind nicht so "glücklich" wie die Natur.
Denn in uns leben die "Kräfte" nicht so, daß sie jeweils voll wirksam werden können; sondern jeder Kraft, die klar in eine Richtung drängt, scheint sich (mindestens) eine "Gegenkraft" entgegenzustellen... und das macht es uns unmöglich, all das zu tun, was der Natur bzw ihren einzelnen Elementen selbstverständlich ist (denn nur darin liegt ihr "Glück"):
scheinen (wie die Sonne), regnen (wie die Wolken), als Wind "unwidersprechlich" in eine Richtung wehen oder "der Vogelflüge Raum" in sich fassen (wie die Luft)...

Mich berührt es auch, daß die Beschreibungen des von uns nicht Vermochten im Laufe des Gedichtes ausführlicher und eindringlicher werden... und es will mir fast scheinen: je genauer "wir" das zu schildern in der Lage sind, was uns (noch?) nicht möglich ist, desto näher kommen wir der Erfüllung solcher Träume.
Wer weiß: vielleicht erfahren wir es ja eines Tages, wie es ist, still und ohne Stolz "Steigungen" zu nehmen und uns oben zu halten wie ein Wiesenweg... ???


Herzlichen Gruß

stilz
"Wenn wir Gott mehr lieben, als wir den Satan fürchten, ist Gott stärker in unseren Herzen. Fürchten wir aber den Satan mehr, als wir Gott lieben, dann ist der Satan stärker." (Erika Mitterer)
Prometheus1410
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von Prometheus1410 »

Liebe Lerea!
Der Versuch sich dem anzunähern was Rilke meinen könnte

Die Frage was ist DEMUT?
Was ist meine wahre NATUR?
Im Fluss sein, mit dem was ist einverstanden sein?
Was ist EINFLUSS?
Zu spüren ich bin alles, und an das ALLES bedingungslos ausgeliefert?
Warum ist die Frau die wahre Natur und nicht der Mann?
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... hardin.png
materia matrix als omega oder die mutter erde

Oder die Frage an den Mann. Wann ist er glücklich?
Wenn sie durch ihn glücklich ist: Rilke dazu

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?


und

Siehe, ich wusste es sind solche, die nie den gemeinsamen Gang lernten zwischen den Menschen; sondern der Aufgang in plötzlich entatmete Himmel war ihr Erstes. Der Flug durch der Liebe Jahrtausende ihr Nächstes, Unendliches. Eh sie noch lächelten weinten sie schon vor Freude; eh sie noch weinten war ihre Freude schon ewig. Frage mich nicht wie lange sie fühlten; wie langesah man sie noch? Denn unsichtbare sind unsägliche Himmel über der inneren Landschaft.

Und Martin Buber dazu.
aus Gog und Magog, Heidelberg 1949, S. 298f: " ...vom Scheitel bis in einen schwarzen Schleier gehüllt. Nur die Füße waren nackt, und durch den Rest der Lache, in dem sie standen, waren zu sehen, dass Staub, wie von einer Wanderschaft auf der Landstraße, sie bedeckte, dazwischen aber erschienen blutende Wunden. Die Frau sprach: Ich bin ermattet, denn ihr habt mich gehetzt. Ich bin siech, denn ihr habt mich gepeinigt. Ich bin beschämt, denn ihr verleugnet mich. Ihr seid der Zwingherr, der mich in der Verbannung hält. Wenn ihr einander feind seit, hetzt ihr mich. Wenn ihr einander verleugnet, verleugnet ihr mich. Jeder von euch verbannt seine Gefährten, und so verbannt ihr mitsammen mich ...Ich bin in Wahrheit bei euch. Wähne nicht, meine Stirn entsende himmlische Strahlen. Die Glorie ist drüben geblieben. Mein Gesicht ist das der Kreatur. Sie hob den Schleier vom Gesicht, und er erkannte es."
und Erich Fried dazu http://www.youtube.com/watch?v=D46sEb3i_BE
Herzlich
Prometheus 1410
http://www.viennatouristguide.at/Allerl ... eus_04.jpg
stilz
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von stilz »

Lieber Prometheus,

es erschließt sich mir nicht, wie Du von Rilkes "Natur ist glücklich" darauf kommst, die Frau wäre "die wahre Natur und nicht der Mann".
Meinst Du wirklich, mit dem "uns" in der ersten Zeile wären nur die Männer gemeint? Und die Frauen wären in dieses "Lyrische Wir" nicht mit einbezogen, sondern sie wären für Rilke ein Teil der "Natur"?
Ich kann in diesem Gedicht nicht den geringsten Hinweis erkennen, Rilke spräche von "Natur" im Gegensatz zum Mann, und nicht im Gegensatz zum Menschen.
Ich jedenfalls habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, daß Frauen besser "scheinen" oder "regnen" können als Männer... :)

Auch kann ich nicht nachvollziehen, inwiefern die von Dir zitierte Stelle aus dem "Liebes-Lied" mit der These zu tun haben soll, der Mann sei (etwa: nur???) dann "glücklich", wenn "sie" (hier meinst Du wohl: die Frau ???) "durch ihn glücklich ist".
"Alles, was uns anrührt" bzw, in der Metapher, der Bogenstrich des Geigers ist es doch, der die beiden zusammennimmt. Wenn aus solchem Zusammennehmen "Glück" entstehen sollte (ich wäre sehr vorsichtig mit einer solchen Schlußfolgerung; denn im Zusammenhang des "Liebes-Liedes" könnte "Glück" allzuleicht anders verstanden werden, als es in "Natur ist glücklich" gemeint ist...) - wieso wäre sie dann durch ihn glücklich, und nicht beide durch ebendiesen "Bogenstrich"?

das und noch einiges andere fragt sich

stilz
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Prometheus1410
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von Prometheus1410 »

stilz hat geschrieben:Lieber Prometheus,

es erschließt sich mir nicht, wie Du von Rilkes "Natur ist glücklich" darauf kommst, die Frau wäre "die wahre Natur und nicht der Mann".
Meinst Du wirklich, mit dem "uns" in der ersten Zeile wären nur die Männer gemeint? Und die Frauen wären in dieses "Lyrische Wir" nicht mit einbezogen, sondern sie wären für Rilke ein Teil der "Natur"?
Ich kann in diesem Gedicht nicht den geringsten Hinweis erkennen, Rilke spräche von "Natur" im Gegensatz zum Mann, und nicht im Gegensatz zum Menschen.
Ich jedenfalls habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, daß Frauen besser "scheinen" oder "regnen" können als Männer... :)

Auch kann ich nicht nachvollziehen, inwiefern die von Dir zitierte Stelle aus dem "Liebes-Lied" mit der These zu tun haben soll, der Mann sei (etwa: nur???) dann "glücklich", wenn "sie" (hier meinst Du wohl: die Frau ???) "durch ihn glücklich ist".
"Alles, was uns anrührt" bzw, in der Metapher, der Bogenstrich des Geigers ist es doch, der die beiden zusammennimmt. Wenn aus solchem Zusammennehmen "Glück" entstehen sollte (ich wäre sehr vorsichtig mit einer solchen Schlußfolgerung; denn im Zusammenhang des "Liebes-Liedes" könnte "Glück" allzuleicht anders verstanden werden, als es in "Natur ist glücklich" gemeint ist...) - wieso wäre sie dann durch ihn glücklich, und nicht beide durch ebendiesen "Bogenstrich"?

das und noch einiges andere fragt sich

stilz
Lieber Stilz!
Nun ja, ich beziehe mich auf meine Erfahrungen und auf meine Erkenntnisse, die ich aus Philosophie, Mythologie, Kunst und Körpersprache beziehe.
So kann ich Niemand überzeugen, sondern er kann selber prüfen. Ist er das Liebende also das Wollende, der Lichtträger oder der Dämon, wie es Sokrates im indirekten Gespräch mit Diotima in Platons Abendmahl anspricht, oder ist er das Geliebte, die Hingabe, die wahre Natur, die sich beim Tanzen wie beim Orgasmus völlig hingeben kann. Wer diese Erfahrung mit einer Frau nicht gemacht hat, als das Liebende, wird sie nicht als das Geliebte erkennen können, wie will der mich verstehen?
viele Grüße
Prometheus 1410
Wie wird Resonanz erzeugt? Durch Bewegung, wie wird Harmonie erzeugt? Was passiert in der Resonanz der Harmonie, wer ist das Empfangende, was ist das Gebende. Welche Seite wird berührt? Wer führt beim Tanzen, weshalb führt er beim Tanzen? Natürlich ist das beim gemeinsamen Lachen eine andere Art ohne Führung, doch die Grundstruktur ist dies:
Freiheit oder, wie ihr rechtmäßiger altdeutscher Name ist Freihals - ich liebe ihr aufblitzendes Gesicht: es blitzt aus dem DUNKEL auf und verlischt, aber es hat dein Herz gefeit. Ich bin ihr zugetan, ich bin allzeit bereit um sie mitzukämpfen... Ich liebe die Freiheit, aber ich glaube nicht an sie. Wie könnte man an sie sie glauben, wenn man ihr Gesicht gesehen hat! Es ist der Blitz der Alldeutigkeit - der Allmöglichkeit..." Buber, Über das Erzieherische in Werke I, 796
. Der Flug durch der Liebe Jahrtausende ihr Nächstes, Unendliches. Eh sie noch lächelten weinten sie schon vor Freude; eh sie noch weinten war ihre Freude schon ewig. Frage mich nicht wie lange sie fühlten; wie lange sah man sie noch? Denn unsichtbare sind unsägliche Himmel über der inneren Landschaft. Eines ist Schicksal. Da werden die Menschen sichtbarer. Stehn wie Türme. Verfalln. Aber die Liebenden gehn ewig hervor; denn aus dem Ewigen ist kein Ausweg. Wer widerruft Jubel?
Zuletzt geändert von Prometheus1410 am 20. Mai 2010, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
stilz
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von stilz »

Lieber Prometheus 1410,

nun ja --- es ist ja schön und gut, sich auf seine eigenen Erfahrungen zu beziehen, wir alle tun das in gewisser Weise, ob wir es nun wollen oder nicht...

Aber: sollte es, wenn man über ein Rilke-Gedicht spricht, nicht in erster Linie darum gehen, was Rilke in diesem Gedicht ausgedrückt hat?

Das meint jedenfalls

stilz
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von Prometheus1410 »

stilz hat geschrieben:Lieber Prometheus 1410,

nun ja --- es ist ja schön und gut, sich auf seine eigenen Erfahrungen zu beziehen, wir alle tun das in gewisser Weise, ob wir es nun wollen oder nicht...

Aber: sollte es, wenn man über ein Rilke-Gedicht spricht, nicht in erster Linie darum gehen, was Rilke in diesem Gedicht ausgedrückt hat?

Das meint jedenfalls

stilz
nun ja,
als ehemaliger Buddhist weiß ich, es heißt, traue keinem toten Meister, und wenn du Buddha triffst, dann töte ihn. Wenn es Dir nicht gelingt, den Text mit Deinem jetzigen Leben zu verbinden, so ist es so wie es der ZEN-Mönch Ikkyu Sojun (1394-1481) ausdrückte: „Der höllische Mist der Poesie schafft eine gute Art zu leiden; die Menschen lieben sie. Menschen: dumm wie Pferd und Kuh“. in Gedichte der verrückten Wolke...
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von stilz »

:D

Nun ja.
Und als Teilnehmerin dieses Rilke-Forums sage ich:

Wenn es Dir nicht gelingt, ein Rilke-Gedicht, so, wie es ist, mit Deinem Leben zu verbinden, dann versuche nicht, dieses Gedicht zu "töten", indem Du es so "umbiegst", daß es dennoch zu Deinen bisherigen Erfahrungen paßt. Sondern laß es erstmal so stehen, wie es ist. Befrage es, versuche zu erkennen, was es Dir sagen will - ohne ihm aufzudrängen, was Du an seiner Stelle sagen wollen würdest.

Um mit Rilke zu sprechen:
...und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.

:D

Herzlichen Gruß

stilz
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Prometheus1410
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Re: Interpretation/Analyse des Gedichtes "Natur ist Glücklic

Beitrag von Prometheus1410 »

stilz hat geschrieben: ...Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein...
Herzlichen Gruß

stilz
Sehr schön ausgedrückt, nun ich beziehe mich auf eine andere Stelle

IST ES MÖGLICH
Ist es möglich, denkt es, dass man noch nichts Wirkliches und Wichtiges gesehen, erkannt und gesagt hat? Ist es möglich, dass man Jahrtausende Zeit gehabt hat, zu schauen, nachzudenken und aufzuzeichnen, und dass man die Jahrtausende hat vergehen lassen wie eine Schulpause, in der man sein Butterbrot isst und einen Apfel?

Ja, es ist möglich.

Ist es möglich, dass man trotz Erfindungen und Fortschritten, trotz Kultur, Religion und Weltweisheit an der Oberfläche des Lebens geblieben ist? Ist es möglich, dass man sogar diese Oberfläche, die doch immerhin etwas gewesen wäre, mit einem unglaublich
langweiligen Stoff überzogen hat, so dass sie aussieht wie die Salonmöbel in den Sommerferi en? Ja es ist möglich!
...

Und da habe seinen Vorschlag wie folgt angenommen:
Wenn aber dieses alles möglich ist, auch nur einen Schein von Möglichkeit hat, - dann muss ja, um alles in der Welt, etwas geschehen. Die Nächstbesten, die, welcher diese beunruhigenden Gedanken gehabt haben, müssen anfangen, etwas von dem Versäumten zu tun; wenn es auch nur irgendeiner ist, durchaus nicht der Geeignetste es ist eben kein anderer da. Dieser alte, junge belanglose Ausländer, ein Mister X oder Y oder Z, wird sich fünf Treppen hoch hinsetzen müssen und schreiben, Tag und Nacht. ja er wird schreiben müssen, das wird das Ende sein.
_________________
Herzliche Grüße
Prometheus 1410
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